Heidenheim/Sandhausen. Als das bittere Schicksal besiegelt war, sprach der Boss. Präsident Jürgen Machmeier kündigte nach dem vorzeitigen Abstieg des SV Sandhausen aus der 2. Fußball-Bundesliga einen „kompletten Neustart“ an. Anfang kommender Woche werde der Namen des neuen Sportdirektors verkündet, sagte der 62-Jährige nach dem 0:1 (0:0) beim 1. FC Heidenheim am Samstag bei Sky.
Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich dabei um Matthias Imhof vom österreichischen Erstligisten SK Austria Klagenfurt. Am Dienstag soll die Personalie auch offiziell bestätigt werden. „Es hat sich ja mittlerweile herumgesprochen“, sagte Machmeier, angesprochen auf den vakanten Posten aber. Der neue Sportdirektor sei auch „schon komplett eingebunden in die Planung“, erklärte der Präsident.
„Shortlist“ für neuen Trainer
Interimscoach Gerhard Kleppinger werde dem Trainerteam erhalten bleiben, so der Präsident. Die Suche nach einem neuen Cheftrainer hat allerdings bereits begonnen. Es gebe „eine Shortlist, was den Trainer betrifft“, sagte Machmeier. Auch mit der Kaderplanung sei man „schon sehr weit“. Nach elf Zweitliga-Jahren spielt der SVS ab Sommer in der 3. Liga weiter, wo es erstmals seit der Oberliga-Saison 2006/2007 auch zu Rhein-Neckar-Duellen mit dem großen Nachbarn SV Waldhof kommt. „Ich habe schon vor dem Spiel meinen inneren Frieden geschlossen. Klar ist man enttäuscht, wenn es dann feststeht, denn man glaubt an den letzten Strohhalm. Letzten Endes sind wir nicht heute abgestiegen. Wir haben hier in Heidenheim einen guten Kampf abgeliefert. Es erfüllt mich mit Stolz, was wir in den elf Jahren in der 2. Bundesliga geleistet haben“, meinte Machmeier.
Im Kader steht ebenfalls ein Umbruch an. Nikolai Rehnen soll Patrick Drewes, der den Club verlassen wird, als Stammtorwart ersetzen. Insgesamt werde man „sieben, acht Spieler aus dem jetzigen Kader halten – und nur die, die wir auch unbedingt halten wollen“, sagte Machmeier. „Wenn 80 Prozent der Spieler, die uns ihre Zusage gegeben haben, jetzt auch unterschreiben, haben wir ein stabiles Grundgerüst, auf dem wir die nächsten vier Wochen weiter aufbauen können. Die Tendenz ist also in jedem Falle ein ,Auf Wiedersehen 2. Liga!’“
Sandhausen verlor in Heidenheim durch ein Tor von Jan-Niklas Beste in der 68. Minute verdient und hat schon vor dem letzten Spieltag keine Chance mehr auf den Ligaverbleib. Dennoch wolle man sich zum Abschluss gegen den Hamburger SV in einer Woche noch mal „so teuer wie möglich verkaufen“, kündigte Interims-Trainer Kleppinger am Samstag an.
Bei den Spielern des SVS flossen nach dem Abpfiff in Heidenheim die Tränen. „Das ist der traurigste Moment in meiner Karriere. Jetzt ist es rum, wir mussten mit den beiden Spielen gegen Heidenheim und Hamburg auf ein mittelgroßes Wunder hoffen. Wir haben zwei Drittel der Saison nach schlechten Ergebnissen versucht, das Positive rauszuziehen. Wir haben zu viele Heimspiele hergeschenkt“, sagte Torhüter Rehnen. Und Angreifer Alexander Esswein ergänzte: „„Ich fühle eine totale Leere. Klar sah es vor dem Spiel schon nicht gut aus, aber es gab immer diese Hoffnung. Es ist schwer in Worte zu fassen, es ist ein harter Schlag.“ alex/dpa
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