Hockenheim. Bleibt das Freibad Teil der künftigen Planungen für das Aquadrom? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Diskussion bei der gut besuchten „Liberalen Runde“ der FDP Hockenheim. „Das Interesse an der Zukunft des Aquadroms, insbesondere des Freibads, ist groß“, schließt die FDP. Viele Bürger hätten sich überrascht und enttäuscht gezeigt, als deutlich wurde, dass ein Erhalt des Freibads in den aktuellen Überlegungen der Stadt offenbar nicht mehr vorgesehen ist, heißt es in einer Pressemitteilung des Ortsverbands. Diese Information sei von der Verwaltung in der Bürgerversammlung nur auf Nachfrage kommuniziert worden. „Gerade bei einem so emotionalen und praktisch wichtigen Thema wie dem Freibad wünschen sich die Menschen frühzeitige und klare Informationen“, betont Fraktionsvorsitzender Frank Köcher-Hohn. „Transparenz schafft Vertrauen – das ist in einer solchen Phase unverzichtbar.“
Der Austausch in der „Liberalen Runde“ sei offen, sachlich und konstruktiv gewesen, teilt die FDP mit. Viele Teilnehmer hätten konkrete Fragen, Ideen und auch Sorgen eingebracht. „Das zeigt, wie sehr das Thema die Menschen bewegt – und dass sie bereit sind, sich einzubringen, wenn man sie ernst nimmt“, sagt Köcher-Hohn.
Freibad für viele Hockenheimer weit mehr als eine Freizeiteinrichtung
Für die FDP sei klar: Das Freibad ist für viele Hockenheimer weit mehr als eine Freizeiteinrichtung. Es sei Ort der Begegnung, der Bewegung, ein Beitrag zur Gesundheitsvorsorge – und essenziell für die Schwimmausbildung von Kindern. Die FDP verweist in diesem Zusammenhang auf ihr Wahlprogramm, in dem es heißt: „Für uns Liberale gehört ein funktionierendes Schwimmbad, bestehend aus Hallen- und Freibad, zur Lebensqualität unserer Stadt. Wir setzen uns dafür ein, dass alle Schüler Schwimmunterricht erhalten – gerade auch nach den pandemiebedingten Ausfällen.“
Gleichzeitig verschließe sich die FDP nicht der Realität: Der Betrieb des Aquadroms verursache hohe laufende Kosten, während die Einnahmen deutlich darunter liegen. Auch ein möglicher Rückbau des Freibads würde erhebliche Investitionen erfordern – ohne sofortige wirtschaftliche Entlastung. „Wir stehen zu den Bürgern – und wir stehen zur Verantwortung gegenüber dem städtischen Haushalt“, erklärt Köcher-Hohn. „Beides muss zusammengedacht werden.“
Kleineres Sommerbad, Naturfreibad oder modulare Angebote mit Partnern prüfen
Die FDP schlägt vor, alternative Modelle für einen wirtschaftlicheren Weiterbetrieb zu prüfen – zum Beispiel ein kleineres Sommerbad, ein Naturfreibad oder modulare Angebote mit Partnern. Voraussetzung für jede Entscheidung sei jedoch eine transparente Aufschlüsselung der Betriebskosten nach Bereichen: „Nur wenn wir wissen, was etwa das Solebecken, die Salzgrotte oder das Wellenbad kosten, können wir zielgerichtet und verantwortungsvoll planen“, erklärt die FDP.
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Die Liberalen fordern deshalb eine ergebnisoffene Diskussion – mit belastbaren Zahlen, klarer Kommunikation und aktiver Beteiligung der Bürgerschaft. „Unser Ziel ist keine Blockade, sondern eine tragfähige Zukunftslösung für das Aquadrom – für die Bürger, für den Haushalt und für Hockenheim als Stadt mit hoher Lebensqualität“, sagt Frank Köcher-Hohn abschließend.
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