In den Katakomben des BWT-Stadions am Hardtwald erklangen Lobeshymnen von allen Seiten: Kapitän Dennis Diekmeier freute es, „dass wir so einen Spieler in unseren Reihen haben“, Coach Alois Schwartz bescheinigte das Potenzial zum Führungsspieler und Sportchef Mikayil Kabaca hätte sich solch einen Einstand „so auch nicht ausmalen können“. Der Adressat: Neuzugang David Kinsombi, der beim Auftakt des SV Sandhausen in die neue Zweitliga-Saison gerade einen Doppelpack erzielt und damit entscheidend zum 2:1 (1:0)-Erfolg gegen DSC Arminia Bielefeld beigetragen hatte.
Während Trainer Schwartz gegen den Bundesliga-Absteiger aus Ostwestfalen defensiv auf das bewährte Stammpersonal der vergangenen Rückrunde vertraute, erhielt die Offensive mit den beiden Pflichtspiel-Debütanten Kinsombi und Stürmer Matej Pulkrab frisches Blut. Bei seinem alten Arbeitgeber, dem Hamburger SV, war Kinsombi vorrangig im zentralen Mittelfeld zum Zug gekommen und hatte in drei Jahren elf Tore (78 Zweitliga-Spiele) erzielt.
Schachzug gelungen
In Sandhausen beorderte Schwartz den 26-Jährigen nun auf den offensiven Flügel – ein Schachzug, der sich prompt bezahlt machte. Nach Steckpässen von Janik Bachmann und Erik Zenga hatte der Deutsch-Kongolese freie Bahn und vollstreckte zunächst frech durch die Beine von Ex-Sandhäuser Stefanos Kapino (11.), dann eiskalt in den Winkel (63.).
„Wir haben uns viel vorgenommen für die Partie und wussten, dass wir auf einen starken Gegner treffen. Dass es dann so positiv läuft, hätten wir uns auch nicht besser erträumt“, strahlte der Doppeltorschütze nach Abpfiff.
Masaya Okugawa (59.) hatte den zwischenzeitlichen Ausgleich besorgt für die Arminia, die gewissermaßen mit zwei Mann weniger spielte. Kurz vor der Pause war DSC-Coach Uli Forte wegen Spielverzögerung auf die Tribüne geschickt worden (45.), gleich nach Wiederbeginn folgte Silvan Sidler mit Gelb-Rot (46.). Der Verteidiger hatte Pulkrab im Gesicht erwischt.
Zwei harte Entscheidungen
Zwei harte, jedoch regelkonforme Entscheidungen des Unparteiischen Michael Bacher, der an diesem Nachmittag nicht mit Verwarnungen sparte. „Man hätte denken können, man spielt Skat, so viele Karten sind da rumgeflogen“, kommentierte Schwartz die insgesamt sieben gelben Kartons für sein Team. Wenn auch nicht immer angebracht, zeugte die Kartenflut doch von der bewährten Spielweise der Kurpfälzer. Wie in den vergangenen Monaten bildeten ekliges Zweikampfverhalten und kompromissloses Verteidigen die Basis für den Erfolg. Der namhaften Gäste-Offensive wurde so über weite Strecken des Spiels der Stecker gezogen. „Kampf und Mentalität sind genau so beibehalten worden“, lobte Kabaca. Angesprochen auf Matchwinner Kinsombi geriet der Sportliche Leiter noch einmal ins Schwärmen: „Ich bin froh, dass er da ist. Das kann eine Win-win-Situation ergeben.“
Ob er der Mannschaft für seinen Traumeinstand nun einen ausgeben müsse, wusste Doppelpack-Debütant Kinsombi indes nicht, fügte aber grinsend hinzu: „Ich lasse mich überraschen.“
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