Tischtennis

TTC Ketsch: Zitterpartie über zehn Stunden in der Relegation

Der Tischtennisclub Ketsch bleibt nach großem Kampf und mit letzter Energie nach einem aufreibenden Relegationsdrama in der Oberliga.

Von 
Michael Rappe
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Jasmina Simon holt im entscheidenden Relegationsspiel gegen Herrlingen den vierten Punkt und ebnet damit den Weg zum Klassenerhalt in der Oberliga. © Lenhardt

Ketsch. Jasmina Simon war die große Freude, aber auch die Erschöpfung anzumerken. Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus, als sie von dem wahren Tischtennisdrama in der Relegation zum Verbleib in der Oberliga erzählte. Nach einem 5:5 gegen den Weinheim-West und einem schwer erkämpften 7:3 (nach 0:3-Rückstand) gegen den TSV Herrlingen bleiben die Ketscherinnen in der Oberliga. „Es ist einfach mega, dass wir das aus eigener Kraft geschafft haben“, jubelte Simon. Möglicherweise kann zwar auch der Zweitplatzierte Weinheim in die Oberliga, doch sicher ist das nicht.

Über zehn Stunden zog sich dieses Drama hin. Zum Auftakt ging es für die Ketscherinnen gegen den TTV Weinheim-West II. Die Geschichte dieser Partie ist einigermaßen schnell erzählt. In den Doppeln gab es ein 1:1, Weinheim-West holten alle Punkte im oberen Paarkreuz, Ketsch alle im unteren Paarkreuz. Weinheim trat ohne Carolin Reisig und Julia Hölzel an, dafür mit der früheren Ketscherin Vivienne Zimmermann. Jasmina Simon vergab eine 2:0-Führung gegen Sabine Jakoby und war mit ihrer Leistung nicht zufrieden, doch beim 3:5 retteten Marion Ott und Kathrin Thome das Remis und das Spielverhältnis war mit 22:16 auf Ketscher Seite. Das hätte eine Rolle spielen können, wenn alle Partien 5:5 ausgegangen wären. Während sich die TTC-Frauen zum Mittagessen bei Melanie Berger mit Nudeln stärkten, trennten sich Weinheim-West und der TSV Herrlingen ebenfalls 5:5. Dabei führten die Weinheimerinnen bereits 5:0, vergaben diesen Vorsprung aber noch. So hieß es 5:5 und 22:20 für Weinheim-West.

TTC Ketsch musste zunächst zwei Niederlagen hinnehmen

Ketsch wusste vor dem Abendspiel gegen Herrlingen also, dass ein Sieg den Klassenerhalt bringen würde, wahrscheinlich aber auch ein weiteres Unentschieden reichen könnte, doch der Start misslang. Beide Doppel gingen verloren, Jasmina Simon/Marion Ott verloren 2:3 (12:14) gegen Yixuan Li/Saskia Hamel. Als dann auch noch Melanie Berger gegen Katrin Honold 1:3 verlor, sahen die Ketscherinnen ihre Felle bereits davonschwimmen, zumal auch Jasmin Simon und Kathrin Thome jeweils einen ganz schlechten ersten Satz spielten und hoch verloren.

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Doch dann zeigten die TTClerinnen bewundernswerten Kampfgeist und vor allem auch spielerisch hohes Niveau. Es wurde ein Kampf auf Biegen und Brechen, viele Sätze wurden erst in der Verlängerung entschieden. Besonders heiß war das Spitzeneinzel zwischen Honold und Simon beim Stand von 3:3. „Honold ist wie eine Gummiwand“, beschrieb Simon die Stärken ihrer Gegnerin. Sie wusste, dass sie nur mit Topspins und nicht mit Schupfbällen zum Erfolg kommen würde. Simon gewann die ersten beiden Sätze und führte im dritten mit 6:1, verlor aber noch 9:11. „Die Kräfte gingen dann einfach zur Neige“, so Simon, die lief und lief und Bälle schlug und zog, dass es eine wahre Freude war. Auch der vierte Durchgang ging an Honold, doch die Ketscherin riss sich zusammen. Mit cleveren Aufschlägen ging sie 3:0 in Führung, Honold nahm eine Auszeit, doch Simon rettete sich mit 11:6 ins Ziel. Eine eindrucksvolle Leistung.

Dann holte auch Melanie Berger gegen Edith Karl ihren ersten Punkt des Tages, sodass Marion Ott und Kathrin Thome mit einem 5:3-Vorsprung in ihre Spiele gingen. Ein Sieg musste noch her, doch sie gewannen beide. Thome beendete den langen Tag mit einem 3:2 (11:9 gegen Saskia Hamel, und um 20.32 Uhr konnten die TTC-Frauen jubeln. Ein weiteres Jahr in der Oberliga ist verdientermaßen gesichert.

Freier Autor

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