Sandhausen. Jens Keller war davon ausgegangen, dass es in Sandhausen keinen Schnee und es keinen Frost gibt. So habe man es ihm bei seiner Verpflichtung gesagt, erzählte er am Donnerstag gegenüber der Presse. „Das war eine Fehlmeldung“, meinte er etwas augenzwinkernd beim Blick auf die weiße Pracht. Das Winterwetter war auch der Grund, dass er die Vorbereitung auf die mit dem Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden (Samstag, 14 Uhr) zweite Saisonhälfte als „nicht optimal“ einstufte, auch wenn die Mannschaft sehr gut mitgezogen habe.
Mangels Rasenheizung auf den Trainingsplätzen war zum Teil Improvisieren angesagt – so wie mit der Übungseinheit und dem Testspiel in der Kunstrasenhalle auf dem DFB-Campus in Frankfurt. „Wir konnten die taktischen Dinge nur den äußeren Umständen entsprechend umsetzen, dafür haben wir im körperlichen Bereich viel gemacht und gut gearbeitet.“ Angesichts der Tatsache, dass wohl nur die wenigsten Clubs in der 3. Liga über beheizte Trainingsplätze verfügen, wäre für ihn eine längere Winterpause durchaus eine Option. Andererseits könne es ja auch im Februar schneien.
Nicht optimal ist auch die Personalsituation beim SVS. Rouwen Hennings habe die Vorbereitung nicht mitmachen können, Neuzugang Edvinas Girdvainis sei ebenfalls seit zwei Wochen muskulär angeschlagen. „Er macht Fortschritte, ist aber noch keine Option für Samstag.“ Lion Schuster ist seit seiner Verletzung im ersten Testspiel nicht mehr im Training dabei und deswegen genauso keine Option fürs Dresden-Spiel wie Franck Evina. Immerhin arbeite der Langzeitverletzte Lucas Laux an seiner Rückkehr.
Die anderen beiden Winterzugänge Patrick Greil und Markus Pink hätten sich ausgezeichnet eingefügt und die Vorbereitung voll mitgemacht. Es dauere immer ein wenig, bis sich neue Spieler eingefunden haben. „Rein menschlich gab es überhaupt keine Probleme, fußballerisch arbeiten wir täglich daran, dass die Jungs zu der Hilfe werden, die wir von ihnen erwarten“, zeigte sich Coach Keller zufrieden.
SVS-Trainer Jens Keller: Dresden ist die stärkste Mannschaft
Dass die bevorstehende Aufgabe beim Tabellenzweiten in Dresden ein dickes Brett wird, weiß er nur zu gut: „Das ist für mich die stärkste Mannschaft der Liga. Sie sind sehr eingespielt, treffen vorne und bekommen hinten wenig Tore. Es wird ein guter Prüfstein für meine Jungs, in einem gut besuchten Stadion gegen diese Mannschaft anzutreten.“ Immerhin hatten die Sandhäuser in der Vorrunde – damals noch unter Trainer Danny Galm – die SG Dynamo dank eines Treffers mit 1:0 geschlagen. Sein Nachfolger Jens Keller ist guter Dinge, diesen Erfolg wiederholen zu können: „Wir gehen mit voller Energie nach Dresden und sind zuversichtlich, dort etwas zu holen.“
Dresdens Coach Markus Anfang sieht das logischerweise etwas anders und sein Team gegenüber der Hinrunde besser gewappnet: „Man kann das Spiel von damals nicht mit dem am Samstag vergleichen. Im Laufe der Saison sind wir zwingender geworden. Wir wollen das auf den Platz bringen, was wir gegen Ende der Hinrunde und jetzt auch in der Vorbereitung gespielt haben“, sagte er im Vorfeld der Partie. In Dresden gibt es übrigens zwar auch Schnee und Frost, aber die Austragung der Begegnung – vor bestimmt 25 000 Zuschauern – ist nicht gefährdet.
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