Kommentar Nach 1:1 in Rostock: Die Konflikte beim SV Waldhof schwelen weiter

Schon wieder Krise: Auch beim 1:1 in Rostock bleibt der Befreiungsschlag für den SV Waldhof aus. Und in der sportlichen Führung tun sich atmosphärische Spannungen zwischen Trainer Antwerpen und Sportchef Loviso auf. Ein Kommentar

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Alexander Müller
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Nach einer Horrorsaison mit glücklichem Ende sollte alles besser werden, doch stattdessen befindet sich der SV Waldhof schon wieder im Krisenmodus. Die neue Spielzeit ist gerade einmal sechs Wochen alt, und Mannheim stellt das schlechteste Team im deutschen Profifußball. Nach dem bleiernen 1:1 im Kellerduell bei Hansa Rostock ist der SVW weiter sieglos Letzter in der 3. Liga und hat eine Pokal-Blamage neuer Dimension bei Siebtligist Gommersdorf hinter sich. Auch wenn das Remis an der Ostsee von den Protagonisten als Schritt in die richtige Richtung gedeutet wurde, bleibt die Situation enorm angespannt. Ohne positive Ergebnisse in der nahenden englischen Woche mit Spielen gegen Osnabrück, in Aachen und gegen Essen dürften die schwelenden Konflikte mit voller Wucht ausbrechen. Der Friede beim SVW ist von fragiler Natur.

Von der noch im Sommer demonstrierten Harmonie in der sportlichen Leitung ist nichts mehr übriggeblieben. In einer denkwürdigen Pressekonferenz am Donnerstag beschädigte Antwerpen die Autorität des jungen Managers Loviso. Er benötige, so der durch den Fehlstart angeschlagene Trainer sinngemäß, vor allem die Rückendeckung von Präsident Bernd Beetz und dessen Sohn, Aufsichtsratschef Christian Beetz, mit denen er in regem Austausch stehe. Die Meinung seines direkten Vorgesetzten Loviso, den der Trainer noch vor dem Saisonstart für dessen gelungene Transferpolitik gelobt hatte, sei in diesem Zusammenhang nur von nebensächlicher Bedeutung, legten Antwerpens Aussagen nahe.

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Loviso schwieg dazu, dafür handelten Bernd Beetz und Christian Beetz. Der bisher mit der sperrigen Bezeichnung „Technischer Leiter Sport“ angestellte Loviso wurde noch am Donnerstag blitzartig zum offiziellen Sportlichen Leiter befördert. Ein nicht nur vom Zeitpunkt kurioser Vorgang, den die Spielbetriebs-GmbH bisher noch nicht einmal öffentlich kommuniziert hat. Denn Loviso nahm de facto schon zuvor alle Aufgaben eines Sportlichen Leiters wahr, durfte sich aber nicht so nennen. Und es ist in diesem Zusammenhang relevant zu erwähnen, dass Aufsichtsratsboss Christian Beetz auch im sportlichen Tagesgeschäft den Anspruch formuliert, das letzte Wort bei den großen Entscheidungen zu besitzen. Vor allem in der Trainerfrage.

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Jetzt nachträglich Lovisos Autorität gegenüber Antwerpen stärken zu wollen, wirkt bizarr. Zielführender wäre, wenn man stattdessen künftig – wie in anderen Proficlubs üblich – einfach den dafür zuständigen Sportchef autonom die Entscheidungen treffen lässt, die den sportlichen Bereich anbelangen. Unprofessionelle Strukturen sind der beste Nährboden für die nächste Krise.

Redaktion Fußball-Reporter: Nationalmannschaft, SV Waldhof, Eintracht Frankfurt, DFB

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