Fußball

"Das war eine brutale Zeit": Abifades Torfluch endet nach 573 Tagen

41 Spiele oder 573 Tage hatte Waldhof-Angreifer Samuel Abifade kein Tor in der 3. Liga erzielt. Sein erster Treffer nach unendlich langer Durststrecke beim 2:2 in Köln wirkt wie die pure Erlösung

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Alexander Müller
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Samuel Abifade (r.) feiert mit Jalen Hawkins sein Tor zum 1:1. © PIX

Köln. Tragischer Held oder umjubelter Matchwinner – für beide Rollen hatte sich Samuel Abifade beim 2:2 des SV Waldhof bei Viktoria Köln beworben. Nach 90 Minuten war der 24-Jährige in dieser Begegnung beides so ein bisschen. Nur eines ganz bestimmt nicht: ein Statist.

Die Geschichte dieses Spiels lässt sich im Grunde entlang von Abifade-Aktionen nacherzählen. Erst ließ der Flügelstürmer in der vierten Minute die Riesenchance zur Führung liegen, als er Kölns Torhüter Ben Voll aus kurzer Distanz anschoss, statt einfach kontrolliert zum 1:0 einzuschieben. „Das ist eine Hundertprozentige. Klar, die muss ich machen“, zeigte sich der 24-Jährige hinterher selbstkritisch.

Statt sein erstes Drittliga-Tor nach 41 erfolglosen Spielen zu erzielen und sich für einen engagierten Auftritt in der Anfangsphase zu belohnen, verschuldete Abifade den Rückstand, als er die Torlinie bewachen sollte, nach einer Freistoßflanke aber Jeremias Lorch an dessen Hinterteil schoss, von wo der Ball über die Linie trudelte (43.).

„Das war sehr unglücklich“, bewertete Waldhof-Trainer Marco Antwerpen die Szene. Die Beteiligung am 0:1 schmälerte aber Antwerpens Lob für den Auftritt Abifades nicht. „Er hat seine Trainings- und seine Spielleistung bestätigt und aus meiner Sicht ein sehr gutes Spiel gemacht“, sagte der 52-Jährige.

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„Das war eine brutale Zeit“

Antwerpens Einschätzung hing gewiss auch damit zusammen, dass der gebürtige Braunschweiger dann doch noch seinen Torfluch beendete. Nach einer unglaublich langen Durststrecke von 573 Tagen traf Abifade wieder. Zum letzten Mal gejubelt hatte er noch im Trikot des SV Meppen beim 6:2 gegen den SV Waldhof. Am 14. August 2022. Und damals gleich dreimal.

Lang, lang war es her. In der 64. Minute fiel Abifade am Samstag ein abgewehrter Freistoß vor die Füße, mit links zog er aus 18 Metern ab. Der Rest war pure Erlösung. „Das war eine brutale Zeit“, sagte der Offensivmann des SVW im Rückblick über seine Torlos-Phase. „Aber es hilft nichts, du musst immer weitermachen. Am Ende des Tages freut es mich, dass der Bann gebrochen ist.“

Nach einer schwachen Saison kommt der viel kritisierte Abifade auf der Zielgeraden unter dem neuen Trainer Antwerpen erstaunlich in Fahrt. Sein guter Auftritt inklusive Torvorlage in der Vorwoche gegen Regensburg (3:1) hat offenbar eine kleine Blockade gelöst. „Daraus habe ich viel Selbstvertrauen mitgenommen, das hat mich gepusht“, sagte Abifade in Köln.

Dass die Waldhöfer nach Terrence Boyds 2:1 (71.) noch den Ausgleich durch Michael Schultz (78.) schlucken mussten, schmälerte seine Freude allerdings immens. „Wir sind mit dem Unentschieden natürlich nicht zufrieden, wir wollten die drei Punkte holen“, bekundete Abifade. Sein Glaube an den Klassenerhalt ist trotz des Dämpfers bei der Viktoria aber ungebrochen. „Jedes Spiel ist jetzt das entscheidende Spiel“, postulierte der 24-Jährige.

Am Freitag im wichtigen Kellerduell gegen Bielefeld kann sich Abifade zum nächsten Mal für die Rolle des Matchwinners bewerben.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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