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SV Waldhof: Trainer Holtz sorgt für Stimmungsumschwung

Nach dem ersten Ligasieg sieht sich der SV Waldhof auf einem guten Weg. Großen Anteil am Umschwung hat der neue Trainer. In Ulm steht ein emotionales Wiedersehen an.

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Claudio Palmieri
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Binnen kürzester Zeit hat Trainer Luc Holtz beim SV Waldhof für einen Stimmungsumschwung gesorgt. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Luc Holtz zeigte keinerlei Berührungsängste, als die Fragen zum schnellen Wiedersehen des SV Waldhof mit Ex-Kapitän und Vereinsidol Marcel Seegert kamen. Im Gegenteil: Mannheims neuer Cheftrainer ging erstaunlich offen damit um, dass das Drittliga-Gastspiel beim SSV Ulm am Sonntag (13.30 Uhr,) auch für seine Elf ein „außergewöhnliches“ sein werde.

„Wir haben verschiedene Spieler, die über einen längeren Zeitraum mit Marcel gespielt haben“, sagte Holtz. Dann erzählte er fast schon beiläufig: „Ich habe ihn auch vor ein paar Tagen im Hotel vorgefunden. Da haben wir uns kurz unterhalten.“

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Die Unterhaltung mit Seegert, der unter Holtz‘ Vorgänger Dominik Glawogger erst die Kapitänsbinde an Lukas Klünter abgeben musste, beim Ligastart gegen den SC Verl (2:2) nur auf der Tribüne saß und wenige Tage später schließlich einen Vertrag bei Zweitliga-Absteiger Ulm unterschrieb, sei zwar „nur sehr, sehr kurz“ gewesen, räumte der 56-Jährige ein. Für einen „Lacher“ reichte es laut Holtz trotzdem.

In der Innenverteidigung hat Holtz die Qual der Wahl

„Ich habe ihm nur kurz gesagt: ‚Du bist etwas zu schnell weg‘, weil ich eben nicht die Freude hatte, mit ihm zu trainieren“, berichtete der Luxemburger mit einem Schmunzeln. Die Nachfrage, ob er die Waldhof-Ikone behalten hätte, ging Holtz dann schon diplomatischer an: „Das ist für mich schwer zu beurteilen. Ich denke schon, dass wir in der Innenverteidigung eine gewisse Qualität haben und die Konkurrenz extrem hoch sein wird.“

Ob Seegert – das Mannheimer Eigengewächs lehnte eine Gesprächsanfrage dieser Redaktion zu Beginn der Woche ab, weil der Wechsel erst kurze Zeit zurückliege – unter Glawoggers Nachfolger eine neue Chance bekommen hätte, bleibt in der Tat spekulativ. Denn für die zwei Positionen in der Viererabwehrkette macht Holtz zurzeit gleich vier Kandidaten aus: Tim Sechelmann, der nach seiner Gelb-Roten Karte beim 0:1 in Rostock nun wieder zur Verfügung steht, Niklas Hoffmann, Malte Karbstein sowie Julian Rieckmann, der vor dem befreienden 2:0-Heimsieg gegen Viktoria Köln am vergangenen Sonntag von der Sechserposition in die Defensivzentrale beordert wurde.

Auch beim Spiel in Ulm am Sonntag darf sich der SV Waldhof über große Unterstützung seiner Fans freuen. © Uwe Anspach/dpa

Wer in Ulm in der Startelf stehen wird, ließ Holtz offen – nicht zuletzt aufgrund seiner Erkenntnis, dass neben Rieckmann auch Janne Sietan oder Maximilian Thalhammer zwischen defensivem Mittelfeld und Innenverteidigung rotieren können. „Es gibt viele Möglichkeiten hier. Da sind wir schon sehr variabel“, meinte der SVW-Coach: „Wenn wir mit nur einem Sechser spielen, haben wir fast ein Überangebot an Spielern.“

Er wolle deshalb immer „von Spiel zu Spiel“ schauen, betonte Holtz, der schon die Englische Woche nach der bevorstehenden Länderspielpause im Hinterkopf hatte: „Da werden mit großer Wahrscheinlichkeit hauptsächlich auf diesen Positionen Wechsel kommen.“

Dass er bei seinem Liga-Einstand gegen Köln auf dieselbe Startelf wie im Test gegen den saudischen Spitzenclub Al-Hilal SC Mitte August (2:3) setzte, will Mannheims Trainer auch deshalb nicht als Signal für die kommenden Wochen verstanden wissen. „Ich bin nicht der Trainer, der immer die gleiche Mannschaft spielen lässt. Bei mir ist das auch immer abhängig vom Gegner. Auch wenn Ulms Spielweise vielleicht nicht so weit weg ist von dem, was Köln geboten hat“, so Holtz, der „einige Wechsel“ für denkbar hält.

Weitere Transfers sind beim SV Waldhof möglich

Mit dieser Denkweise steht Holtz im Kontrast zu seinem Vorgänger Glawogger, der bis zuletzt auf dieselbe Startformation setzte – und dabei keinem einzigen Neuzugang von Beginn an vertraute. „Ich bin jetzt gut 14 Tage hier. Ich merke schon, dass die Jungs eine gewisse Qualität auf den Rasen bringen“, sagte Holtz mit Blick auf die Neuen im Kader.

Dabei hob er die Kreativköpfe Diego Michel und Adama Diakhaby hervor, die gegen Köln von Beginn an spielten und überzeugten: „Das sind beides Spieler, die in der Startelf sein können. Auf diesen Positionen haben wir vielleicht sonst weniger Möglichkeiten.“ Verstärkungen bis zum Ende der Sommertransferperiode am kommenden Montag (20 Uhr) hält Holtz nicht für ausgeschlossen: „Wenn wir uns verstärken können, denke ich, dass wir hauptsächlich im offensiven Bereich noch etwas tun werden.“

Holtz stellte gegen Köln „gewisse Müdigkeit“ fest

Die Stimmung sei aktuell „natürlich hervorragend“, fasste der Coach seine Eindrücke aus der Trainingswoche zusammen: „Eine Mannschaft tut sich mental viel leichter, wenn du drei Punkte holst. Die Bereitschaft aller Jungs die Woche über war schon hervorragend.“

Knapp 1.500 Gästetickets waren bis Freitagnachmittag schon verkauft. Gleichwohl blickte Holtz, der weiter auf Samuel Abifade (Sprunggelenk) und Jascha Brandt (Trainingsrückstand) verzichten muss, nochmals kritisch auf die Leistung gegen Köln zurück. „Auch wenn wir drei Punkte geholt haben, gab es einige Sachen, die nicht zufriedenstellend waren – vor allem in der zweiten Hälfte“, sagte der Trainer, der auch eine „gewisse Müdigkeit“ feststellte.

Diese schob er aber auch auf den Spielstand und den „sehr intensiven“ Rhythmus in den ersten 45 Minuten: „Du führst 2:0, musst nicht mehr so vielen Risiken gehen. Speziell in der zweiten Hälfte hatten wir doch wenig Kontrolle mit Ball. Wir haben den Ball zu schnell wieder hergegeben. Wir können das wesentlich besser.“

Freier Autor Geboren in Viernheim, aufgewachsen in Bürstadt. Freier Mitarbeiter seit 2009

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