Pop

The Driver Era überzeugen im Mannheimer Capitol

The Driver Era sind am Samstag im Capitol aufgetreten. Die Band, die sich aus der Gruppe "R5" 2018 neu formierte, hat das Publikum mit einem facettenreichen Programm begeistert

Von 
Tanja Capuana
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Ross Lynch (vorn) stand im Mittelpunkt des Konzerts. © Tanja Capuana

Ausgefeilte Gitarrenriffs, rockige Rhythmen und viel Leidenschaft in der Stimme: Energiegeladene Auftritte stehen bei der US-amerikanischen Band The Driver Era auf der Tagesordnung. Aktuell sind die Brüder Ross und Rocky Lynch auf Europatour - in Deutschland geben sie lediglich drei Konzerte, eines davon in Mannheim. Im Capitol hat das Duo am Samstag mehr als 500 überwiegend junge Zuschauerinnen und Zuschauer begeistert.

Mit „Feel you now“ und „Natural“, die sie live als wilde Rocknummern präsentieren, eröffnen sie ihren Gig, begleitet von Rufen aus dem Publikum. Live werden sie von ihrem Bruder Riker am Bass, dem Drummer Dave Briggs und Garrison Jones am Keyboard begleitet.

Ross Lynch ist zwar erst 27 Jahre alt und sein Bruder nur ein Jahr älter: Als Newcomer kann man die beiden aber nicht bezeichnen. Denn ihre Karrieren als Schauspieler und Musiker starteten sie bereits im Teenageralter. Außerdem stürmten sie mit Riker Lynch, ihrer Schwester Rydel sowie dem Schlagzeuger Ellington Ratliff seit 2009 als „R5“ die Charts. Nachdem die Band sich 2018 aufgelöst hatte, beschlossen Ross und Rocky Lynch, weiterhin Musik zu machen - als The Driver Era. Stilistisch sind sie ihrem Erfolgsrezept treu geblieben. Und auch, wenn sie einen Tick erwachsener klingen: Man spürt, dass der Spaß an der Musik einen ebenso hohen Stellenwert hat wie der Anspruch, tiefsinnige Texte zu verfassen. Und so zaubern sie aus Sounds der Genres Alternative, Indiepop sowie Pop eingängige Lieder mit Wiedererkennungswert. Die Sehnsucht an Strand und Meer weckt der Ohrwurm „Malibu“, bei dem Riker mit seiner Frau Savannah als Gast eine gekonnte Salsa vorführt. Der Uptempo-Song „Preacher Man“ macht Lust aufs Tanzen. Der Track „Keep Moving Forward“ gehört mit seinen 70er Jahre-Vibes und flottem Tempo definitiv zu den Überraschungen und den Highlights des Abends. Auch das King of Leon-Cover „Sex on fire“ überzeugt.

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Das Bühnenbild ist minimalistisch gehalten. Während Gitarrist und Sänger Rocky Lynch mit Käppi und Longshirt neben seinem charismatischen Bruder visuell ein wenig unterzugehen scheint, genießt Ross den Auftritt im Scheinwerferlicht sichtlich. Er springt voller Elan über die Bühne, nimmt Blumen aus dem Publikum entgegen, tauscht nach fast jedem Song seine Gitarre aus, präsentiert einen waghalsigen Salto, schüttelt die Lockenmähne und entledigt sich bereits nach wenigen Songs seines Hemds. Mit seinem Image als blütenreiner Teenie-Schwarm scheint er abgeschlossen zu haben. Hin und wieder schwingt er lasziv die Hüften. Genau dieser leicht verruchte Sexappeal sorgt dafür, dass er weniger als „Schwiegermutter-Liebling“, sondern als rebellischer Rockstar wahrgenommen wird - was ohnehin besser zu ihm passt.

Nach knapp zwei Stunden verabschiedet sich The Driver Era mit vier Zugaben, darunter „Low“, bei dem Rocky Lynch die Leadstimme übernimmt. Die mitreißende Show erntet wohlverdienten Beifall.

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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