Sandhausen. Zweimal ist der SV Sandhausen nach einem Rückstand zurückgekommen, gereicht hat es am Ende trotzdem nicht: Der Fußball-Drittligist ist nach einer spektakulären zweiten Halbzeit in der zweiten Runde des DFB-Pokals mit 2:5 (0:1) gegen Bundesligist Bayer Leverkusen ausgeschieden.
In der Schlussphase ließ der Favorit seine Klasse aufblitzen und zog verdient in die nächste Runde ein. SVS-Trainer Jens Keller zeigte sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft dennoch zufrieden: „Meine Jungs haben gut dagegen gehalten. Sie haben eine tolle Leistung gezeigt.“
Leverkusen im DFB-Pokal gegen Sandhausen mit B-Elf
Im Vergleich zum Ligadebüt veränderte der Coach seine Startelf auf drei Positionen: Franck Evina, Abu-Bekir El-Zein und Richard Meier bildeten die neu formierte Offensive. Einzig drei Spieler vom Wochenende standen bei den Gästen von Beginn an auf dem Platz, Trainer Xabi Alonso schickte mit acht Neuen die zweite Garnitur aufs Feld.
Beinahe hätte Kellers Heimspieldebüt mit einer kalten Dusche begonnen: Leverkusens Amine Adli schloss nach rund 40 Sekunden aus kurzer Distanz ab, Torhüter Nikolai Rehnen verhinderte den frühen Rückstand mit einer Glanzparade. Der Drittligist ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken, setzte mit El-Zeins geblocktem Abschluss (4.) und Jonas Weiks Volley nach einer Ecke erste offensive Duftmarken (7.).
Leverkusen dominiert Sandhausen, führt aber nur knapp
Nach der turbulenten Anfangsphase riss der Pokalfinalist von 2020 das Spielgeschehen mehr und mehr an sich und wurde in der 20. Minute mit einem Strafstoß belohnt: Innenverteidiger Alexander Fuchs traf den quirligen Adli an der Hacke – eine schmeichelhafte aber zur kleinlichen Linie von Schiedsrichter Richard Hempel passende Entscheidung. „Ich weiß nicht, ob das ein Elfmeter war“, äußerte Keller seine Zweifel. Exequiel Palacios verwandelte mithilfe des Innenpfostens zur Führung für den Favoriten (21.).
Die mangelnden Automatismen und die zweite englische Woche in Folge waren der Werkself im ersten Durchgang anzusehen: Phasenweise 75 Prozent Ballbesitz, aber viel Geschiebe in der Viererkette. Entlastungsangriffe konnte der SVS bis zur Halbzeitpause keine initiieren.
Spektakuläre zweite Halbzeit mit sechs Toren im DFB-Pokal
War die Partie in den ersten 45 Minuten überwiegend unspektakulär, wurden die 10 200 Zuschauer am Hardtwald nach dem Wiederanpfiff für ihr Kommen entlohnt: Zunächst stellte Christoph Ehlich mit der ersten ernstzunehmenden Torchance der Gastgeber auf Unentschieden (50.), ehe Jonathan Tah den alten Abstand nur vier Minuten später per Kopf wiederherstellte. Schon nach dem nächsten Standard sollte der Ball aber erneut im Netz zappeln: Yassin Ben Balla verlängerte den Ball nach einer Ecke am kurzen Pfosten ansehnlich zum erneuten Ausgleich ins lange Eck (57.).
Bayer-Coach Alonso brachte seine Unzufriedenheit daraufhin mit einem Vierfachwechsel zum Ausdruck (64.), sein Team ging durch Palacios (63.) und Adli (78.) beinahe erneut in Führung. Doch auch die Offensivbemühungen des Drittligisten versprühten in dieser Phase Gefahr (Mühling, 80.), das Spiel stand auf der Kippe.
Kurz vor Schluss war es dann Adam Hlozek, der einen von Rehnen abgewehrten Adli-Kopfball zur 3:2-Führung einschob (85.). Adli war es dann auch, der erst freistehend per Kopf (88.) und in der Nachspielzeit ohne Mühe zum 5:2-Endstand einschob (90.+2) und seinem starken Auftritt so die Krone aufsetzte.
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