Ludwigshafen. Es ist ein ehrgeiziges Projekt: Im November 2024 haben sich das Karlsruher Unternehmen Vulcan Energy und die BASF auf eine strategische Partnerschaft geeinigt. Sie wollen untersuchen, ob am Ludwigshafener Standort des Chemieunternehmens der Einsatz geothermischer Energie möglich ist. Die BASF will Erdwärme aus Tiefengeothermie zur CO2-freien Erzeugung von Dampf einsetzen und auf diese Weise bis zu 800.000 Tonnen Treibhausgasemissionen an ihrem Stammwerk reduzieren. Vulcan möchte Lithium aus dem Thermalwasser für die Batterie- und Automobilindustrie gewinnen. Und die regionalen Energieversorger – die Technischen Werke Ludwigshafen und die Stadtwerke Frankenthal – könnten die Erdwärme zur Fernwärmeversorgung nutzen.
Unsichere Finanzierung verzögert 3D-Seismik-Planung
Geologen und Geophysiker haben jetzt die Daten der im Frühjahr durchgeführten sogenannten 2D-Seismik ausgewertet. Sie bestätigen, dass es „Hinweise auf geothermische Strukturen und Lithiumressourcen in der Region“ gibt. Damit sei ein „zentraler Meilenstein des Projekts“ erreicht. Die Erkenntnisse der Datenauswertung aus der 2D-Seismik bilden die Grundlage für die nächste Phase: Planung und Durchführung einer flächenhaften 3D-Seismik.
Von deren Ergebnis hängen die Vorbereitung und Ausführung einer Explorationsbohrung ab. Dabei gibt es aber ein Problem: Es ist noch unklar, wann die staatlichen Fördergelder fließen. Deshalb haben die zwei Partner Vulcan und die BASF die für den Winter geplanten 3D-Messungen verschoben. Frühestens im nächsten Sommer wird es dazu eine zuverlässige Aussage geben. Laut Pressemitteilung soll das Projekt aber wie geplant Anfang der 2030er Jahre starten.
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