Mannheim. Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat eine positive Bilanz ihrer Gasbonus-Aktion gezogen. Die Kampagne hat sich demnach doppelt ausgezahlt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kassierten von der MVV bis zu 165 Euro, im Gegenzug senkten sie aber mit 31 Prozent knapp ein Drittel ihres Verbrauchs im Vergleich zum Vorjahr. Die Aktion lief von Anfang Oktober 2022 bis Ende März 2023. Die Gasersparnis im Durchschnitt des MVV-Netzgebiets betrug - ebenfalls bereinigt um Witterungseffekte - mit rund 16 Prozent nur die Hälfte.
„Vergangenes Jahr war in Deutschland die Sorge um eine etwaige Gasmangellage im Herbst und Winter groß. Mit unserer Gasbonus-Aktion wollten wir daher einen zusätzlichen Beitrag leisten, um die Menschen in Mannheim und der Region beim Energiesparen zu unterstützen“, sagte MVV-Vertriebschef Ralf Klöpfer.
Gasbonus der MVV: Unternehmen schüttet 350 000 Euro aus
Der Gasbonus-Topf der MVV war allerdings gedeckelt. Das Unternehmen schüttete 350 000 Euro an die rund 2600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus. Das schonte nicht nur deren Geldbeutel, sondern brachte auch etwas für den Klimaschutz. Nach Klöpfers Angaben wurde durch die Einsparung von 11,5 Millionen Kilowattstunden Gas auch der CO2-Ausstoß um 2300 Tonnen gesenkt.
An der Gasbonus-Kampagne konnten auch Verbraucher teilnehmen, die keine Kunden bei der MVV sind. Interessierte mussten im Gas-Netzgebiet der MVV Netze GmbH oder in Heddesheim wohnen und über einen Gaszähler mit aktivem Liefervertrag verfügen. Weil die Resonanz nach dem Start der Kampagne am 15. August 2022 so groß war, weitete die MVV die Aktion aus.
Energiesparen: Teilnehmer an Gasbonus-Aktion waren besonders motiviert
Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat die Gassparinitiative wissenschaftlich begleitet. Es befragte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um in einer Studie Rückschlüsse für die Zukunft ziehen zu können. „Sie waren in Sachen Energiesparen besonders motiviert: Die Hälfte von ihnen hatte sich vorgenommen, mindestens 20 Prozent Gas in ihrem Haushalt einzusparen. Unter den Nicht-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern waren es nur 40 Prozent, die ähnlich hohe Einsparziele realisieren wollten“, sagt ZEW-Mitarbeiter Martin Kesternich, der an der Universität Paderborn zum Thema Nachhaltigkeit forscht.
Die wichtigsten Beweggründe für das Gassparen waren bei den Teilnehmern die Unabhängigkeit von Energielieferungen anderer Staaten wie zum Beispiel Russland sowie die hohen Gaspreise. Über die Hälfte der Befragten hatte dies als Haupt-Motivationsgründe angegeben, gefolgt vom Erreichen der Klimaschutzziele.
Das ZEW untersuchte in seiner Studie auch, auf welche Weise die Menschen Gas sparen wollten: Beliebte Maßnahmen waren unter anderem Stoßlüften, die Regulierung der Raumtemperatur, das Herunterdrehen der Heizung oder die Anpassung des Duschverhaltens. Potenziale wurden auch in der Dämmung, dem hydraulischen Abgleich und einer Energieberatung gesehen. „Mit unserer Energiesparkampagne sowie unserem Gasbonus haben wir gezeigt, dass sich schon mit kleinen Verhaltensänderungen Großes bewirken lässt“, sagt Klöpfer.
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