Eishockey

Die neue Rolle von Maximilian Heim bei den Adlern Mannheim

Adler-Trainer Dallas Eakins schenkt seinen U-23-Spielern in dieser Saison mehr Vertrauen. Maximilian Heim nimmt die Herausforderung an – und zahlt zurück.

Von 
Christian Rotter
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Maximilian Heim (l.) spielt bislang eine starke Saison bei den Adlern Mannheim. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Maximilian Heims Laune hätte nicht besser sein können. „Als ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich zum ersten Mal meinen Rücken gespürt“, flachste der Stürmer der Adler Mannheim beim Gang in die Kabine. Heim feierte am Mittwoch seinen 22. Geburtstag. Obwohl Eishockeyspieler sich in gegnerische Schüsse werfen, ihren Körper opfern, keinem Zweikampf aus dem Weg gehen und ab und zu auch die Fäuste sprechen lassen, plagen den gebürtigen Stuttgarter in Wirklichkeit keine körperlichen Wehwehchen. Heim zerbricht sich lediglich den Kopf darüber, wie er mit seiner Mannschaft am Freitag (19.30 Uhr) die Kölner Haie aus dem Weg räumen kann.

Mehr Top-Spiel geht in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) fast nicht. Der Spitzenreiter trifft auf den Tabellendritten, die bislang nur einmal nach 60 Minuten geschlagenen Mannheimer empfangen den Vizemeister aus der Vorsaison. Kein Wunder, dass bis Mittwochmittag bereits 12.000 Tickets für den Klassiker abgesetzt waren.

„Wir haben gezeigt, dass wir schlechte Tage schnell vergessen können“

„Wir wollen jedes Spiel gewinnen – das gegen die Haie vielleicht noch ein bisschen mehr“, betonte Heim, der nach dem offiziellen Trainingsende noch eine freiwillige Schusseinheit mit Kapitän Marc Michaelis einlegte. Dass die Adler nach der schwachen Vorstellung im Baden-Württemberg-Duell gegen die Schwenninger Wild Wings (0:3) sofort eine Reaktion zeigten und sich am Sonntag mit einem verdienten 4:2-Erfolg in Wolfsburg zurückmeldeten, freute den 22-Jährigen: „Wir haben gezeigt, dass wir schlechte Tage schnell vergessen können und haben daran angeknüpft, wo wir vor dem Schwenningen-Spiel aufgehört hatten.“

In der Tat kann sich der Mannheimer Saisonstart sehen lassen. Nach dem zwölften Spieltag weist die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins einen Drei-Punkte-Vorsprung auf die zweitplatzierten Straubing Tigers auf, sie hat 30 der maximal möglichen 36 Zähler eingefahren. Heim macht dafür unter anderem die Transferpolitik im Sommer verantwortlich: „Wir hatten zwar schon im vergangenen Jahr eine tolle Truppe beisammen, jetzt wurde aber überall noch ein bisschen draufgepackt. Die Chemie stimmt vom ersten Tag an.“

Köln mit neuem Torhüter

  • Nach dem wochenlangen Ausfall von Torhüter Felix Brückmann haben die Kölner Haie auf dem Transfermarkt reagiert.
  • Der Vizemeister der vergangenen Saison verpflichtete am Dienstag den Finnen Janne Juvonen .
  • Der 31-Jährige spielte zuletzt für den HC Ambri-Piotta in der Schweiz, war bislang in der laufenden Saison aber vereinslos.
  • Juvonen ist in Köln nun der neue Konkurrent von Tobias Ancicka . Der 24-Jährige hatte Brückmann vertreten, nachdem sich der langjährige Torhüter der Adler Mannheim eine Knieverletzung zugezogen hatte.

Zugutekommt den Adlern auch, dass sie derzeit nur auf den verletzten Tom Kühnhackl verzichten müssen. Ob der Routinier vor der im November anstehenden Länderspielpause noch einmal zum Einsatz kommt – vor dem Deutschland Cup in Landshut stehen noch fünf DEL-Partien an – bezeichnete Coach Eakins als wenig wahrscheinlich: „Das wird auf jeden Fall ziemlich eng.“

Plachta und Heim profitieren vom Esposito-Comeback

Immerhin feierte Luke Esposito am vergangenen Wochenende sein Comeback, nachdem ihn der Berliner Yannick Veilleux am dritten Spieltag böse gefoult hatte. „Das sah damals schon sehr angsteinflößend aus. Wir profitieren sehr davon, dass ,Espo‘ zurück ist“, sagte Heim und sprach dafür vor allem auch für seine Reihe. Am Sonntag trumpfte die Esposito-Heim-Plachta-Formation auf. Matthias Plachta erzielte nicht nur sein erstes Saisontor, später legte Heim Verteidiger Nick Mattinen auch den Siegtreffer auf.

„Über diesen Assist habe ich mich sehr gefreut. Ich habe ja schon viermal selbst getroffen, ich wollte mich aber auch mal mit einer Vorlage revanchieren“, betonte Heim, der auch erleichtert war, dass sich bei Plachta der Knoten öffnete: „Ich hatte schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil er nicht mehr getroffen hat, seitdem ich in seiner Reihe spiele.“

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Heims Vertrag bei den Adlern läuft nach der Saison aus. Zurzeit betreibt der 22-Jährige viel Eigenwerbung. In der nächsten Spielzeit wird er zwar dem U-23-Alter entwachsen sein, aber seit dieser Runde gibt es in den DEL-Kadern einen Extra-Platz für deutsche U-24-Spieler. Es würde nicht überraschen, wenn Heim oder der gleichaltrige Yannick Proske diesen Spot erhalten werden. Genauso ist es eine Option, dass sogar beide in Mannheim bleiben.

„Natürlich ist irgendwann der Zeitpunkt gekommen, an dem ich eine Entscheidung treffen muss. Zurzeit mache ich mir darüber aber noch keine großen Gedanken. Wichtig ist mir nur, dass ich so viel wie möglich Eishockey spiele – und darüber kann ich mich momentan nicht beklagen“, betonte Heim, der von seinem Trainer ein positives Feedback bekam: „Heim und Proske erhalten in diesem Jahr eine größere Rolle, spielen auch in Unterzahl. Sie zahlen dieses Vertrauen mit guten Leistungen zurück.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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