Der Klimawandel kommt nicht erst noch – er ist da. Und dass die Bundesregierung, wenn auch schleppend, Vorgaben macht, was die Kommunen in dieser Hinsicht zu leisten und zu ändern haben, ist nur richtig. Doch schnell besteht in so einem Fall die Gefahr, dass der Stärkere die Verantwortung via Vorgaben und Richtlinien an den Nächstschwächeren abgibt: der Bund an das Land, das Land an Kreis oder Kommune und letztere schließlich an den Bürger – insbesondere weil regierende Politiker ohnehin zu oft dazu neigen, an die private Moral des Einzelnen zu appellieren, anstatt zum Beispiel Firmen stärker in die Verantwortung zu nehmen. Das ist zunächst mal dreist, aber vor allem ist es eine grobe Fehleinschätzung unserer ernsten Lage.
Die Gemeinde Oftersheim hat jetzt einen guten Weg gefunden: Wenn die Aufgabe, den Klimawandel gerade noch so zu verlangsamen schon teilweise beim Bürger landet, muss die Kommune hier unterstützen. Und das geht nun mal am besten finanziell. Dass Klimaschutzmanager Martin Hirning, der immerhin gerade mal seit Dezember im Amt ist, nun schon solch konkrete Fördermaßnahmen vorgelegt hat, ist mehr als löblich. Nun ist es einerseits an den Bürgern, auf das Angebot einzugehen.
Andererseits aber – und da hatte Gemeinderätin Gudrun Wipfinger-Fierdel vollkommen recht: Die Gemeinde hat die Pflicht, mit gutem Beispiel voranzugehen. Auf dem finanziellen Anreiz für die Bevölkerung dürfen sich Verwaltung und Gemeinderat nicht ausruhen. Denn der Klimawandel ruht auch nicht – so bitter das ist.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Bürger beim Klimaschutz nicht allein lassen
Lukas Heylmann ist von der Förderung der Gemeinde Oftersheim überzeugt