Blanker Egoismus

Lukas Heylmann über das Verhalten uneinsichtiger Autofahrer

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Lukas Heylmann
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Die Situation an sich kennt jeder: Man will „nur mal eben kurz“ zum Bäcker, in die Apotheke oder in ein sonstiges Geschäft und stellt das Auto wenige Minuten an einer Stelle ab, wo es eigentlich nichts zu suchen hat. Es dürfte wenige Menschen mit Zugang zu einem Fahrzeug geben, die das noch nicht gemacht haben. So viel vorab – da müssen sich wohl alle an die eigene Nase fassen.

Jedoch: Nur weil etwas alle machen, ist es nicht plötzlich richtig. Und wenn dann wie im jetzt in Oftersheim vorliegenden Fall zwei besonders egoistische Dreistigkeiten seitens einiger Autofahrer zusammenkommen, hört es mit den glaubwürdigen Entschuldigungen auf. Dass es überhaupt Menschen gab und gibt, die auf einem Leitsystem, das beeinträchtigten Menschen ein barrierefreieres Leben ermöglichen soll, ihr Fahrzeug abstellen, ist bestürzend selbstsüchtig. Dass sich manche dann auch noch durch eine eigens zum Schutz dieser Orientierungshilfe aufgestellte Absperrung nicht beirren lassen und ihr Auto einfach davor auf der Straße abstellen, ist aus mehreren Gründen unverschämt. Da ist zum einen der Umstand, dass das Parken so nah an einer Kreuzung sowieso nicht erlaubt ist. Doch es dann noch – sozusagen – mitten auf der Straße zu tun, ist eine Gefährdung für eine Vielzahl anderer Verkehrsteilnehmer. Zumal die Wiesenstraße nicht eben besonders breit ist. Vor allem zeugt es aber von der Lebenseinstellung, dass Regeln – sei es die Straßenverkehrsordnung oder ein Verbot der Gemeinde – für alle gelten außer für einen selbst. Auf derartiges Selbstbewusstsein kann man fast neidisch werden.

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