Mannheim. Mit dem 2:0 (2:0) gegen Viktoria Köln hat der SV Waldhof im dritten Anlauf am Sonntagabend den ersten Saisonsieg eingefahren und seinem neuen Trainer Luc Holtz zudem ein gelungenes Debüt beschert. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den ersten Dreier des SVW in dieser Spielzeit.
War das 2:0 gegen Köln schon der Befreiungsschlag für den SVW?
Vom Ergebnis her war der Sieg auf jeden Fall ein erster Schritt, mit dem Dreier gegen die Viktoria haben die Mannheimer zumindest einen Fehlstart abgewendet und stehen nicht gleich wieder vom Start weg unter Druck. Der SVW zeigte allerdings zwei Gesichter. Einer spielerisch mutigen 1. Halbzeit gegen die Domstädter folgte eine fahrige zweite Hälfte, in der Köln mehr vom Spiel und vom Ball hatte. Ein effektiveres Team hätte die Blau-Schwarzen dafür sicherlich bestraft. „Das war nicht unser Anspruch mit dem Ball“, sah das Trainer Luc Holtz ähnlich. „In der zweiten Hälfte mussten wir echt leiden, da haben wir schon noch Defizite, an denen wir arbeiten müssen“, ordnete Sportgeschäftsführer Gerhard Zuber den Auftritt mit dem nötigen Augenmaß ein.
Wie wichtig war der Erfolg für die Stimmung rund um den Club?
Nach dem Trainerwechsel nach nur zwei Spieltagen hätte eine weitere Enttäuschung auch diese Entscheidung komplett infrage gestellt. Nun hat der SVW auf jeden Fall Zeit gewonnen, um endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser zu kommen. „Wir mussten das mit einem Dreier jetzt einfach mal drehen. Da müssen wir jetzt weiter machen“, sagte Sportchef Zuber, dem die Erleichterung ebenfalls anzumerken war.
Was hat Luc Holtz im Gegensatz zu seinem Vorgänger verändert?
Die Aufstellung war deutlich offensiver ausgerichtet, hinter den Spitzen positionierte der Luxemburger mit Adama Diakhaby, Diego Michel und Arianit Ferati gleich drei Spieler, die den Ball wollen – und mit ihm auch etwas anfangen wollen. Das geht manchmal vielleicht zulasten der defensiven Kompaktheit, ist aber eher auf den aktuellen Kader zugeschnitten, der viel individuelle Klasse vereint.
War das auch ausschlaggebend für den Sieg gegen Köln?
Auf jeden Fall. Ein Treffer wie der von Diakhaby zum 1:0 (29.) hatte im Carl-Benz-Stadion zuletzt Seltenheitswert. Auch die Bewegung, mit der sich Okpala auf Diakhabys Zuspiel den Raum für das 2:0 (42.) öffnete, war einfach stark. Der 20-jährige Pfälzer zeigte hier einmal mehr, was alles in ihm steckt.
Wie ordnen die Spieler die Anpassungen von Holtz ein?
Vor allem die Offensivkräfte sind angetan. „Der Trainer hat seit dem ersten Tag gefordert, dass wir uns mutig in den Räumen zeigen. Das hat man mit Adama Diakhaby und Roger Michel sehr gut gesehen, die immer offensiv denken. Und wenn wir davon ein, zwei Kicker mehr auf dem Platz haben, kann man schon ansehnlichen Fuß spielen“, meinte Angreifer Felix Lohkemper, der dafür auch Lücken nach hinten in Kauf nahm. „Da müssen wir natürlich noch mehr tun, aber ich denke, diese Spielweise passt insgesamt mehr zum SVW.“
Wie sah Torschütze und Vorlagengeber Diakhaby sein Startelf-Debüt?
Startelf oder Joker-Rolle – da wollte Diakhaby keinen Unterschied machen und zeigte sich vor allem von der Kulisse beeindruckt. „Die Fans waren wirklich unser 12. Mann und ich hoffe, dass sie uns so die ganze Saison unterstützen. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte.“
Wie hat sich der neue Torhüter Thijmen Nijhuis eingefügt?
Der Niederländer machte einen souveränen Eindruck, spielte fehlerfrei, kann mit dem Ball umgehen und rettete zweimal stark gegen die Kölner. Dass Nijhuis von Beginn an spielen würde, war für Coach Holtz keine Frage: „Wir haben ihn geholt, weil er eine gewisse Qualität hat und die hat man auch gesehen.“
Ist die Vertragsverlängerung mit Felix Lohkemper ein Signal?
Nach Lukas Klünter konnte mit Lohkemper nun ein weiterer Leistungsträger bis mindestens 2027 längerfristig gebunden werden. Wenn so erfahrene Profis vorangehen und das Gerüst bilden, ist das auch ein Zeichen an den Rest der Gruppe. Die Personalplanung wird nun offenbar etwas weitsichtiger angegangen.
Wird der Waldhof auch kurzfristig nochmal aktiv?
Am nächsten Montag schließt das Sommer-Transferfenster, es wird nochmals spannend. „Ich denke schon, dass wir noch etwas tun könnten. Der Kader ist in der Breite nicht so übermäßig besetzt, außerdem könnten uns ja auch noch Spieler verlassen. Wenn die Möglichkeit besteht, sollten wir nichts ausschließen“, sagt Trainer Luc Holtz.
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