Mannheim/Side. Im türkischen Side hatte Fußball-Drittligist SV Waldhof auch am dritten Tag seines Trainingslagers mit grauen Wolken und heftigen Regenschauern zu kämpfen, doch am späten Abend taugte dann eine lange erwartete Nachricht als echter Stimmungsaufheller: Der Transfer von Stürmer Terrence Boyd vom 1. FC Kaiserslautern zu den abstiegsbedrohten Mannheimern ist endlich über die Bühne.
Der SVW kann sich damit über den Zugang eines Mittelstürmers von Format freuen, der die in der prekären Situation dringend benötigten Tore schießen soll und sendete mit diesem Kraftakt zugleich ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz im Tabellenkeller. Am Mittwochmittag hatte bereits „SkySport“ darüber berichtet, dass der Wechsel in trockenen Tüchern ist, am Abend bestätigten dann auch die Kurpfälzer ihren Wunschtransfer, nachdem den Tag über noch Unterschriften unter verschiedene Dokumente gesetzt werden mussten. Um 23.10 Uhr türkischer Ortszeit verschickten die Blau-Schwarzen dann die lange erwartete Pressemitteilung von der türkischen Riviera, nachdem der 32-Jährige im Mannschaftshotel Side Star Resort angekommen war.
„Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe hier beim SV Waldhof . Die Gespräche mit dem Trainer und den Verantwortlichen haben mich davon überzeugt, hier zukünftig auflaufen zu wollen“ ließ sich der bullige Angreifer zitieren. „In der gesamten Metropolregion merkt man, was für einen Stellenwert der SV Waldhof einnimmt. Ich freue mich auf viele bekannte Gesichter in der Mannschaft und möchte dem Verein dabei helfen, aus der aktuellen Lage wieder herauszukommen“, erläuterte Boyd seine Beweggründe.
Trainer Rüdiger Rehm zeigte sich mit Blick auf den Königstransfer entsprechend zufrieden und auch Sportchef Tim Schork war nach den Bemühungen der vergangenen Tage erleichtert. „Zu Terrence muss man nicht mehr viel sagen. Er bringt eine hohe Qualität mit und soll uns offensiv mehr Durchschlagskraft ermöglichen. Auf und neben dem Platz ist Terrence ein Spieler der vorangehen möchte“, sagte Schork.
Der Transfer hatte sich zuletzt aufgrund des Ablöse-Pokers nochmals in die Länge gezogen. Die Pfälzer gingen mit einer Vorstellung von 100 000 Euro und zwei Nachschlägen zu je 50 000 Euro beim SVW-Klassenerhalt in dieser Saison und einem eventuellen Aufstieg bis 2026 in die Verhandlungen, der Waldhof winkte angesichts dieser Maximalforderungen schnell ab. Zuletzt hat der SVW dann aber sein Angebot nachgebessert und auch der FCK kam auf die Kurpfälzer zu.
Mit dem Spieler selbst war der Club schon länger einig. Boyd soll einen Vertrag bis 2026 erhalten und wird ab sofort zu den Top-Verdienern beim SVW gehöhren. Da Boyds Familie in Heidelberg wohnt, wurde immer wieder über einen Wechsel nach Mannheim spekuliert – zuletzt im Januar 2022, als eine Einigung an den unterschiedlichen finanziellen Vorstellungen scheiterte.
„Die Zukunft meiner Familie sehe ich im Raum Heidelberg“, hatte Boyd immer wieder betont, ging dann vom Halleschen FC aber nach Kaiserslautern, wo er in den vergangenen zwei Jahren mit seinen Toren zunächst zum Aufstieg und dann zum Klassenerhalt der Pfälzer in der 2. Liga beitrug. Zuletzt rückte der 1,88 Meter große Boyd aber ins zweite Glied und sah beim FCK keine Perspektive mehr. Nun hat er seine neue fußballerische Heimat in Mannheim gefunden.
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