Handball

Rhein-Neckar Löwen freuen sich gleich zwei Mal

Der Heimspielstart 2025 gelingt dem Bundesligisten mit einem 36:30 gegen Bietigheim und zudem bleibt ein Publikumsliebling bis 2027.

Von 
Thorsten Hof
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Halil Jaganjac (li.) nimmt hier mit Olle Forsell Schefvert (re.) den Bietigheimer Dominik Claus in die Zange. Der Kroate bleibt bis 2027 bei den Löwen. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Mit seinen acht Punkten liegt Aufsteiger SG BBM Bietigheim als Drittletzter noch gut im Rennen um den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga und hat bislang vor allem in fremden Hallen seine Zähler gesammelt. Sieben ihrer acht Punkte haben die Schwaben bemerkenswerterweise in der Fremde eingeheimst, was den Rhein-Neckar Löwen sicher eine Warnung war. Doch die Aufgabe in der Mannheimer SAP Arena war für die Schwaben am Donnerstagabend dann doch eine Nummer zu groß. Mit 36:30 (20:13) setzten sich die Löwen vor 6014 Zuschauern am Ende vom Start weg ungefährdet durch und meisterten damit zugleich die Heimspielpremiere in 2025.

„Das war ein insgesamt verdienter Sieg“, freute sich Trainer Sebastian Hinze über die zwei Punkte, sprach allerdings auch eine Phase in der zweiten Hälfte an, in der die Löwen einen klareren Vorsprung aus der Hand gaben und Bietigheim bis auf vier Tore herankamen ließen. Doch das war mit Blick auf die personellen Voraussetzungen der Mannheimer und dem starken Start Kritik auf hohem Niveau.

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Das neue Handball-Jahr begann bereits vor dem Anpfiff mit guten Nachrichten für die Löwen-Fans. So gab der Mannheimer Bundesligist – wie erwartet und von dieser Redaktion mehrfach berichtet – bekannt, dass Halil Jaganjac künftig fester Bestandteil des Löwen-Kaders sein wird. Eigentlich wäre das Leih-Geschäft mit dem polnischen Top-Club Lomza Industria Kielce in diesem Sommer ausgelaufen, doch die Löwen kauften den 26-Jährigen aus seinem bis 2026 datierten Vertrag in Polen und statteten den Rechtshänder gleich noch mit einem Arbeitspapier bis 2027 aus.

Halil Jaganjac freut sich weiter Teil der Rhein-Neckar Löwen zu sein

„Ich bin sehr froh, dass der Wechsel so geklappt hat, wie ich mir das gewünscht habe. Hier bei den Löwen habe ich mich von Anfang an sehr, sehr wohlgefühlt und freue mich nun auf das, was noch alles kommen wird. Ich hätte schon gerne viel früher gezeigt, wie ich der Mannschaft helfen kann, und arbeite weiter hart daran, noch fitter zu werden“, sagte Jaganjac, der sich in seiner ersten Saison bei den Löwen (2022/23) schwer an der Wurfschulter verletzt hatte und insgesamt dreimal operiert werden musste. Über Einsatzzeiten in der Abwehr meldete sich der Kroate Ende 2024 wieder in den Kader zurück und ist nun wieder fester Bestandteil des Löwen-Rudels.

„Mit seiner Energie und Einstellung ist er ein ganz wichtiger Faktor für die Kultur in der Mannschaft. Halil ist ein Musterprofi. Ich glaube, dass sich alle im Löwen-Umfeld freuen, dass er die nächsten zwei Jahre für uns aufläuft. An dieser Stelle möchte ich mich bei den Verantwortlichen von Kielce für die unkomplizierte Abwicklung des Transfers bedanken“, ließ sich Löwen-Sportchef Uwe Gensheimer in einer Club-Mitteilung zitieren.

Mit dem sprichwörtlichen Haken an dieser Personalie konnte Gensheimer auf seiner gewohnten Position hinter dem Zeitnehmertisch dann auch ganz entspannt die Partie der Löwen verfolgen, die gegen den Aufsteiger nichts anbrennen ließen. In der Abwehr auf den starken David Späth gestützt hoch konzentriert, geduldig im Positionsspiel, griffig beim Gegenstoß – so präsentierten sich die Mannheimer, bei denen auch nicht ins Gewicht fiel, dass die Partie für Jannik Kohlbacher sowie Sebastian Heymann noch zu früh kam und auch Mikael Appelgren aufgrund eines Infekts passen musste. Immerhin kehrte Juri Knorr in den Kader zurück, die Gelbhemden konnten ihren zuletzt erkrankten Spielmacher aber noch einmal ausgiebig schonen, weil die Begegnung schnell klare Formen annahm.

RN Löwen - Bietigheim 36:30 (20:13)

  • Rhein-Neckar Löwen: Späth, Hörnig (ab 58.) – Nothdurft (4), Plucnar (3), Groetzki (1) – Forsell Schefvert (5), Davidsson (3), Lindenchrone (4) – Jaganjac (4), Martinovic (5), Moré (2/2), Willner (3), Michalski (2), Knorr (n.e.)
  • SG BBM Bietigheim: Genz, Rebmann (22. bis 54.) – Pfeifer (4), Wiederstein (1), Strosack (3) – Kühn, de la Pena, Claus (2) – Wolf (3/2), Vlahovic (1), Fischer (4), Nicolaus (3), Barthe (1), Perez Arce (3/3), Hejny (5), Hermann.
  • Strafminuten: Lindenchrone (2) – Vlahovic (4), Nicolaus (2), Wiederstein (2).
  • Beste Spieler: Späth – Wolf, Hejny.
  • Schiedsrichter: Marvin Cesnik/Jonas Konrad (Gummersbach)
  • Zuschauer: 6014.

Erst beim 4:1 (7.) kamen die Schwaben erstmals auf der Anzeigetafel an, die der Effektivität der Löwen nichts entgegenzusetzen hatten und auch mit einer schwachen Körpersprache agierten. Über 9:2 und 16:7 setzten sich die Löwen früh und entscheidend ab. Gäste-Trainer Iker Romero musste zu diesem Zeitpunkt schon zweimal die Grüne Karte legen (23.), weil sein Team viel zu einfach den Ball hergab.

„Das war das Spiel dann viel zu schnell vorbei“, sagte der spanische Ex-Profi während die Löwen mit einem guten Gefühl in die Kabine gingen. „Das war eine gute Halbzeit von uns. Wenn es vielleicht etwas zu bemängeln gab, dann die Organisation im Rückzug“, kommentierte Linksaußen Tim Nothdurft den 20:13-Halbzeitstand.

Im zweiten Durchgang gab es dann mit der kurzen Schwächephase vom 31:23 zum 31:27 (52.) durchaus noch etwas Substanzielleres zu bemängeln, doch einen wesentlichen Einfluss auf das Spielgeschehen hatte diese Episode nicht. Bis zum 36:30-Endstand schufen die Löwen wieder klare Verhältnisse und konnten auch ihren Nachwuchskräften wie Valentin Willner oder Niklas Michalski Einsatzzeiten geben. „Es war wichtig für uns, einen guten Start ins Spiel zu bekommen, das ist uns auch gelungen. Die zweite Halbzeit war dann teilweise etwas zu fehleranfällig, aber im Großen und Ganzen war das ein ungefährdeter Sieg“, ordnete Kapitän Patrick Groetzki den Erfolg gegen den Aufsteiger ein.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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