Jubiläum

CDU Hockenheim organisiert Infostand zum Jubiläum der Partei

Anlässlich des 80. Geburtstags der Bundes-CDU organisieren die Hockenheimer Christdemokraten einen Infostand zur Kommunalpolitik, der zum Gespräch einlädt.

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Melanie Wernz
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CDU-Vorsitzender Patrick Stypa (l.) gemeinsam mit Antje Fischer-Daniel, Thorsten Völlmer und Patrick Nauert beim Infostand. © CDU Hockenheim

Hockenheim. Die Gründung der CDU im Jahr 1945 bedeutete weit mehr als nur die Entstehung einer neuen Partei. Sie markierte einen historischen Wendepunkt – erstmals gelang es, die über Jahrhunderte bestehende konfessionelle Trennung zwischen Katholiken und Protestanten zu überwinden. Diese Spaltung hatte in der deutschen Geschichte immer wieder politische und gesellschaftliche Gräben aufgerissen und trug in der Weimarer Republik maßgeblich zur Instabilität des Parteiensystems bei.

An dieses verbindende Grundprinzip knüpfen auch die Hockenheimer Christdemokraten mit ihrem Vorsitzenden Patrick Stypa an. Unter dem Motto „Miteinander ins Gespräch kommen“ veranstalteten sie anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Bundes-CDU einen Infostand in der Hockenheimer Innenstadt, um mit den Bürgern über aktuelle Themen zu diskutieren.

Gewerbegebiet Mörscher Weg und Grundsicherung bewegen die Menschen in Hockenheim

Kaum war der Stand eröffnet, suchte bereits ein Unternehmer das Gespräch über die Zukunft des Gewerbegebiets Mörscher Weg. Wie bekannt, hatte die Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Karlsruhe den Ausbau des Gebiets gestoppt – mit Verweis auf eine Population der Haubenlerche, die inzwischen nicht mehr vorhanden ist. CDU-Fraktionssprecher Markus Fuchs nahm dazu deutlich Stellung: „Die Naturschutzbehörde spielt auf Zeit, die wir nicht mehr haben. Wir fordern die Landespolitik auf, endlich eine Entscheidung zugunsten des Gewerbegebiets zu treffen. Alles andere ist nicht mehr vermittelbar und schadet Hockenheim.“

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Ein weiteres Thema am Stand war die Reform des bisherigen Bürgergelds, das künftig als Grundsicherung fortgeführt werden soll. Unternehmer Patrick Nauert und Werksleiter Thorsten Völlmer berichteten von schwierigen Erfahrungen bei Bewerbungsgesprächen: „Im unteren Einkommensbereich ist das Bürgergeld der größte Konkurrent. Dagegen kommen wir nicht an“, so Nauert. Immer wieder höre man Aussagen wie: „Warum soll ich für 300 Euro mehr im Monat arbeiten gehen? Dann bleibe ich lieber arbeitslos.“ Auch Besucher des Infostands äußerten sich kritisch. Man müsse abwarten, ob die jüngste Entscheidung der schwarz-roten Bundesregierung Wirkung zeige und die Politik „endlich den Schuss gehört hat“, wie es ein Bürger formulierte.

Hockenheimer Bürger fordern mehr Transparenz bei den Kosten für das Aquadrom

Ein zentrales Anliegen war auch das Thema Aquadrom. Eine Besucherin kam gezielt, um die CDU darauf aufmerksam zu machen, dass alle Kostenaspekte gründlich geprüft werden sollten, um das Freizeitbad wirtschaftlich zu stabilisieren. CDU-Vorsitzender Patrick Stypa griff diesen Punkt auf und versprach, sich dafür einzusetzen, dass in einer zweiten Informationsveranstaltung die finanzielle Situation des Aquadroms umfassend und nachvollziehbar dargestellt werde.

„Entscheidend ist, dass die künftig zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben sowohl für den Weiterbetrieb als auch für einen möglichen Neubau transparent verglichen werden“, betonte Stypa. Da es sich beim Aquadrom vor allem um eine betriebswirtschaftliche Entscheidung handle, sei Offenheit über die Kostenentwicklung unerlässlich. Nur so könne auf einer fundierten Grundlage entschieden werden – auch mit Blick darauf, dass frühere Maßnahmen zur Stabilisierung des Bades nicht den gewünschten Erfolg gebracht hätten.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thorsten Völlmer (l.) unterhält sich mit Altstadtrat Bernhard Fuchs am Infostand. © CDU Hockenheim

Neben den politischen Diskussionen stand der persönliche Austausch mit den Bürgern im Vordergrund. Die CDU-Mitglieder freuten sich über viele positive Rückmeldungen – sowohl von neuen Gesprächspartnern als auch von langjährigen Weggefährten. Besonders gefreut hat sie der Besuch des 96-jährigen Altstadtrats Bernhard Fuchs, der seit fast sechs Jahrzehnten Mitglied der CDU ist.

Als Zeitzeuge berichtete er aus den frühen Jahren der Partei. Seine Worte, so Stypa, seien Geschenk und Auftrag zugleich: Ein Mann, der am Ende des Zweiten Weltkriegs vom Kirchturm aus die weiße Fahne gehisst habe, erinnere daran, dass 80 Jahre Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit seien. „Wir müssen uns aktiv dafür einsetzen – heute mehr denn je“, betonte Stypa.

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Ein positives Fazit zogen am Ende auch Hanna Bühler und Antje Fischer-Daniel: „Die CDU mag 80 Jahre alt sein, aber die Resonanz und die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zeigen, dass wir längst nicht zum alten Eisen gehören.“

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