Mannheim. Mannheim. Im Gegensatz zu den Waldhof-Profis, die den letzten Test vor dem Saisonstart in der schwülen Juli-Sonne absolvieren mussten, hatte es Sportgeschäftsführer Gerhard Zuber im Schatten der Haupttribüne halbwegs komfortabel. Entsprechend kühl fiel dann aber auch sein Fazit nach dem 2:2 (1:1) gegen den niederländischen Zweitligisten FC Emmen aus. „Man hat schon gesehen, dass nicht alles optimal war. Das war so ein typischer Sommer-Kick mit wenig Tempo im Spiel. Da müssen wir uns auf jeden Fall noch steigern“, blickte Zuber auf den Auftakt am nächsten Samstag gegen den SC Verl.
Auch Trainer Dominik Glawogger sah noch Luft nach oben. „Uns hat in gewissen Phasen des Spiels etwas die Klarheit gefehlt. Das hat dann eben nicht gereicht, um den Platz als Sieger zu verlassen“, blickte der SVW-Coach auf die wechselhaften 90 Minuten, relativierte die Vorstellung aber auch angesichts der Vorbelastung. „Das war dann vielleicht auch ein normaler Prozess, nachdem wir in der Woche nochmal Gas gegeben und keine große Rücksicht auf das Spiel genommen haben.“
Terrence Boyd und Rico Benatelli nur auf der Tribüne
Bis auf den angeschlagenen Jascha Brandt hatte Glawogger alle Feldspieler zur Verfügung, verzichtete neben den Youngstern Arlind Rexhepi und Yusuf Wardak aber auch auf die erfahrenen Kräfte Rico Benatelli und Terrence Boyd. Dafür gaben rein leistungsbedingte Gründe den Ausschlag, wie Glawogger betonte. „Alle hatten die Möglichkeit, sich in den Testspielen und im Training zu beweisen. Und wenn andere Spieler es besser machen als er, muss er eben mehr tun, um wieder auf sich aufmerksam zu machen“, zeigte sich Glawogger beispielsweise bei der Personalie Boyd sehr eindeutig.
Die Startelf setzte sich wie schon zuletzt vor allem aus Stammkräften aus der vergangenen Saison zusammen und in dieser Formation hatte der SV Waldhof zunächst mehr vom Spiel – und durch Tim Sechelmanns Distanzschuss auch die erste Chance (8.). Danach taten sich die Mannheimer aber durchaus schwer, gefährliche Szenen herauszuspielen. Der FC Emmen, der mit dem Ex-Waldhöfer Jalen Hawkins in der Startelf angetreten war, fand in der Offensive ebenfalls nicht nennenswert statt, profitierte dann aber von einem Patzer von SVW-Keeper Lucien Hawryluk. Der 24-Jährige, der bislang als Nummer eins vorgesehen ist, wehrte einen nicht sonderlich scharf getretenen Freistoß zur Seite ab, wo sich Romano Postema gedankenschnell bedankte (17.)
Zwei Torwartfehler führen zum Halbzeitstand
Dieses Tor stellte den Spielverlauf auf den Kopf und der weiter spielbestimmende Waldhof war in der Folge bemüht, das Ergebnis zu korrigieren. Vor allem Felix Lohkemper hatte zwei Mal das 1:1 auf dem Fuß, wurde nach einem Konter über Kapitän Lukas Klünter aber zunächst von Emmens Innenverteidiger Pascal Mulder geblockt (36.) und scheiterte nur eine Minute später aus ähnlicher Position an Torwart Luca Unbehaun. Für das 1:1 musste dann wie schon beim ersten Treffer ein Torwartfehler herhalten. Emmen versuchte, aus dem Fünfmeter-Raum aufzubauen, aber Unbehauns Pass landete bei Arianit Ferati, der wiederum Kennedy Okpala sah. Im zweiten Anlauf brachte Waldhofs Sturmtalent dann den Ball zum Halbzeitstand im Tor unter (42.).
Im zweiten Durchgang erwischte der Waldhof erneut den besseren Start, den nächsten haarsträubenden Aufbaufehler der Niederländer nutzte letztlich Arianit Ferati zur erneuten Führung (49.). Nach einer Stunde wechselte Glawogger dann einmal komplett seine Feldspieler, was dem Waldhof-Spiel nochmals ein Plus an Tempo brachte und auch Neuzugang Diego Michel hatte nicht nur mit einem Freistoß (67.) eine starke Szene. Als der SVW dann aber zu weit aufgerückt war, kam Emmen durch Luca Denk noch zum 2:2 (72.), das zugleich der etwas unbefriedigende Endstand war. Kapitän Klünter blieb aber dennoch positiv. „Wir haben eine gute Vorbereitung hinter uns und können auch aus diesem Spiel sicher einige Dinge mitnehmen.“
SV Waldhof: Hawryluk – Klünter (62. Yigit), Sechelmann (62. Hoffman), Karbstein (62. Seegert), Voelcke (62. Iwe) – Shipnoski (62. Diakhaby), Thalhammer (62. Sietan), Rieckmann (62. Michel), Ferati (62. Asallari) – Okpala (62. Mendes), Lohkemper (62. Okpala).
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