Sinsheim. Nach dem Abpfiff forderten die TSG-Fans ihre Mannschaft energisch zum Gang in die Kurve auf – und als die Hoffenheimer Profis dann da waren, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Die treuesten Anhänger und ihre Helden feierten den hochverdienten 2:0 (2:0)-Heimsieg über Hertha BSC Berlin am Freitagabend ausgelassen, in der Kabine ging die Party weiter. Laute Musik dröhnte durch die Katakomben der Sinsheimer Arena. Die Laune der Kraichgauer war zurecht blendend. Im Flutlicht-Duell mit den Hauptstädtern hatten sie eindrucksvoll abgeliefert, den schwerfälligen Gegner zum Statisten degradiert. „Gerade Zuhause sind wir gerade richtig stabil unterwegs“, lobte Trainer Sebastian Hoeneß sein Team, das zuletzt bereits den 1. FC Köln (5:0) und im DFB-Pokal Zweitligist Holstein Kiel (5:1) abgefertigt hatte. „Das muss unser Weg sein. Ich freue mich extrem, dass wir gewonnen haben. Das war ein wichtiger Sieg, unsere erste Halbzeit war sehr, sehr gut.“
Glanzparade von Oliver Baumann
Doch auch in diesem Moment des sportlichen Glücks blieb sich Hoeneß treu, mahnte Konzentration und Bescheidenheit beim Fußball-Bundesligisten an. „Wir gehen in die richtige Richtung, doch ich werde nicht in Euphorie verfallen“, betonte der Coach. Ihm war natürlich bewusst, dass sein Team trotz des gelungenen Auftritts auch das nötige Spielglück auf seiner Seite hatte. „Oli hat einen super Safe gemacht“, kommentierte Hoeneß die Glanzparade von Torhüter Oliver Baumann in der sechsten Minute beim Schuss von Berlins Marco Richter. Es war eine der Schlüsselszenen der flotten Partie, danach war die TSG nicht mehr zu stoppen. „Ab der 15. Minute dominieren wir“, analysierte Sebastian Rudy mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Der Mittelfeld-Routinier erzielte den zweiten Hoffenheimer Treffer (36.), nachdem Stürmerstar Andrej Kramaric in der 19. Minute für die Führung gesorgt hatte.
„Wir haben gut gespielt, es ist ein gutes Gefühl, die drei Punkte geholt zu haben", sagte Kramaric. Rudy sah es ähnlich, auch wenn der Erfolg höher hätte ausfallen können, ja müssen. „Es war hochverdient. In der zweiten Hälfte haben wir ein bisschen auf Verwaltung gespielt“, meinte der Ex-Nationalspieler. Neben Kramaric und Rudy stach ein dritter TSG-Profi heraus, der zuletzt mit seiner Rolle nicht zufrieden sein konnte: Robert Skov. Der Däne musste bei seinem Startelf-Debüt in dieser Saison auf der ungeliebten Linksverteidiger-Position ran – und war mit seinen zwei Torvorlagen vielleicht der größte Gewinner des Spiels. „Er hat richtig gut gespielt und sein Herz in die Hand genommen“, verteilte Hoeneß ein Sonderlob. Bei Angelo Stiller durfte er Entwarnung geben. Der Hoffnungsträger musste nach einem bösen Foul von Dedryck Boyata, für das der Hertha-Kapitän nach Videobeweis zurecht die Rote Karte bekam, in der 73. Minute verletzt vom Platz. „Er glaubt, dass es nichts Schlimmeres ist, eine starke Prellung“, berichtete Hoeneß auf der Pressekonferenz nach dem Match.
Bei Aufsteiger VfL Bochum wollen die Kraichgauer am nächsten Spieltag unbedingt nachlegen. „Wir sind schwer zu schlagen und wollen dort Punkte mitnehmen“, gab Skov schon einmal die Richtung aus. Hoeneß ergänzte: „Wir haben wieder zu Null gespielt. Das muss unser Weg sein.“
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