Eishockey

Die Adler Mannheim verlieren trotz Chancenflut in München 0:2

Die Adler Mannheim haben am Sonntagabend in München trotz vieler Überzahlsituationen das Spiel sowie den vierten Tabellenplatz verloren.

Von 
Philipp Koehl
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Mit dem Mute der Verzweiflung: Hier rennt Mannheims John Gilmour (l.), verfolgt von EHC-Spieler Adam Brooks, in Richtung des Münchener Tores. © PIX-Sportfotos

München. Die Adler Mannheim befinden sich in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) weiter im Abwärtsstrudel. Die Mannschaft von Dallas Eakins verlor am Sonntagabend in München mit der 0:2 (0:1, 0:1, 0:0)-Niederlage nicht nur das dritte Spiel in Folge, sondern auch Tabellenplatz vier – der den Heimvorteil in den Play-offs sichert – an die Gastgeber. „Wir hätten in Überzahl einfach treffen müssen. Es ist unglaublich schade, dass wir die vielen mitgereisten Fans nicht belohnen konnten“, sagte Adler-Stürmer Matthias Plachta am Mikrofon von MagentaSport.

Eakins stellte die Angriffsformationen im Vergleich zur jüngsten 2:3-Heimniederlage gegen die Iserlohn Roosters um. Die Stürmer Jordan Szwarz, Ryan MacInnis sowie Verteidiger Lukas Kälble mussten weichen, dafür rückten die Angreifer Austin Ortega, Kris Bennett sowie Zac Leslie in die Aufstellung. Der zuletzt angeschlagen fehlende Fabrizio Pilu gab indes den siebten Verteidiger.

Und Mannheim kam gut in diese temporeiche Partie. Unterstützt von zahlreichen mit dem Sonderzug angereisten Fans, bestimmten die Adler die ersten zehn Minuten – doch den Blau-Weiß-Roten fehlte es zu oft an der nötigen Präzision. So war der Schuss von Stefan Loibl eine leichte Beute für Münchens Schlussmann Evan Fitzpatrick (5.). Luke Esposito, der an diesem Abend zwischen Ortega und Bennett stürmte, traf in der achten Minute den Puck nicht richtig. Stark, wie Adler-Kapitän Marc Michaelis den mitgelaufenen Leslie in Szene setzte – doch Letzterer fand ebenfalls die Lücke nicht (13.).

Adam Brooks überwindet Mannheims Arno Tiefensee durch die Schoner

Und München? Die schlugen nach einem überschaubaren Überzahlspiel eiskalt zu. Adler-Verteidiger Jyrki Jokipakka war an der eigenen blauen Linie gegen Yasin Ehliz nicht griffig genug. Der Puck wanderte daraufhin zu Adam Brooks, der wiederum Mannheims Schlussmann Arno Tiefensee durch die Schoner bezwang – 1:0. Tiefensee, der nach überstandener Krankheit sein erstes Spiel seit dem 16. Februar bestritt, hätte diese Aktion sicherlich gerne wieder zurück.

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Nach diesem Treffer ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Ortega verpasste für Mannheim die schnelle Antwort (14.). Auf der anderen Seite rettete Tiefensee mit der Wade (!) gegen Filip Varejcka (16.). Auch bei der Chance von Tobias Rieder war der Mannheimer Schlussmann auf dem Posten (16.). Da Michaelis bei seinem Alleingang über den Puck schlug, gingen die Mannheimer mit einem 0:1-Rückstand in die erste Pause. Interessant: Die Adler blieben damit zum sechsten Mal in den vergangenen acht Partien ohne eigenen Treffer im ersten Drittel. „Beide Teams hatten ihre Chancen, München hat davon eine genutzt. Doch wir müssen genauso weiterspielen, dann drehen wir den Rückstand“, sagte Pilu in der ersten Pause.

DeSousa trifft und fliegt: Adler schlagen aus Powerplay-Situationen kein Kapital

Doch die Adler fanden spielerisch zunächst überhaupt nicht ins zweite Drittel. Der Ex-Mannheimer Nico Krämmer hätte früh auf 2:0 stellen können (22.). Das holte Chris DeSousa allerdings nach. Der Münchener Torjäger schloss einen Konter zum 2:0 für die Hausherren ab (28.). Jokipakka hatte zuvor den Puck im Münchener Drittel verloren.

Die Geschichte des zweiten Drittels war aber eine andere. Die Adler hatten in diesem fast neun Minuten lang einen Mann mehr auf dem Eis. Vor allem, da DeSousa wegen eines Checks gegen den Kopf von Esposito frühzeitig zum Duschen geschickt wurde (33.). Doch weder in der daraufhin fünfminütigen Überzahl, noch in den anderen Powerplay-Situationen gelang den Adlern ein Treffer.

München – Adler 2:0

Drittelergebnisse: 1:0, 1:0, 0:0.

Die Adler: Tiefensee – Gawanke, Cicek; Gilmour, Jokipakka; Fohrler, Leslie; Pilu – Fischbuch, Michaelis, Plachta; Ortega, Esposito, Bennett; Kühnhackl, Reichel, Hännikäinen; Proske, Loibl, Heim.

Tore: 1:0 Brooks (12:55), 2:0 DeSousa (27:27).

Schiedsrichter: Kilian Hinterdobler und Bastian Steingross.

Zuschauer: 10.796.

Strafminuten: München 13 + Spieldauerdisziplinarstrafe DeSousa – Mannheim 2.

Nächstes Spiel: Adler – Löwen Frankfurt (Dienstag, 19.30 Uhr).

Fitzpatrick reagierte in dieser Phase zwar glänzend, hatte bei den wenigen wirklich gefährlichen Mannheimer Chancen aber auch zu oft freie Sicht. Lediglich beim Schuss von Leon Gawanke, der gegen die Latte ging, wäre der Münchener Torwart machtlos gewesen (35.).

Das Bild änderte sich auch in den ersten zehn Minuten des dritten Drittels nicht. Die Mannheimer durften weiter fleißig in Überzahl ran, ein Treffer erzielten sie aber nicht. John Gilmour und erneut Gawanke (beide 44.) fanden die Lücke nicht. Der Schuss von Loibl klatschte gegen die Latte (46.), und beim Versuch von Bennett war Fitzpatrick mit dem Schoner zur Stelle (48.).

Eakins nimmt vier Minuten vor dem Ende Tiefensee vom Eis

In der Folge konzentrierten sich die Münchener vor allem auf die Defensive und hielten die Mannheimer damit gekonnt vom eigenen Tor fern. Michaelis (54.) und Tom Kühnhackl (55.) hatten dennoch gute Möglichkeiten auf den ersten Adler-Treffer des Abends.

Eakins nahm knapp vier Minuten vor dem Ende Tiefensee zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, spielte teilweise gar mit fünf Stürmern. Nachdem Gawanke aber erneut nur das Torgestänge traf (59.), war die Niederlage der Mannheimer, die nun am Dienstag die Löwen Frankfurt zum Derby empfangen, endgültig besiegelt.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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