Gemeinderat

Oftersheim will CO2-Sparer belohnen und neue E-Ladepunkte schaffen

Der Gemeinderat wird sich in seiner Sitzung am Dienstag mit der Mobilitäts- und Energiewende beschäftigen. Das Oftersheimer Gremium will unter anderem darüber entscheiden, welche Förderungen die Gemeinde gewähren kann.

Von 
Lukas Heylmann
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Diese Ladestation am Parkplatz neben der Friedrich-Ebert-Schule ist schon länger in Betrieb. Bald soll es mehr Lademöglichkeiten in der Gemeinde geben, auch wenn noch nicht abschließend geklärt ist, wo diese hinkommen. © Gemeinde

Oftersheim. Die kommende Sitzung des Oftersheimer Gemeinderats am Dienstag, 28. März, steht zu großen Teilen im Zeichen der Mobilitäts- und Energiewende und damit auch stark im Zusammenhang mit der Problematik des Klimawandels. Es sind gleich drei aufeinanderfolgende Tagesordnungspunkte, die sich ausgiebig mit der Thematik beschäftigen werden.

Zum einen möchte die Verwaltung zukünftig private Maßnahmen fördern, die der Einsparung von CO2 dienen. Denn eine auf Oftersheim heruntergebrochenen Betrachtung von Klimaschutzfaktoren hat ergeben, dass 98 Prozent der Treibhausgasemissionen auf die Bürger zurückgehen. Deshalb hat Klimaschutzmanager Martin Hirning eine umfangreiche Richtlinie erstellt, welche Förderungen die Gemeinde gewähren kann, sollte der Rat zustimmen. Dazu soll es ab April mehrere Bürgerinformationsveranstaltungen geben. Hirnings Richtlinienpapier sieht unter anderem die Anschaffung eines Lastenrads, einen Mobilitätsbonus bei Abschaffung des privaten Autos oder das Errichten eines Photovoltaik-Balkonkraftwerkes als mögliche Anwendungsfälle für Förderungen vor.

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Zudem wird Sonja Grabarczyk von der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg und Rhein-Neckar-Kreis (Kliba) in der Sitzung zugegen sein. Sie wird dem Gemeinderat weiter in die Thematik von zusätzlichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge einführen. Die Verwaltung hatte in Zusammenarbeit mit der Kliba untersucht, wo in Oftersheim Potenzial für weitere Lademöglichkeiten vorhanden ist. Die Ergebnisse dieser Überprüfung soll das Gremium nun zur Kenntnis nehmen und die Verwaltung mit der Einrichtung der Lademöglichkeiten beauftragen.

Bisher gibt es Lademöglichkeiten im Zentrum (Parkplatz zwischen Friedrich-Ebert-Schule und Verwaltungsgebäude in der Eichendorffstraße) sowie im Altneurott beim Melonenhof Gieser. Hohes Potenzial für den Ausbau gibt es laut der Untersuchung im Norden und Nordwesten der Gemeinde sowie im Ortskern. Weitere mögliche Standorte für zusätzliche Infrastruktur gebe es im Westen an den Bahngleisen sowie im Süden am Hardtwaldring. In reinen Wohngebieten seien öffentliche Ladeangebote allerdings nur bedingt sinnvoll.

Gemeinderat Oftersheim: Wärmeplanung vergeben

Auch die geplante Vergabe der kommunalen Wärmeplanung an die MVV Regioplan steht im direkten Zusammenhang mit dem Klimaschutz. Alle Kommunen in Baden-Württemberg müssen bis 2040 klimaneutral sein, das gibt das Land vor. Größter Erzeuger von Treibhausgasen ist die Versorgung mit Energie zur Wärmeerzeugung und laut Verwaltung stammen 91 Prozent der Wärmeenergie in Oftersheim aus fossilen Quellen - dieser Wert muss also bis 2040 bei null liegen. Laut Gemeinde kommen dann als Energiequellen Geothermie, Solarthermie, Photovoltaik und Windkraft mit den jeweils dazugehörigen Speichersystemen und Transportnetzen in Frage. Was sich letztlich am besten eignet, soll - wenn es nach der Verwaltung geht - die MVV Regioplan überprüfen.

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Da Schwetzingen, das sich mit Oftersheim eine drei Kilometer lange Grenze auf bebautem Gebiet teilt, bereits 2022 den gleichen Anbieter mit der Erstellung einer kommunalen Wärmeplanung beauftragt hat, sieht auch die Gemeindeverwaltung in Oftersheim darin einen Sinn. Der Grund ist, dass ein gemeinsamer Auftragnehmer die Planung für ein zusammenhängendes Siedlungsgebiet übernehmen und das Kosten einsparen würde.

Doch auch abseits des Klimaschutzes steht in der Sitzung einiges auf der Agenda. So scheidet Gemeinderätin Petra Mihambo-Fichtner (Grüne) nach rund drei Jahren aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium aus. Voraussichtlich wird Daniel Cloutier ihr Nachfolger am Ratstisch werden.

Gemeinderat Oftersheim: Neue Webseite für die Gemeinde

Zudem stehen mehrere Auftragsvergaben an. Große Auswirkung auf die Bürger wird vor allem eine davon haben: die geplante komplette Überarbeitung der Gemeindewebseite. Der bisherige Betreiber der Seite - Dr. Markus Lauff - möchte die Kooperation, die seit 1999 läuft, auf eigenen Wunsch beenden. Laut ihm sei die Seite, die in dieser Form seit 2017 Bestand hat, am Ende ihrer Entwicklungsmöglichkeiten angekommen. Lauff beriet allerdings die Gemeinde bei der Suche nach geeigneten Nachfolgerfirmen. Der Vorschlag der Gemeinde ist die Firma Komm.One aus Stuttgart.

Ansonsten soll der Gemeinderat Sonnenschutzarbeiten in der Albert-Schweitzer-Kita sowie Trockenbauarbeiten in der Theodor-Heuss-Schule vergeben.

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