Ristic will mit SV Sandhausen „auf dem Gaspedal bleiben“

Sandhausen. Nach der Eroberung der Drittliga-Tabellenführung ist der Hunger von Fußballtrainer Sreto Ristic geweckt. Drittligist SV Sandhausen und sein Coach streben nach mehr.

Allerdings ist kaum Zeit, um nachhaltig zu arbeiten. Schon an diesem Dienstag treffen die Schwarz-Weißen daheim auf den FC Ingolstadt. Spielbeginn ist um 19 Uhr. „Wir haben weiterhin wahnsinnig viele Themen, an denen wir arbeiten. Diese Woche gibt es aufgrund der engen Taktung nicht richtig her, sodass wir die Inhalte nur über Video und Besprechungen aufgreifen können“, sagte Ristic während der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Joker stechen eindrucksvoll

Beim 3:1-Auswärtssieg bei Wehen Wiesbaden bewies der Coach ein glückliches Händchen und brachte mit Doppeltorschütze Richard Meier sowie David Otto zwei Matchwinner. Auch der eingewechselte Besar Halimi verlieh der Partie frischen Schwung. „Die Jungs sind wahnsinnig wichtig. Wir können in gewissen Momenten von der Bank reagieren und bleiben anpassungsfähig“, sagte Ristic über die Rolle der Joker. „Die Jungs bringen dann neue Komponenten rein, die den Gegner vor Fragen stellen. Dass es funktioniert, war in den ersten Spielen bereits zu sehen.“ Inzwischen ist es aber nicht nur zu sehen, sondern auch in Ergebnissen ablesbar.

Ein weiterer Faktor sind offenbar die eigenen Anhänger. In der Vergangenheit herrschte nicht immer Harmonie am Hardtwald. Doch dank des positiven Laufs scheint sich eine Einheit zu formen. „Es geht nur mit unseren Fans. Ich habe bereits zu Beginn der Saison gesagt, dass wir als Mannschaft mit guten Leistungen in Vorleistung gehen müssen. Die Unterstützung in Wiesbaden war außergewöhnlich gut, darüber haben wir uns gefreut. Im DFB-Pokal haben wir einen Vorgeschmack bekommen, was hier passieren kann. Deshalb werden wir auf dem Gaspedal bleiben“, sagte Ristic, der auf ein Trio verzichten muss. Neben Jonas Weik und Luca Zander fehlt auch Sandhausens Stammtorhüter Nikolai Rehnen weiterhin verletzungsbedingt.

Die Ingolstadter Schanzer sind unterdessen mit einigen Schwierigkeiten in die neue Saison gestartet. Zuletzt trennten sie sich 2:2 von Rot-Weiss Essen. Ristic glaubt aber an die Qualität des FCI und unterstreicht das so: „Ingolstadt hat einen herausragenden Kader und ist damit zu Recht ambitioniert. Die Mannschaft tat sich schwer, was Ergebnisse anbelangt. Allerdings war es fußballerisch und leistungstechnisch schon vernünftig. Das ist schon eine Wucht – gerade auch durch Standards. Alles ab der Mittellinie wird per Einwurf wie eine Ecke hereingeschleudert und in der Mitte attackiert.“

Die starke Form sorgt aber auch beim SV Sandhausen für ein größeres Selbstvertrauen: „Wir sind klar in dem, was wir machen, sodass wir nicht so viel nach dem Gegner schauen müssen“, meinte Ristic mit Blick auf den Dienstagabend.

FC Ingolstadt reist mit Respekt an

Bei den Gästen steht mit Sabrina Wittmann die einzige Frau im deutschen Profifußball an der Seitenlinie. Sie sagte vor dem Aufeinandertreffen: „Wir werden auf einen Gegner treffen, der eine gute Struktur mit Ball hat und sehr aktiv nach vorne verteidigt. Die Umschaltaktionen in beide Richtungen werden für uns eine der Herausforderungen darstellen. Wir versuchen, unsere eigenen Hausaufgaben zu machen.“

Unter Druck steht am Dienstagabend eher ihre Truppe. Sollte der SVS die Punkte bei sich behalten können, winken indes weitere Tage an der Spitze. fred