Altlußheim. Mit einem großen Lob hat Bürgermeister Uwe Grempels „seinen“ Gemeinderat aus der Sitzungsperiode entlassen: „In Anbetracht der Rahmenbedingungen und Herausforderungen wurde sehr, sehr viel geleistet. Sie haben Altlußheim mit Ihren Beschlüssen in eine gute Zukunft geführt.“
Grempels dankte den Mitgliedern für eine „faire, konstruktive und lösungsorientierte Kommunikationskultur“, auch wenn das Gremium einmal nicht einer Meinung war und kontroverse Debatten führte. Der Bürgermeister würdigte den sehr hohen zeitlichen Einsatz, den die Mitglieder gezeigt hätten.
Rückblick auf wichtige Projekte seit 2019 in Altlußheim
In einem kurzen Rückblick streifte er die wichtigsten Projekte in den fünf Jahren seit der Kommunalwahl 2019. Es sei eine „Amtszeit von historischem Ausmaß“ gewesen, in der den Gemeinderäten nur eine kurze Aufwärmphase von acht Monaten zur Verfügung stand, bis die Corona-Pandemie zu erheblichen Einschnitten führte. In diese Zeit sei unter anderem die Ausstattung der Straßenlaternen mit LED-Lampen, die Verabschiedung des Spielplatzkonzepts und der Beschluss zum Neubau des achtgruppigen Kindergartens hinter der Rheinfrankenhalle gefallen. Aber auch die schmerzhafte Auseinandersetzung mit der Sanierung der Salierbrücke, die in der Bevölkerung sehr emotional diskutiert worden sei.
Die Corona-Zeit verglich Uwe Grempels mit einem „Gehen auf wankendem Boden“, eine Phase der Verunsicherung und Ohnmacht für die Bürger, aber auch für Verwaltung und Gemeinderat, in der das Vertrauen geholfen habe. Gut gemeistert habe die Gemeinde die auf die Pandemie folgende Herausforderung durch die Flüchtlingswelle aus der Ukraine.
Historische Entscheidung: Klimaschutz und kommunale Trägerschaft von Kindergärten in Altlußheim
Als historische Entscheidung bezeichnete der Verwaltungschef die Übernahme der beiden evangelischen Kindergärten in kommunale Trägerschaft, wodurch notwendige Betreuungsplätze erhalten und neue Plätze geschaffen wurden. Klimaschutzkonzept, Einstellung einer Klimaschutzmanagerin, kommunales Energiemanagement, Sanierung der Rheinfrankenhalle, Ausstattung aller kommunalen Gebäude mit Photovoltaikanlagen, Weichenstellung auf eine umweltfreundliche Mobilität mit zwei Carsharing-Stationen und zwei Ladepunkte für E-Fahrzeuge sowie der flächendeckende Ausbau eines Glasfasernetzes seien weitere Meilensteine der Ratsperiode gewesen.
Die Erhöhung des Budgets für die Freiwillige Feuerwehr mit Anschaffung eines Gerätetransportwagens und eines Mehrzweckboots sowie die Beschlüsse für ein neues Alten- und Pflegeheim der Heimstiftung der Diakonie, den Anbau an der Albert-Schweitzer-Schule und die lang ersehnte Sportfläche an der Rheinfrankenhalle komplettierten Grempels’ Zusammenfassung.
Ehrungen für langjähriges Engagement im Gemeinderat von Altlußheim
Für langjähriges Engagement im Gemeinderat ehrte der Bürgermeister sechs Mitglieder des Gremiums. Für die längste Tätigkeit, nämlich 35 Jahr, zeichnete er Friedbert Blaschke (FWV) aus, auch wenn der Gemeindetag für eine solche Amtsdauer keine Ehrung vorsehe. Achtmal sei er von den Altlußheimern wiedergewählt worden, er habe viele Ämter bekleidet, unter anderem das des Bürgermeisterstellvertreters: „Präsent und verlässlich vom Anfang bis zum Ende“. Omnipräsent in der Gemeinde habe Blaschke wohl jede Baustelle gesehen und könne mit seiner Erfahrung viele Sachverhalte aufklären.
Die Ehrung für 20 Jahre im Gemeinderat ging an Ines Schweickert (CDU) und Axel Müller (Grüne). Schweickert wurde von ihrem Vater, der ebenfalls lange im Rat tätig gewesen war, das Engagement für die Gemeinde schon in die Wiege gelegt. Ihre Kenntnisse überraschten oft sogar die Verwaltung, ihre Fachkenntnisse bereicherten die Arbeit im Ausschuss Umwelt und Technik, ihre Hartnäckigkeit in Auseinandersetzungen brächten das Gremium voran: „Bitte machen Sie weiter so!“
Axel Müller wurde ebenfalls 2004 erstmals in den Gemeinderat gewählt, habe unzählige Tätigkeiten in verschiedenen Ausschüssen ausgeübt, zunächst für die Freien Wähler, dann für die Grünen, für die er seit 2019 ein sehr verlässlicher Bürgermeisterstellvertreter war. Wie Ines Schweickert zeichne sich Müller durch Hartnäckigkeit aus und durch Informiertheit, die aus seiner starken Verankerung in der Gemeinde herrühre.
Für jeweils zehn Jahre am Ratstisch erhielten Dr. Holger Porath und Claudia Kohpeiß aus den Reihen der Grünen sowie Charlotte Jung-Cron (SPD) die Ehrennadel des Gemeindetags Baden-Württemberg. Porath zeichne sich durch Sachkenntnis aus und sei sehr lösungsorientiert, Umwelt- und Naturschutz sei ebenso wie Verkehrssicherheit seine Herzensangelegenheiten. Claudia Kohpeiß liege die Feuerwehr ebenso am Herzen wie die Kinderbetreuung und im Helferkreis Asyl. Charlotte Jung-Cron bringe sich leidenschaftlich im Gemeinderat ein, engagiere sich für die Schwachen in der Kommune.
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