Kommentar Der Steg ist für Franklin wichtig – und für ganz Mannheim

Ende des Jahres soll die neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die B 38 endlich fertig sein. Daran gibt es viel zu kritisieren – und noch mehr zum Erfreuen.

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Martin Geiger
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Mannheim. Der sogenannte Franklin-Steg ist zwar eine Brücke ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer. Dennoch ist seine endlich absehbare Fertigstellung eine gute Nachricht für Mannheims jüngsten Stadtteil. Dass der noch schwer zu erreichen ist, wissen längst nicht nur Theaterbesucher. Zwar hat sich die Situation durch den Abschluss der Bauarbeiten rund um den Platz der Freundschaft bereits entspannt. Der direkte und angstfreie Übergang über die B 38 ist trotzdem ein wichtiger Bypass.

Schließlich soll der Steg das Herzstück einer Achse sein, die die beiden Zentren der Nachbarstadtteile verbindet. Insbesondere mit Blick auf die jungen Familien in Franklin und das Geschwister-Scholl-Gymnasium auf der Vogelstang ist das nicht nur in der Theorie von Bedeutung. Wobei die klammen öffentlichen Kassen befürchten lassen, dass wir auf die Vollendung dieser Achse sehr, sehr lange warten werden.

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Mannheims Franklin-Steg kommt – B 38 wird komplett gesperrt

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Auch deshalb dürften etliche Mannheimerinnen und Mannheimer den Kopf darüber schütteln, dass der Steg teils aus Carbonbeton besteht und Sensoren hat, die Alarm schlagen, wenn Wasser an heikle Stellen dringt. Doch wenn die Menschheit Erfindungen keine Chance gegeben hätte, würden wir heute noch Seile über Flüsse spannen und uns irgendwie darüber hangeln. Zumal all diese Besonderheiten dafür sorgen sollen, dass der Steg lange hält und wenig Wartungs- und Instandhaltungskosten verursacht. Also genau die Probleme angeht, die uns an mehr als 50 anderen Stellen in der Stadt so viele Sorgen bereiten.

Die neue Brücke hilft nicht nur der Anbindung, sondern auch dem Klimaschutz.

Klar kann man kritisieren, dass die Anbindung des Stegs an Franklin-Mitte nicht früher und konsequenter durchdacht worden ist, sodass nun jahrelang Umwege nötig werden. Aber anstatt nur zu mosern, kann man auch das Positive sehen.

Mannheim bekommt vom Bund eine Brücke geschenkt. Und die hilft nicht nur der Anbindung, sondern auch dem Klimaschutz. Studien belegen eindeutig: Je besser die Rad-Infrastruktur, desto mehr Menschen lassen das Auto stehen. Darum ist dieses Wochenende nicht nur ein gutes für Franklin, sondern für die ganze Stadt.

Redaktion Reporter für das Ressort "Mannheim".

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