Jubiläum

Wie SAP-Manager Wolfgang Fassnacht sein Social Sabbatical in Ghana verbracht hat

Lektion in Sachen Dankbarkeit: Bei einem Social Sabbatical arbeiten Beschäftigte an Projekten rund um den Globus mit. Wolfang Fassnacht erinnert sich an seine Eindrücke.

Von 
Tatjana Junker
Lesedauer: 
SAP-Manager Wolfgang Fassnacht (4. von links) mit seinen Kolleginnen und Kollegen in Ghana. © Fassnacht

Seit rund zehn Jahren bietet SAP seinen Beschäftigten ein sogenanntes Social Sabbatical an: Wer teilnimmt, reist für mehrere Wochen in ein Entwicklungsland in Afrika, Asien oder Südamerika, um dort ein Social Start-up bei der Arbeit zu unterstützen. „Bei den Projekten geht es immer um die Themen IT und Weiterbildung“, sagt Wolfgang Fassnacht, früherer Personalchef von SAP Deutschland und heute zuständig für Personalthemen im Finanzvorstandsbereich.

2016 brach Fassnacht selbst für ein Social Sabbatical nach Ghana auf. „Ich war damals seit 16 Jahren im Unternehmen und kannte den SAP-Kosmos natürlich sehr gut. Ich wollte wissen: Funktioniert das, was ich hier all die Jahre gelernt habe, auch in einem ganz anderen Kontext? Kann ich dort etwas beitragen und selbst auch noch etwas lernen?“ Gemeinsam mit einem Kollegen und einer Kollegin arbeitete Fassnacht vier Wochen lang bei einem lokalen Softwareunternehmen in Ghana mit, das über eine gemeinnützige Stiftung Lehrerinnen und Lehrern IT-Wissen vermittelte. Diese konnten dann wiederum zum Beispiel eine IT-AG an ihrer Schule anbieten. „Im Lehrplan kommt das dort nicht vor“, sagt SAP-Manager Fassnacht.

Mehr zum Thema

Editorial Was SAP ausmacht

Veröffentlicht
Kommentar von
Alexander Jungert
Mehr erfahren
Jubiläum

„Was kommt die nächsten 50 Jahre?" - SAP-Chef Christian Klein im Interview

Veröffentlicht
Von
Alexander Jungert
Mehr erfahren
Jubiläum

SAP-Personalchef Cawa Younosi: "Neue Pfade betreten"

Veröffentlicht
Von
Alexander Jungert
Mehr erfahren

Gelassener Umgang mit  unvorhergesehenen Ereignissen

Die Herausforderung für das Team in Ghana bestand damals darin, mit gleichen Mitteln mehr Lehrkräfte zu erreichen - also zu skalieren. „Bei SAP haben wir viel Erfahrung darin, Dinge groß zu machen, da konnten wir also wirklich etwas beitragen“, sagt Fassnacht. Fasziniert habe ihn dabei, wie agil das lokale Team in Ghana gewesen sei - und wie gelassen im Umgang mit unvorhergesehenen Ereignissen. „Mal fällt der Strom aus, mal gibt es kein Wasser. Und wenn man in eine Schule geht, weiß man vorher nie, welche Mittel dort zur Verfügung stehen. Dadurch muss man sehr oft improvisieren - ganz anders als hier, wo alles immer geplant und durchstrukturiert ist.“

Mehr zum Thema

Jubiläum

So sieht das soziale Engagement von SAP aus

Veröffentlicht
Von
Tatjana Junker
Mehr erfahren
Jubiläum

SAP einfach erklärt

Veröffentlicht
Von
Alexander Jungert
Mehr erfahren
Jubiläum

Wie ticken die Gründer von SAP?

Veröffentlicht
Mehr erfahren

Für Fassnacht eine wertvolle Erfahrung: „Manchmal ist es besser, weniger zu planen und sich dann in der momentanen Situation an die Gegebenheiten anzupassen.“ Insgesamt sei das Tolle an dem Social-Sabbatical-Konzept, dass Wissen in beide Richtungen ausgetauscht werde. Auch Erdung und Dankbarkeit habe ihn die Zeit in Ghana gelehrt: „Bei uns ist immer alles im Überfluss vorhanden, und wir wissen es oft gar nicht zu schätzen. Stattdessen ärgern wir uns, wenn in der Kantine mal das Dessert-Schälchen nicht voll genug ist.“ Durch das Social Sabbatical habe er selbst gelernt, vieles im Alltag wieder mehr wertzuschätzen, sagt Fassnacht - räumt aber ein, dass sich dieses Gefühl mit der Zeit auch wieder etwas abnutze. Allerdings bekommt der SAP-Manager seit seinem Ghana-Aufenthalt jedes Jahr eine kleine Auffrischung: als Mentor für andere SAP-Beschäftigte, die ein Social Sabbatical machen, war er in den letzten Jahren jeweils für einige Tage in Äthiopien, Ruanda und Südafrika.

„Als Mentor fliegt man zur Vorbereitung des Projekts ein paar Tage in das jeweilige Land. Manchmal ist es dann wirklich schade, dass man wieder gehen muss, bevor das Projekt richtig losgeht. Man ist natürlich gespannt und würde gerne selbst miterleben, wie es läuft“, sagt Fassnacht.

Jubiläum

50 Jahre Softwarekonzern SAP

Veröffentlicht
Bilder in Galerie
20
Mehr erfahren

Redaktion Wirtschaftsreporterin

Thema : SAP

  • SAP SAP: 20 Milliarden Euro für Europas digitale Souveränität

    Die Skepsis gegenüber den USA wächst, dort werden aber momentan noch massig Daten aus Europa gespeichert. SAP hat ein neues Angebot vorgestellt, um das zu ändern.

    Mehr erfahren
  • SAP Warum der SAP-Aktienkurs Achterbahn fährt

    Anfang dieser Woche hat der Aktienkurs des Walldorfer Softwarekonzerns SAP heftige Verluste verbucht. Mittlerweile erholt er sich wieder. Was ist da los?

    Mehr erfahren
  • SAP Wie Christian Klein bei SAP kein Stein auf dem anderen lässt

    SAP-Chef Christian Klein ist einer der mächtigsten Manager des Landes. Dank großer Erfolge kann er Kritik einfach weglächeln. Wie lange geht das gut?

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen