In Weinkeller an die Mosel und zu Trollen ins Ahrtal

Besondere Weihnachtmärkte in Rheinland-Pfalz

Mandelduft, Lichterglanz und Glühwein machen Weihnachtsmärkte zu einem Erlebnis – und das nicht nur in der Kurpfalz. Wir stellen besondere Märkte in Rheinland-Pfalz vor, die einen Ausflug wert sind.

Von 
Katja Bauroth
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Die lebende Krippe verzaubert die Besucher des Weihnachtsdorfs in Andernach in der Ferienregion "Romantischer Rhein". Auf dem Marktplatz treten im großen Holzstall Maria und Josef, Hirten, Engel und die drei Weisen aus dem Morgenland auf. Die Darsteller gehören der Andernacher Prinzengarde an. Sie erzählen die Weihnachtsgeschichte, eine Inszenierung, die mit Liedern untermalt ist, aber ohne Dialoge auskommt. Dabei wirken auch echte Esel, Schafe und Ziegen mit. © 90Grad Photography

 Traben-Trarbach an der Mosel

Die Türen zur Traben-Trarbacher Unterwelt öffnen sich zum Mosel-Wein-Nachts-Markt  In sieben ehemaligen Weinkellern präsentieren Kunsthandwerker und Aussteller der Region ihre Geschenkideen. Kulinarische Spezialitäten und Produkte rund um den Wein gehören ebenfalls zu diesem Markt, der allein schon wegen seines außergewöhnlichen Ambiente ein Erlebnis ist.

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An den Adventswochenenden und vom 26. Dezember bis Neujahr sind Besucher willkommen, der Eintritt ist frei. Bei der Tannenbaum-Ausstellung im städtischen Brückenkeller zeigen Vereine und Händler außerdem, wie sich Christbäume ganz unterschiedlich – und mit viel Augenzwinkern – dekorieren lassen. In diesem Jahr findet der Mosel-Wein-Nachts-Markt zum zehnten Mal statt und öffnet dabei gleich zwei neue Keller für die Besucher – den ehemaligen Weinkeller der Villa Nollen sowie das Charakteristikum.

Die Türen zur Traben-Trarbacher Unterwelt öffnen sich zum Mosel-Wein-Nachts-Markt: In ehemaligen Weinkellern – wie hier im Keller des Hotels Moselschlösschen – präsentieren Kunsthandwerker und Aussteller der Region ihre Erzeugnisse. © Reinders

Viktorianischer Markt im Museum

Eine außergewöhnliche Veranstaltung – noch dazu in einem Industriedenkmal – gibt es in Saarburg: Dort lädt das Museum Glockengießerei am 10. und 11. Dezember zum viktorianischen Weihnachtsmarkt „Jingle Bells“ ein. Der Glanz der Epoche um 1900 spiegelt sich in den Kostümen der Mitwirkenden und einiger Besucher wider. An den Marktständen locken Antiquitäten, Schreibwaren, Skurriles, Nützliches und Dekoratives. Besucher können sich mit britischen Spezialitäten stärken und beim Eisstockschießen mitmachen.

Glühweinduft im Welterbe

Das historische Kurviertel im Ort Bad Ems, das seit 2021 zum Unesco-Welterbe „Great Spa Towns of Europe“ gehört, wird zum Schauplatz eines kleinen, aber feinen Weihnachtsmarktes. Zum ersten Mal richtet ihn die Touristik Bad Ems-Nassau in diesem Jahr aus. Im Kurort direkt am Ufer der Lahn duftet es dann nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Mit Glühgin, Eierpunsch, Lahnweinen, Bratwurst, Flammkuchen, Crêpes und anderen Köstlichkeiten stimmen sich die Besucher auf Weihnachten ein. Wer ein Geschenk sucht, kann bei regionalen Anbietern, Kunsthandwerkern und Hobbykünstlern fündig werden. Der Weihnachtsmarkt lädt am 10. Dezember von 13 bis 22 Uhr und am 11. Dezember von 11 bis 18 Uhr zum Bummeln ein. Am 10. Dezember kommt um 16 Uhr außerdem der Nikolaus zu Besuch und ab 18.30 Uhr spielt die Gruppe „Weihnachtszauber“ im Musikpavillon.

Nibelungenweihnacht am Rhein

Worms ist eng mit der Nibelungensage verbunden und bei einem Stadtrundgang lassen sich viele Schauplätze aus der weltberühmten Geschichte entdecken. Deshalb trägt auch der Weihnachtsmarkt, der sich mit seinen festlich dekorierten und beleuchteten Hütten vom Obermarkt bis zum Römischen Kaiser erstreckt, den Namen „Nibelungen Weihnacht“.

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Auf Besucher warten kulinarische Genüsse, kunstvolle Handwerksarbeiten und natürlich Glühwein von lokalen Winzern. Fahrgeschäfte gehören ebenfalls zum Markt, der täglich bis zum 23. Dezember geöffnet ist. Unumstrittener Höhepunkt des Programms ist aber das Turmblasen am vierten Advent: Die Wormser Barockbläser musizieren am 18. Dezember um 19 Uhr in luftiger Höhe auf der Magnuskirche und auf dem Dom, vor dessen Tor sich der Königinnenstreit in der Nibelungensage zugetragen haben soll.

Lebende Krippe als Highlight

Die Krippe auf dem Marktplatz in Andernach wird zur Bühne: An den Adventswochenenden und am Heiligen Abend treten in dem großen Holzstall Maria und Josef, Hirten, Engel und die drei Weisen aus dem Morgenland auf. Die Darsteller gehören der Andernacher Prinzengarde an. Sie erzählen die Weihnachtsgeschichte: Eine Inszenierung, die mit Liedern untermalt ist, aber ohne Dialoge auskommt. Dabei wirken auch echte Esel, Schafe und Ziegen mit. Am Samstag, 10. Dezember, tritt auch die aus der TV-Sendung „Voice of Germany“ bekannte Sängerin Katharina Merker aus Andernach mit ihrem Partner Eddy auf. Noch romantischer wird der Besuch bei der Tour „Andernach im Fackelschein“, die von der städtischen Gesellschaft für Stadtmarketing, Wirtschaft und Tourismus Andernach.net angeboten wird. An der Seite eines Gästeführers erkunden die Teilnehmer die historischen Gemäuer der Stadt und besuchen auch das Weihnachtsdorf mit seiner lebenden Krippe.

Leuchtende Winterwelt im Kurpark

Kugeln, Pyramiden und weitere kunstvoll beleuchtete Skulpturen verwandeln den Kurpark in Bad Neuenahr-Ahrweiler in eine zauberhafte Winterwelt. Bis zum 15. Januar 2023 laden dort die „Uferlichter“ zu einem Bummel ein. Zum zweiten Mal nach der Flut finden die Uferlichter in diesem Jahr statt und füllen mit ihren zahlreichen Licht- und Kunstinstallationen auch das Motto „We AHR open – Noch lange nicht fertig, aber offen und froh über Deinen Besuch“ des Ahrtals mit Leben.

Die Uferlichter ziehen jedes Jahr ab dem ersten Adventswochenende zahlreiche Besucher ins Ahrtal. © Ketz

In heimeligen Holzhütten und stilvollen Pagodenzelten bieten einheimische Gastronomen und Weinbauern ihre regionalen Spezialitäten an und schenken Winzerglühwein aus. Besucher können außerdem die Roller-Skates schnüren und auf der 450 Quadratmeter großen Rollschuhbahn im überdachten Zelt vergnüglich ihre Runden drehen. Wer keine eigenen Rollschuhe hat, darf sich vor Ort welche ausleihen und freitagabends auch bei der Rollschuh-Disco mittanzen. Die Uferlichter im Stadtteil Bad Neuenahr sind an den Adventswochenenden, vom 27. bis 30. Dezember sowie vom 6. bis 8. Januar und vom 13. bis 15. Januar 2023 geöffnet. Familien sollten sich dabei besonders das dritte Adventswochenende vormerken: Dann bevölkern Feen und Trolle den Kurpark, Stelzenläufer führen einen Lichterumzug an und Feuershows bringen die Besucher zum Staunen.

Inmitten der Klostermauern

Am dritten Adventswochenende öffnet das Weingut Kloster Marienthal die Tore zum Wein-Nachts-Markt. Zwischen den Klostermauern gibt es dann hauseigene Weine, Essen vom offenen Feuer und kunsthandwerkliche Geschenkideen.

Autor Katja Bauroth liebt Begegnungen und Storys - im Lokalen und auf Reisen.

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