Sandhausen. Ob Osnabrück, Aachen oder Dortmund II: Mehrere Konkurrenten im Abstiegskampf blieben am 27. Spieltag punktlos. Der SV Sandhausen indes hat es versäumt, diese Chance zu nutzen und muss sich seinerseits mit einem Zähler zufrieden geben. Dabei wäre am Samstagmittag gegen die SpVgg Unterhaching mehr drin gewesen.
„Wenn man so viele Chancen liegenlässt wie wir, verlierst du am Ende zwei Punkte. Wir müssen auch mal den Deckel drauf machen“, ärgerte sich Sandhausen-Trainer Kenan Kocak nach dem 2:2 (0:1) am Hardtwald. Der SVS wartet damit weiter auf den zweiten Sieg im Jahr 2025 in der 3. Fußball-Liga , während der Tabellenletzte aus Haching auswärts sieglos bleibt.
Falsche Entscheidungen: Sandhausen lässt Chancen in erster Hälfte liegen
Die Kurpfälzer gestalteten den ersten Durchgang bei fabelhaftem Frühlingswetter vor 3.427 Zuschauern so, wie man das von einer Heimelf gegen das abgeschlagene Schlusslicht erwarten darf: Dominant und mit zeitweise rund 70 Prozent Ballbesitz. Einzig das Tor fehlte.
Taylan Duman (27.) und Viktor Granath (41.) verpassten Hereingaben von Besar Halimi jeweils knapp. Die beste Einschussmöglichkeit ließ David Otto nach einer Ecke liegen (45.+2). „Wir sind oft im letzten Drittel, haben aber Pech mit der Entscheidungsfindung“, brach der gesperrte Kapitän Jakob Lewald den ersten Durchgang herunter.
Unterhaching geht beim SV Sandhausen früh in Führung
Stattdessen klingelte es früh auf der anderen Seite. Parierte David Richter bereits nach vier Spielminuten noch stark gegen den Ex-Sandhäuser Manuel Stiefler, war der SVS-Schlussmann kurze Zeit später überwunden: Leander Popp vollendete einen toll vorgetragenen Angriff per Kopf zur Gästeführung (12.).
In der Kabine ging ein Ruck durch die schwarz-weiße Elf. „Wir haben uns als Mannschaft gesagt, dass wir halt müssen. Wir wissen um die Tabellensituation“, berichtete Aushilfskapitän Marco Schikora.
SV Sandhausen dreht Partie gegen Unterhaching nach der Pause
Die Hausherren kamen entschlossener, mit mehr Zug aus der Pause und drehten die Begegnung in nur vier Minuten. Zunächst war es Sebastian Stolze, der die Kugel nach einer Abwehraktion von Haching-Keeper Kai Eisele zum Ausgleich über die Linie drückte (47.). Kurz darauf traf Halimi sehenswert, als er das Spielgerät von der Strafraumkante mit seinem schwachen rechten Fuß unter die Querlatte drosch. „Der ist eigentlich sehr schwach“, sagte der Torschütze über seinen rechten Fuß. „Aber den habe ich gut getroffen, es war ein schönes Tor.“
Lange Bestand hatte die Sandhäuser Führung aber nicht. „Wir finden den Weg nicht, sie komplett zu killen“, bemängelte Schikora. „Und dadurch verlieren wir dann zwei Punkte.“ Denn auch die Münchner Vorstädter investierten nach Wiederanpfiff mehr und stellten die Begegnung nur fünf Minuten später wieder auf Anfang (56.). Dennis Weidner spitzelte den Ball vor dem heraneilenden Richter in die Box. Dort war Fabio Torsiello Nutznießer der unübersichtlichen Situation.
Kocak: Fehlende Effizienz vorne, Sorglosigkeit hinten
Es war einer von acht Torschüssen der Gäste, der den Weg ins Gehäuse fand. Aufseiten der Hausherren standen 13 zu Buche. „Wir betreiben derzeit viel zu viel Aufwand, um ein Tor zu schießen, und bekommen die Gegentreffer im Gegenzug viel zu einfach“, beklagte SVS-Coach Kocak die fehlende Effizienz vorne und Sorglosigkeit hinten. Die ließ ihn fast ratlos zurück. „Wir dürfen nicht so verteidigen. Das ist unfassbar.“
Die perfekte Antwort auf den Ausgleich hatte beinahe Stanivslav Fehler. Im Eins-gegen-Eins-Duell mit Hachings Eisele hatte der eingewechselte Offensivmann aber das Nachsehen (58.). Nach dieser wilden Viertelstunde verlor die Begegnung ein wenig an Fahrt. Wirklich brenzlig wurde es nur noch einmal, als Sandhausens Otto Eisele per Kopf zur Parade zwang (74.).
Remis zwischen Sandhausen und Haching „bringt beiden wenig“
„Das bringt beiden Mannschaften relativ wenig“, meinte Kocak zur Punkteteilung. Sein Team habe das Spiel über weite Strecken kontrolliert und sich gegen einen tiefstehenden Gegner viele Chancen herausgespielt, „aber wir machen sie wieder nicht rein“.
Nach dem Abstiegsgipfel gegen den Tabellenletzten richten sich die Blicke nun auf den nächsten Abstiegskracher, wenn der SV Sandhausen am Mittwoch (12. März, 19 Uhr) beim SV Waldhof Mannheim gastiert. „Man sieht, was das für ein Kampf ist“, sagte Kocak angesichts von der halben 3. Liga im Abstiegskampf und schickte eine Ansage an die Konkurrenz: „Das wird bis zum Schluss gehen - und wir werden kämpfen bis zum Schluss.“
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