Sandhausen. „Es ist eine große Last bei den Spielern abgefallen, das hat man gemerkt“, blickte Alois Schwartz, Trainer des SV Sandhausen, vor der Partie beim SC Paderborn (Sonntag/13.30 Uhr) nochmals in den Rückspiegel. Im jüngsten Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg (1:0) hatten seine Jungs endlich wieder drei Punkte eingefahren. Mit spürbaren Konsequenzen: „Die Stimmung in der Kabine wurde lockerer, das hat sich auch auf den Trainingsplatz übertragen.“
Dort bereiteten sich die Kurpfälzer nun auf die laut Schwartz „spielstärkste Mannschaft der zweiten Liga“ vor. Diese Einschätzung lässt sich mit Zahlen eindrucksvoll belegen. Im bisherigen Saisonverlauf spielten die Ostwestfalen die zweitmeisten Pässe der Liga (5029), gaben die zweitmeisten Torschüsse ab (198) und erzielten die meisten Tore, (29). Beeindruckende 21 davon gelangen dem Team von Lukas Kwasniok im heimischen Stadion.
„Wir treffen auf eine sehr homogene Mannschaft, es wartet eine große Hürde auf uns“, sagte Schwartz, für den das Erfolgsrezept am Sonntag klar ist: „Wir dürfen nicht zu tief stehen, aber auch nicht mit Pauken und Trompeten nach vorn marschieren. Für uns gilt es, einen guten Mittelweg zu finden, um Paderborn auszubremsen.“
Pauken und Trompeten, das ist ohnehin nicht Bestandteil des Schwartz’schen Stils, der auf einer stabilen Defensive und effizientem Angriffsspiel beruht. In Letzterem konnte sich zuletzt Alexander Esswein ein wenig festspielen. In fünf der vergangenen sechs Begegnungen durfte der 32-Jährige von Beginn an ran und zahlte das Vertrauen mit einem Tor in Fürth und einer Vorlage gegen Magdeburg zurück. „Er trainiert gut, ist laufstark und macht die Bälle fest. Von den Stürmern ist er aktuell einfach am besten drauf“, lobte Schwartz den Routinier.
Trybull kehrt zurück
Während Esswein am Sonntag gesetzt sein sollte, steht hinter dem Einsatz von Dennis Diekmeier weiterhin ein dickes Fragezeichen. Der Kapitän hat noch immer mit seiner Muskelverletzung zu kämpfen. Tom Trybull dürfte nach abgesessener Sperre wieder in der Startelf stehen.
Das ersehnte Ende der Durststrecke hatten sich die Schwarz-Weißen gegen Magdeburg mit einer ordentlichen zweiten Hälfte verdient. Präsident Jürgen Machmeier sagte danach, dass dies noch nicht alles sei, wozu die Mannschaft im Stande ist. Diese Redaktion hakte nach: Stimmen Sie dem zu, Herr Schwartz? Seine Antwort ließ einen Augenblick auf sich warten. „Dem Präsidenten darf man nie widersprechen“, schmunzelte der 51-Jährige und gab sich zurückhaltend: „Wir wollten einfach mal wieder drei Punkte einfahren.“
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