Noch vor wenigen Wochen fand auf dem Segelflugplatz ein deutschlandweiter Wettbewerb mit einigen der besten Piloten des Landes statt. Damals trat ich erstmals in Kontakt mit dem Hockenheimer Sportfliegern und bemerkte sofort die Liebe, mit der sie ihren Sport ausüben. Sogar ein Flug wurde mir – bekennender Höhenängstler – in Aussicht gestellt. Doch dann kam diese schreckliche Nacht in der der Hangar auf dem Segelflugplatz den Flammen zum Opfer fiel.
Für mich als Außenstehender war die Tragweite dieses Brandes und dessen Konsequenzen für die Vereinsmitglieder und Flugzeugbesitzer – vor allem auf emotionaler Ebene – nicht klar. Erst im Gespräch mit den Sportfliegern wurde mir deutlich, wie schmerzhaft deren Verlust tatsächlich ist. Und dies auf mehreren Ebenen. Umso beeindruckender finde ich, dass der Verein nicht aufgibt und alles dafür macht, um den Flugbetrieb aufrecht zu erhalten.
Die Idee, das inflationsbedingte Defizit von der Versicherungssumme zu den tatsächlichen Kosten einer Wiederbeschaffung über ein Spendenkonto und Crowdfunding auszugleichen, zeigt den Zusammenhalt und das Engagement der Vereinsmitglieder – und das trotz der aktuell mehr als schwierigen Lage.
Ich persönlich hoffe, dass die Aktion reichlich Anklang findet und dass der Verein seine Flotte wieder aufbauen kann. Denn die Mitglieder und leidenschaftlichen Flieger haben es nach der Brandkatastrophe mehr als verdient. Und ich freue mich schon auf die Einweihung eines Hallenneubaus und die Taufe von neuen Flugzeugen, in die sicherlich wieder viel Herzblut gesteckt werden wird. Und wer weiß, vielleicht geht es für mich dann doch noch in die Lüfte.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Meinung Solidarität nach Brand: Hockenheimer Sportflieger kämpfen für Neuanfang
Nach dem verheerenden Brand auf dem Segelflugplatz kämpfen die Hockenheimer Sportflieger für einen Neuanfang. Durch Spenden und Crowdfunding sollen die Kosten für den Wiederaufbau gedeckt werden. Volontär Henrik Feth hofft, dass die Flieger wieder auf die Beine kommen.