Mannheim. Was bringt die neue Saison in der 3. Liga für den SV Waldhof? Wir haben mit ehemaligen Trainern und Profis sowie Funktionären und Fan-Vertretern des Mannheimer Traditionsvereins über ihre Einschätzung der Perspektiven des SVW gesprochen, nachdem in der Vorsaison erst auf den letzten Drücker der Abstieg verhindert werden konnte.
Sebert, Dais und Bührer zum Waldhof in der neuen Saison
Günter Sebert (Waldhof-Ehrenspielführer und SVW-Legende): „Der Unterschied zur vergangenen Saison ist: Die Transferpolitik wirkt gezielter und geordneter, auf die einzelnen Positionen ausgerichtet. Wenn man die Vita des einen oder anderen Neuzugangs liest, ist man schon positiver gestimmt als im letzten Jahr. Die Hoffnungen für die neue Saison sind geweckt. In meinem direkten Umfeld gibt es Leute, die haben sich von heute auf morgen zu 100 Prozent gedreht und sagen: ,Wir spielen um den Aufstieg mit.’ Ich bin da ein bisschen vorsichtiger: Ich wäre zufrieden, wenn wir nach unten in der Tabelle überhaupt keine Probleme bekommen. Lassen wir uns mal abwarten, wie die Saison anfängt. Nach fünf, sechs Spielen kann man sagen, wo es hingehen könnte.“
Stefan-Fulst Blei (Aufsichtsratsvorsitzender des Hauptvereins und SPD-Landtagsabgeordneter): „Die neue Mannschaft macht auf mich bislang einen guten Eindruck, auch als Ergänzung der Neuzugänge im letzten Winter, die uns ja massiv im Abstiegskampf geholfen haben. Ich denke hier natürlich auch an Terrence Boyd, der ja just am Samstag gegen Molenbeek wieder getroffen hat. Trotzdem wird dies insgesamt eine enge Kiste werden - sowohl Richtung Aufstieg als auch Richtung Abstieg. Dafür sprechen nicht zuletzt die neuen Mannschaften in der 3. Liga wie Rostock, Aachen oder Cottbus. Ich möchte nur nicht noch einmal so eine Saison wie die letzte erleben. Ich habe schon genug graue Haare!“
Gerd Dais (Ex-Waldhof-Profi und -Trainer): „Das sieht alles sehr vielversprechend aus. Viele Transfers wurden schon vor dem ersten Spiel getätigt, das war in der Vergangenheit oft anders. Wenn alle gesund bleiben, kann der Waldhof eine gute Rolle spielen. Der SVW wird ja von einigen sogar schon als Aufstiegskandidat gehandelt. Mit dem Ziel würde ich vielleicht nicht in die Runde gehen, aber Ulm und Münster sind in der vergangenen Saison auch in einen Lauf gekommen und am Ende aufgestiegen.“
Karl-Heinz „Kalle“ Bührer (ehemaliger SVW-Torjäger): „Ich finde es erst einmal gut, dass wir in der Defensive richtig großgewachsene Verteidiger verpflichtet haben. Damit wir in dem Bereich bei gegnerischen Ecken und Freistößen stabiler sind. Ich hoffe, dass wir nicht wieder so eine Saison wie die letzte erleben. Wir müssen von Anfang an Punkte sammeln, schnell ein Gerippe im Team finden, von Verletzungen der Topspieler verschont bleiben - dann ist alles möglich!“
Sören Runke (Vorstand im Fandachverband Pro Waldhof): „Es war sehr erfreulich, dass der Kader diesmal früh zusammen war. Das hört sich alles gut an, ob die Spieler dann harmonieren und ein gutes Team bilden, wird sich zeigen. Die Erwartungshaltung ist: Es darf einfach nur nicht schlechter werden als letzte Saison. Wenn etwas nach oben gehen sollte, werden wir uns dagegen natürlich nicht wehren.“
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kommentar Aufbruch nach der Krise beim SV Waldhof