Klimaschutz

E-Carsharing ein Erfolgsmodell

Mietwagen erfreuen sich großer Nachfrage und können im Einweg-Modus genutzt werden

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aw
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2022: FWV-Gemeinderat Friedbert Blaschke (v. l.), Axel Müller (Grüne), Rudolf-Irmar Zahorka, Hubertus Zahn, Bürgermeister Uwe Grempels, Richard Schmitt (SPD) und Ines Schweickert (CDU) mit dem E-Carsharing-Pkw. © Widdrat

Altlußheim. Der Verwaltung liegen gleich zwei Anträge vor, Mini-photovoltaikanlagen, besser bekannt als Balkonkraftwerke, zu bezuschussen. Im Januar hatte die SPD einen entsprechenden Antrag eingereicht, im Juni folgten die Grünen, die obendrein die Anschaffung von Lastenfahrrädern und -anhängern gefördert sehen wollen.

Nach den Vorstellungen der Grünen soll der Neukauf von Balkonkraftwerken von der Gemeinde unterstützt werden. Die Zahl der förderfähigen Module soll dabei auf zwei begrenzt werden und pro Module eine Zahlung von 150 Euro erfolgen. Bei den Lastenfahrrädern können sich die Grünen einen Zuschuss von maximal 20 Prozent des Kaufpreises, höchstens jedoch 250 Euro pro Exemplar vorstellen, bei den Anhängern einen Zuschuss von höchsten 100 Euro. Balkonkraftwerke seien derzeit in aller Munde, stellte Claudia Kohpeiß für die Fraktion der Grünen fest und sah in der Förderung der Module die Gelegenheit, etwas zum Klimaschutz beizutragen. Zwar ein kleiner Beitrag, aber ein dringend notwendiger.

Bürgermeister Uwe Grempels erinnerte an den SPD Antrag, der in den Ausschuss zur Weiterbehandlung überwiesen wurde und im Zusammenhang mit der Haushaltsaufstellung für 2024 beraten werden soll. Die gleiche Vorgehensweise schlug er für den Antrag der Grünen vor. Eine Meinung, der sich die Fraktionen anschließen konnten, zumal die Maßnahmen nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“ seien, wie es Simone Köhler (FWV) formulierte. Dieter Hoffstätter äußerte sich ähnlich, zumal es von Bund und Land keine entsprechende Förderung gebe. Die Gegenposition nahm Dr. Marco Veselka (CDU) ein, in dessen Augen Balkonkraftwerke ohnehin schon gefördert werden und sich deren Anschaffung für die Eigentümer schon durch den Eigennutz rechnet. Er plädierte dafür, die Mittel in den Klimaschutz zu investieren.

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Ums Geld ging es auch im letzten Tagesordnungspunkt, der Entscheidung über die Annahme von Spenden. Rund 16 000 Euro waren im ersten Halbjahr zusammengekommen, die vom Rat einstimmig begrüßt wurden. Zugleich nutzten die Sprecher der Fraktionen die Gelegenheit, den Spendern zu danken.

Blausee macht Sorgen

Bei den Bekanntgaben des Bürgermeisters stand der Blausee natürlich im Mittelpunkt. Grempels verwies auf Schmierölreste, die definitiv als Ursache ausgemacht wurden. Mit der Vorgabe, den betroffenen Bereich mit einer Ölsperre abzugrenzen, habe der Blausee wieder öffnen dürfen. Vom Zweckverband wurde obendrein ein Zaun zum Ufer hin aufgestellt, sodass der Zugang verwehrt ist, schilderte der Bürgermeister, der zugleich Vorsitzender des Zweckverbandes ist.

Mitte August werde ein Termin mit Experten am See stattfinden, dann soll über die Beseitigung der Ursache gesprochen werden und dabei sollen auch die Vorgehensweise und die Kosten im Mittelpunkt stehen. „Ärgerlich, aber nicht zu ändern“, nannte Grempels den Vorgang, dessen finanzielle Dimension noch nicht abzuschätzen ist. Der Bürgermeister nutzte die Gelegenheit, um der Freiwilligen Feuerwehr Altlußheim für die Unterstützung zu danken – „sie stand uns rund um die Uhr zur Seite“.

Zum Schluss hatte Grempels dem Rat noch eine erfreuliche Mitteilung zu machen – er stellte die Betriebsdaten der beiden Ladestationen der Gemeinde für Kraftfahrzeuge, eine in der Schulstraße, die andere in der Sophie-Scholl-Straße vor. Demnach wurden vom April bis Dezember 2022 rund 9500 Kilowattstunden „gezapft“. Eine Menge, mit der bei einem angenommenen Verbrauch von 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer rund 47 600 Kilometer hätten zurückgelegt werden können. Damit wurden gut 3500 Liter Benzin eingespart, was einer CO2-Einsparung von rund 8,5 Tonnen gleichkommt. Im ersten Halbjahr 2023 sehen die Zahlen noch besser aus. Es wurden bereits fast 12 000 Kilowattstunden abgegeben, damit hätten fast 60 000 Kilometer zurückgelegt werden können, was einem Nichtverbrauch von 4500 Litern Benzin und einer CO2-Ersparnis von 10,6 Tonnen entspricht.

Claudia Kohpeiß (Grüne) regte an, das E-Carsharing noch stärker zu bewerben, das Handling zu erläutern. Denn, merkte auch Ines Schweickert (CDU) an, „es gibt keinen preisgünstigeren Weg, um an den Flughafen zu kommen“. Was daran liegt, dass die Fahrzeuge der Firma Deer, eine Tochter der Stadtwerke Calw, an jeder ihrer Ladestation abgegeben werden können. Unter anderem auch an den Flughäfen in Frankfurt, Stuttgart sowie Karlsruhe/Baden-Baden. aw

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