Altlußheim. Horst Schultz ist ein Visionär und die Geschichte der Mobilität sein Steckenpferd. Weshalb das Museum seiner Stiftung wohl den Namen Autovision trägt. Denn Schultz zeigt nicht nur die Geschichte, beginnend mit der Laufmaschine von Karl Drais bis hin zur Elektromobilität und weiter, sondern zeigt auch Lösungsansätze für einen nachhaltigen Antrieb auf – den Wasserstoff. Schultz ist ein Verfechter der Wasserstoff-Technologie und hat sich unlängst mit einem detaillierten Fachbuch für den umweltverträglichen Antrieb stark gemacht.
Eine andere Technologie, die ihm ebenso am Herzen liegt, ist der Wankelmotor, dem er sein neuestes Werk gewidmet hat. Wobei es ihm weniger um die Historie geht – er sieht in dem Kreiskolbenmotor eine Chance für die Zukunft. Bei ihm im Museum stehen zahlreiche Fahrzeuge, vom legendären NSU Ro 80 über Mazda-Fahrzeuge bis hin zu Motorrädern, die mit der Erfindung von Felix Wankel angetrieben wurden.
Angesichts des Nischendaseins, das der Kreiskolbenmotor heute genießt, spricht Schultz von einer verpassten Chance und erinnert an die erste Energiekrise Anfang der 1970er Jahre, als zeitweise ein sonntägliches Fahrverbot galt. Was in Deutschland jedoch nicht zu Innovationen führte, im Gegensatz zu den USA und Japan. Was dazu führte, dass der Wirkungsgrad des Kreiskolbenmotors um 17 Prozent erhöht werden konnte. Doch als die Förderländer den Ölhahn wieder aufdrehten, war diese kurze Episode vorbei, bedauert Schultz.
Der sich übrigens auch intensiv mit der Person des Erfinders Felix Wankel befasste, der seinen letzten Wohnsitz in Heidelberg hatte. Nach seinem Tod erwarb ein Heidelberger Unternehmer dessen Arbeitszimmer und stiftete es der Stadt, in der es einige Jahre öffentlich ausgestellt wurde.
Als die Stadt Heidelberg ihr Ausstellungskonzept änderte, kam OB Eckart Würzner auf die in den Augen von Schultz naheliegende Idee, das Arbeitszimmer der Autovision zu überlassen. Immerhin, in Altlußheim findet sich die einzige dauerhafte Wankel-Ausstellung weltweit, rühmt sich Schultz, der nicht nur wegen seines Buches ein profunder Wankel-Kenner ist.
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