Altlußheim. Nach dem positiven Beschluss des Gemeinderates stehen Arbeiter und Bagger fast schon in den Startlöchern: Wenn im Herbst die Badesaison am Blausee endet, wird die zu ihm führende Brücke über den Kriegbach abgerissen und erneuert. Im Anschluss daran soll die südöstlich davon über den Kriegbach führende Allmendbrücke erneuert werden.
Schon vor gut einem Jahr hat der Gemeinderat grundsätzlich beschlossen, die beiden Brückenbauwerke wegen ihres schlechten Zustands nicht mehr zu sanieren, sondern zu erneuern. Geplant ist, die Arbeiten in diesem Jahr, am Ende der Badesaison, in Angriff zu nehmen. Und sie sollen auf einmal, in zwei Losen ausgeschrieben werden, wodurch sich die Verwaltung Synergieeffekte verspricht.
Die Kosten für die Erneuerung der Blauseebrücke belaufen sich nach einer neuen Kalkulation auf rund 535 000 Euro. Die Gemeinde kann dabei auf einen Förderzuschuss von gut 105 000 Euro hoffen, weitere 84 000 Euro kommen aus dem Ausgleichsstock, sodass die neue Brücke zu gut 28 Prozent bezuschusst wird.
Maßnahme wird bezuschusst
Warum die neue Kalkulation und die höheren Kosten, wollte Ines Schweickert (CDU) wissen. Weil das Bauwerk angehoben und die Straßenzuläufe angepasst werden müssen, erwiderte Bürgermeister Uwe Grempels. Diese Arbeiten waren ursprünglich nicht vorgesehen und führten zu den Mehrkosten. Die im Anschluss zu erneuernde Allmendbrücke schlägt mit rund 470 000 Euro zu Buche. Für diese Maßnahme sind bisher Fördermittel von gut 90 000 Euro zugesagt.
In beiden Fällen, fordert Schweickert, solle darauf geachtet werden, dass die auf und neben dem Damm langführenden Fuß- und Radwege durchgängig nutzbar seien. Und, merkte sie bei dieser Gelegenheit an, der nach der Allmendbrücke in Richtung Mühlraingärten führende Weg sollte in Ordnung gebracht werden. Die Rad- und Fußwege sind von den Arbeiten nicht tangiert, liegen außerhalb des Bereichs, erhielt Schweickert zur Antwort.
Von einem wichtigen Ersatzbauwerk sprach Axel Müller (Grüne), der hofft, dass die Arbeiten vor Beginn der neuen Badesaison abgeschlossen werden. Klaus Oettinger (FVW) stimmte gleichfalls zu und Richard Schmitt (SPD) hoffte, dass die Arbeiten zügiger vonstattengehen als an der Salierbrücke.
Halle erhält neuen Boden
Vom ersten Bauabschnitt der Sanierung der Rheinfrankenhalle, Erneuerung des Hauptdachs und der Lüftungsanlage, steht noch die Einhausung dieser Anlage aus. Dennoch brachte der Rat bereits jetzt den zweiten Bauabschnitt auf den Weg, bei dem es um die restliche Sanierung des Daches geht, der Bereich über Kabinen, Foyer und Küche und um einen neuen Hallenboden.
Die Einhausung kommt die Gemeinde fast ein Drittel teuerer als geplant, weshalb sie nochmals überdacht wird. Die Tore in dem Zaun hätten zu einer Ausführung mit einer verstärkten Statik gezwungen, hieß es. Im zweiten Bauabschnitt soll die Einhausung durch einen Zaun ohne Türe, was Geld spart, erweitert werden. Eine Vorgehensweise, die im Gemeinderat begrüßt wurde, „wer A sagt“, fasste Ines Schweickert (CDU) die Stimmung zusammen.
Axel Müller (Grüne) wollte wissen, wie man künftig mit dem neuen Sportboden bei Großveranstaltungen verfahre. Bürgermeister Uwe Grempels schwebt eine Abdeckung vor, doch ist noch unklar, ob diese die Gemeinde vorhalten soll, was letztlich eine Frage der Lagerflächen sei, oder ob potenzielle Veranstalter im Einzelfall für einen Bodenschutz zu sorgen hätten.
Neue Scoor-Court
Für den Bau des Kindergartens hinter der Rheinfrankenhalle mussten zwei Kleinspielfelder geopfert werden. Schon bei dieser Entscheidung hatte der Rat darauf gedrungen, dass diese Felder ersetzt werden. Nun, da der Kindergarten fertig ist, sollen die Arbeiten in Angriff genommen werden. Bürgermeister Grempels schlug dem Rat vor, ein Kleinspielfeld sowie einen Soccer-Court zu errichten. Dem vorhandenen Bedarf werde ein Kleinspielfeld gerecht, sei es für Handball, Basket- oder Volleyball, und Soccer-Anlagen würden sich großer Beliebtheit erfreuen.
Für diesen Vorschlag gab es am Ratstisch nur Zustimmung, wie auch die Ansicht der Verwaltung geteilt wurde, dass ein Vorhaben der Nachbargemeinde Reilingen, die Erweiterung des Rewe-Marktes in der Ortsmitte, zu der der Rat gehört wurde, die Interessen der Gemeinde nicht tangieren.
Bei den abschließenden Anfragen der Gemeinderäte brachte Axel Müller Beschwerden von Eltern vor, die an ihn herangetragen wurden und die den neuen katholischen Kindergarten betreffen. Dort würden die Corona-Schutzmaßnahmen sehr restriktiv gehandhabt, dürfen Kinder nur in einem engen Zeitraum gebracht und müssten an der Tür abgegeben werden.
Bürgermeister Grempels wollte sich nicht in das pädagogische Konzept des Kindergartens einmischen, gab aber zu Bedenken, dass die Einrichtung gerade umgezogen sei und von den Erzieherinnen noch vieles zu erledigen sei, der Betrieb sicherlich noch nicht rundlaufe. Er sicherte jedoch zu, das Gespräch suchen zu wollen.
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