Baumanns Leuchtturm von Rechnungshof gerügt

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Zur Berichterstattung über den Besuch von Dr. Andre Baumann bei Geohardt wird uns geschrieben:

Wie ein schlechter Scherz muss es den Schwetzinger Bürgerinnen und Bürgern vorkommen, wenn der grüne Staatssekretär Baumann auf seiner Facebook-Seite (Eintrag vom 4. August) voller Stolz von seinem Besuch bei der Firma Geohardt berichtet.

Geothermiekraftwerke können die Grundlast der zukünftigen Wärmeversorgung bilden. Wie kommt er darauf? Bei meiner Recherche zu diesem Thema bin ich da auf ein interessantes Gutachten des Landesrechnungshofes Baden-Württemberg aus dem Jahre 2020 gestoßen.

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Geothermie in Schwetzingen: Staatssekretär Baumann informiert sich über Planungen

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Von
Jürgen Gruler
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Der Rechnungshof kommt hier zu dem eindeutigen Ergebnis, dass die Tiefengeothermie keinen nennenswerten Beitrag zur Wärmewende bringt und gar unwirtschaftlich ist. Der Grund ist, wer hätte es gedacht, zum einen die hohen Kosten der Errichtung eines solchen Kraftwerks.

Auch bei den Zinssätzen hat das Landesumweltministerium getrickst. Hier wurden einfach die Zinssätze auf vier bis sechs Prozent erhöht, obwohl die korrekte Zahl eigentlich bei 0,5 bis zwei Prozent hätte lauten sollen. Die Zahlen wurden also, um die Rentabilität möglichst positiv aussehen zu lassen, einfach hochgesetzt, ohne tatsächliche Grundlage. Ein klassischer Taschenspielertrick also (Drucksache 16/8418).

Auch das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat bei einer Infoveranstaltung im Palais Hirsch eindeutig festgestellt, dass die Tiefengeothermie keine grundlastfähige Energieversorgung darstellt. Warum hält dann Andre Baumann trotzdem mit aller Gewalt an den Plänen und seiner Meinung fest? Die Antwort findet man bei dem kurzen Bericht, den die Landesschau Baden-Württemberg am 6. August ausgestrahlt hat. Es geht ihm nur und einzig allein um das Lithium.

Und was sagt Baumann zur Gelben Karte des Rechnungshofs? Nichts. Mal schauen, was Baumann dann im nächsten Jahr bei seiner nächsten Sommertour so alles anstellen wird. Die gute Nachricht ist: Es wird wohl seine letzte Sommertour als Staatssekretär sein.

Sascha Georgi, Schwetzingen