Gemeinderat

Bushaltestellen in Altlußheim werden barrierefrei

Der Altlußheimer Gemeinderat entscheidet bei seiner Sitzung positiv zum barrierefreien Umbau der Bushaltestellen in der Gemeinde. Über die Ausbauvarianten muss allerdings noch entschieden werden.

Von 
Andreas Wühler
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Die Haltestelle Raiffeisenbank stellt den Planer vor keine Herausforderungen, die Haltebucht ist ausreichend dimensioniert. © Gans

Altlußheim. Ein unumstrittenes Thema im Gemeinderat ist der barrierefreie Ausbau der Bushaltestellen längs der Hauptstraße. Er dient nicht nur den Menschen mit Behinderungen, sondern ist mit neuen Unterstellmöglichkeiten insgesamt eine Steigerung der Attraktivität des ÖPNV. Doch wie so oft im Leben – die Frage des Wie wurde in der Ratssitzung am Dienstag zur Stolperfalle.

Die Gemeinde wurde in diesem Jahr in ein Förderprogramm aufgenommen, mit dem der barrierefreie Ausbau der Haltestellen vom Land kräftig bezuschusst wird. Nun muss die Verwaltung innerhalb von drei Jahren prüffähige Anträge einreichen, um an die Gelder zu kommen.

Aus diesem Grund hat das Ingenieurbüro Willaredt eine Bestandsaufnahme vorgenommen und erste Entwürfe erstellt, die Simon Schuster dem Rat vorstellte. Der Ingenieur lenkte den Blick vorab auf die Grundvoraussetzung einer barrierefreien Bushaltestelle: Das Fahrzeug muss sie parallel anfahren können. Mit anderen Worten: Der Bordstein muss entsprechend erhöht werden und die Haltebucht die entsprechende Länge haben. Schuster sprach von ungefähr 80 Metern, die gefordert werden. Hinzu kommt ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte. Erst mit diesen erfüllten Anforderungen wird das Vorhaben zuschussfähig.

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In Fahrtrichtung Heidelberg passiert der Bus zwei Haltestellen in der Hauptstraße – Höhe Hausnummer 50, Raiffeisenbank, und Höhe Hausnummer 132, Quelle. Beide Anfahrpunkte können laut Schuster an der bestehenden Stelle aus- und umgebaut werden, der Platz gibt es her.

Anders hingegen in Fahrtrichtung Speyer, hier verursachen die Haltestellen bei der Hausnummer 113 und der Hausnummer 53, Rebstöckl. Bei der Nummer 113 gibt es zwei Möglichkeiten, die Haltestelle wird nach der Hausnummer 123/125 verlegt, dann entfallen drei Stellplätze, oder es wird auf eine Haltebucht verzichtet – der Bus hält auf der Fahrbahn. Gleiches gilt für die Haltestelle Rebstöckl – entweder wird die Haltestelle massiv umgebaut oder der Bus hält auf der Straße.

Je nach Ausbau der Haltestellen schwanken die Kosten um gut 60 000 Euro, hinzukommen die Ausgaben für die Wartehäuschen oder Unterstellmöglichkeiten sowie die Anzeigetafeln mit optischen und akustischen Hinweisen.

Von den Sprechern aller Fraktionen wurde der verständliche Vortrag von Schuster, der viele Fragen ausgeräumt habe, gelobt und gleichzeitig die Sitzungsvorlage gerügt, die nicht auf dem gleichen Stand war. Weshalb dafür plädiert wurde, den Punkt noch einmal ausführlich im Ausschuss zu diskutieren. Insbesondere der Aspekt des auf der Straße haltenden Busses warf Fragen auf. Worauf der Rat sich einigte – Anfang des Jahres soll das Thema final im Rat beschlossen werden. Kay Schweikert (CDU) riet seinen Kollegen, die Zeit bis dahin zu nutzen und sich die Situation in Hockenheim oder Mannheim anzuschauen: Dort sei es Usus, dass der Bus auf der Fahrbahn hält. Ein Stück Verkehrsberuhigung. 

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