Bildung

Feierstunde in Altlußheim: Markus-Schule blickt auf zehn Jahre zurück

Die Markus-Schule feierte ihr zehnjähriges Bestehen mit einem Festakt, bei dem die Gründung und Entwicklung der Schule sowie die Bedeutung des christlichen Glaubens betont wurden. Der Festvortrag behandelte das Thema "Gott und KI".

Von 
Volker Widdrat
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Gratulation von den Standortgemeinden: Die Bürgermeister Uwe Grempels (Altlußheim, l.) und Kevin Weirether (Neulußheim) haben Geschenke für Schulleiterin Carmen Ueltzhöffer dabei, unter anderem ein Glücksbäumchen. © Dorothea Lenhardt

Altlußheim. Als staatlich anerkannte Privatschule mit evangelischer Ausrichtung ist die Markus-Schule in freier Trägerschaft. Gegründet 1996 als Grundschule am Standort in Neulußheim, ging sechs Jahre später die Realschule mit ihren fünften Klassen an den Start. Seit 2014 gibt es ein Berufliches Gymnasium, das in drei Jahren zum Abitur führt. Am Freitagabend wurde in Altlußheim das zehnjährige Bestehen gefeiert.

Schulleiterin Carmen Ueltzhoeffer und Karlheinz Weißer vom Vorstand des Trägerkreises begrüßten die Gäste, unter ihnen Altbürgermeister Hartmut Beck, in dessen Amtszeit die Markus-Realschule in ihr neues Domizil in Altlußheim umgezogen war. Ein herzliches Willkommen galt ebenso Gründerin Ilona Brandt.

Musikalischer Beitrag von Tanja & Samuel Feth. © Dorothea Lenhardt

Die Schulleiterin blickte zurück: Es sei schön, in stolze Elternaugen zu schauen, wenn deren Kinder das Abiturzeugnis in der Hand hielten. Und es sei ein Privileg, mit so einem herzlichen Kollegium zu arbeiten. Die Einrichtung des Gymnasiums sei eine weise Entscheidung im Trägerkreis und bei den politisch Verantwortlichen gewesen, meinte Weißer: „Mutig und zukunftsweisend.“ Bis heute gebe es eine konstruktive und lösungsorientierte Zusammenarbeit, dankte er für diese „zutiefst geistliche Entscheidung“. Festes Fundament sei der Glaube an Jesus Christus: „Er wird die Markus-Schule in eine segensreiche Zukunft führen.“

Neulußheim hat „Chance vertan“: CDU-Landtagsabgeordneter lobt christliche Privatschulen

Tanja (Querflöte) und Samuel (Klarinette) Feth begleiteten den fröhlichen Abend musikalisch. Der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm gratulierte: „Sie haben Großartiges erreicht.“ Die christlichen Träger der Privatschulen im Land sorgten für Vielfalt im Schulsystem. Der Gemeinderat von Neulußheim habe damals eine große Chance vertan, Altlußheim habe dann den richtigen Riecher gehabt. Für die Schulgründung habe es Mut, Kraft und Glück gebraucht, dankte Sturm Ilona Brandt für ihre innere Glaubensüberzeugung und die Arbeit. Er wünsche der Schule weiterhin „Politiker, die keine Hürden sind, sondern Unterstützer“.

Bürgermeister Uwe Grempels und sein „künftiger“ Amtskollege Kevin Weirether, der erst an diesem Montag offiziell beginnt, kamen gemeinsam auf die Bühne. „Bildung ist das Leben im Sinne großer Geister mit dem Zwecke großer Ziele“, zitierte Grempels den Philosophen Friedrich Nietzsche. Die Einführung des Beruflichen Gymnasiums sei der „richtige und konsequente Schritt“ gewesen. Damit würden die vorhandenen Bildungsangebote abgerundet. Nach zehn Jahren dürfe man mit Freude und Stolz zurückblicken: „Die damals gesteckten Ziele wurden erreicht“.

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Grempels dankte für das Engagement zum Wohle der Kinder und überreichte „ein kleines Geschenk für einen großen Erfolg“. Weirether betonte die wichtige Zusammenarbeit mit der Markus-Schule und schenkte ein Glücksbäumchen.

Evangelisches Schulwerk Baden-Württemberg unterstützt Digitalisierung

Andrea Herrmann, Referentin für Projektkoordination beim Evangelischen Schulwerk Baden-Württemberg, dankte für den Zusammenschluss von Schulen in freier Trägerschaft, die sich dem evangelischen Bekenntnis verpflichtet haben. Dem Dachverband gehören über 300 Bildungseinrichtungen aller Art an. Herrmann erinnerte an die Geschichte des evangelischen Schulwesens mit dem Beginn der Reformation und der Erfindung des Buchdrucks und ging auf die Digitalisierung ein: „Wir begleiten Sie auf diesem Weg, um gemeinsam die Vision zu entwickeln, wie christliche Schule heute aussehen kann.“

Positives Gemeinschaftsgefühl: Markus-Schule stellt den Menschen in den Mittelpunkt

Alle Herausforderungen stellten auch eine Chance dar und erforderten eine sorgfältige Planung. „Die Markus-Schule stellt den Menschen in den Mittelpunkt“, betonte sie das positive Gemeinschaftsgefühl. „Lernen, Leben, Glauben“ ergänzten sich in der christlichen Schule gegenseitig.

Grußwort: Andrea Herrmann vom Evange-lischen Schulwerk Baden-Württemberg. © Dorothea Lenhardt

Schulsozialarbeiter Kai Spatz schaute mit vier Interviewpartnern zurück – auf kleine Klassen mit familiärer Atmosphäre, auf viel Wissen fürs Leben, auf jede Menge persönliche Erinnerungen und auf eine großartige Gemeinschaft. Ehemalige Schülerinnen und Schüler schilderten, was sie bis heute mit der Markus-Schule verbindet.

Für Schulleiterin Ueltzhoeffer bleibt ihre Schule eine „Herzensangelegenheit“. Junge Menschen zu unterrichten und ins Leben zu begleiten, mit ihnen zu beten, das sei ein Privileg „mit einem Gott, der mich sieht“.

Festvortrag „Gott und KI“: Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz

Der Festvortrag zum aktuellen Thema „Gott und KI“ von Hans Ramsl stand unter dem Titel „Inmitten von Maschinen, Vertrauen, Glauben und Wissen im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz“. Hans Ramsl ist Machine Learning Engineer bei Weights & Biases und war zuvor bei SAP im Global AI Leadership Team tätig. KI sei ein mächtiges Werkzeug, das „viele Vorteile hat, aber auch Risiken birgt“.

Soll man KI verbieten? Ein Verbot könne auch den Fortschritt hemmen. Wie prägt KI den Glauben? Der Austausch zwischen Technologie und Glauben sei wichtig, als Mensch habe man „immer noch Herz und Verstand“, beides sollte man benutzen. Christen seien dazu aufgerufen, KI proaktiv und positiv mitzugestalten.

Die Markus-Schule feiert 10 Jahre berufliches Gymnasium. © Dorothea Lenhardt

„Sinnvoll mit Technologie umgehen, Talente nicht verstecken, sondern einsetzen, als Christen eine Pionierrolle einnehmen, dem Mangel an menschlicher Intelligenz begegnen, ethische Überlegungen in den Vordergrund stellen“, lautete der Vorschlag. Die Beziehung zwischen KI und Glauben sei enorm komplex. Veranstaltungen wie das Fest zum zehnjährigen Bestehen brächten Denkanstöße, „die uns weiterhelfen können“, schloss Ramsl.

Dem Festvortrag folgten Dankesworte und Gebet. Bei kühlen Getränken und Finger Food gab es noch lange Gelegenheit zum Kennenlernen, Austauschen und Wiedersehen mit ehemaligen und aktuellen Wegbegleitern des Beruflichen Gymnasiums.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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