Schwetzingen. Advent, Advent, ein Lichtlein brennt . . .“ Dieser Vers gehört sicherlich zu den berühmtesten Weihnachtsreimen. Nicht nur, weil das Gedicht so herrlich leicht auswendig zu lernen ist, sondern weil das Licht eine ganz besondere Rolle in diesen Tagen spielt.
Schon immer haben Menschen Weihnachten in Verbindung mit dem Licht gesehen, denn in der größten Dunkelheit ist die Sehnsucht nach dem Licht am stärksten. In unserer westlichen Tradition gibt es die vier Sonntage vor dem Weihnachtsfest, die dazu genutzt werden können, um seinen inneren Frieden zu finden. Es ist eine Vorbereitungszeit für die Geburt des Lichtes in jedem Menschen, sagen die Christen.
Und das zeigen wir auch nach außen, indem wir Lichter in der dunklen Zeit entzünden. Überall in den Straßen leuchtet, funkelt und blitzt es derzeit. Bereits im 17. Jahrhundert haben die Menschen den Tannenbaum geschmückt und Kerzen auf den Baum gesteckt. Die Idee stammt ursprünglich aus der christlichen Tradition, eine brennende Kerze in das Fenster zu stellen, um Besuch zu signalisieren, willkommen zu sein. Aus dieser Symbolik hat sich eine ganze Industrie entwickelt.
Bereits Ende der 1890er Jahre begannen Kaufhäuser in den USA damit, ihr Schaufenster mit Weihnachtsbeleuchtung zu verzaubern. Es ist die Zeit, in der die ersten Lichterketten kommerziell genutzt werden. In den 1950er Jahren fand die elektrische Weihnachtsbeleuchtung auch in Deutschland den Weg ins heimische Wohnzimmer.
Doch vielfach wird aus der Lichtsymbolik im Garten oder auf dem Balkon, aber auch in den Fenstern ein sinnentleertes Gefunkel und Geblitze. Und bei manchen Lichteffekten geht mir der innere Frieden dann tatsächlich sogar verloren.
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