Alter Bahnhof

Neulußheim: Maximilian Löffler ist ein „Abenteurer der Farben“

Der Kulturtreff präsentiert im Alten Bahnhof 20 Werke von Künstler Maximilian Löffler - der gerade mal 31 Jahre alt ist und viel Lob einfahren durfte.

Von 
Werner Schmidhuber
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Maximilian Löffler erläutert den Besuchern im Alten Bahnhof seine teils überaus strahlenden Bilder. © Schmidhuber

Neulußheim/Waghäusel. So kunterbunt geht es im Kulturtreff Alter Bahnhof wohl selten zu: An den Wänden hängen 20 erzählfreudige Bilder, die zum Interpretieren einladen. Drei Tage lang waren die ungewöhnlichen Kunstwerke mit der wirkungsvollen Farben- und Formenauswahl zu bewundern. Den Besucher erwarten Blickfänge in unterschiedlichen Größen: von kleinen 40 mal 50 Zentimeter bis zu sehr großen 1,60 mal 1,20 Meter.

Für den erst 31 Jahren alten Künstler und seine Werke spricht der Umstand, dass die Vernissage einen rekordartigen Besuch verzeichnete und auch die Ausstellung selbst auf eine höchst erfreuliche Resonanz stieß. Das verriet ein Stammgast, der schon öfter Ausstellungen in Neulußheim besucht hat. An allen drei Tagen weilten viele Waghäuseler in der Nachbargemeinde, wodurch auch ein gewisser Stolz zum Ausdruck kam.

Viel Raum für Interpretationen in Maximilian Löfflers Bildern

Seit seiner Kindheit malt das Wiesentaler Talent. Von Jahr zu Jahr lasse sich eine Steigerung feststellen, sagen diejenigen, die seinen Werdegang verfolgen. Manche prophezeien ihm eine steile Karriere. Zu Recht nennt er sich einen „Abenteurer der Farben“. Wer seine Werke vor Augen hat, kann das bestätigen. Auf ihn trifft die bekannte Erkenntnis zu: Kunst wird erst dann interessant, wenn wir vor irgendetwas stehen, das wir nicht gleich restlos erklären können.

Die Farben spielen bei ihm eine ganz wichtige Rolle. Warum? Jede Farbe, so weiß man, hat eine andere Wirkung auf die Psyche und den Körper, denn jede Farbe besitzt eine für sie typische Wellenlänge und Energie, die sich überträgt. Schnell richtet sich der Blick der Besucher auch auf die Farbenauswahl und -kombinationen. Zu sehen sind durchweg farbenprächtige, knallige, mitunter grelle und extravagante Bilder.

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„Max“ Löffler studiert Kunst in Karlsruhe. Immer wieder tritt er mit Ausstellungen an die Öffentlichkeit. Bei einem Besuch bei ihm zu Hause im Atelier, einer ehemaligen Montagehalle für Puppenfertigungen, fällt eine Vielzahl von charakteristischen Besonderheiten ins Auge: Farbenvielfalt, Ästhetik, Spontanität, Kreativität und Lebensfreude.

Maximilian Löffler bevorzugt Acryl

Seine bewährte Technik ist Acryl auf Leinwand und das seit Jahren. Dabei konzentriert er sich auf informelle Kunst. Solche Kunstwerke sind ungegenständlich, sie zeigen das Ergebnis eines künstlerischen Prozesses. Informelle Kunst beschreibt keine einheitliche Stilrichtung, es gibt unzählige Interpretationen und stilistische Ausprägungen. In jüngster Zeit hat sich das Talent auch an amorphe Formen gemacht. Das Wort „amorph“ bedeutet formlos, gestaltungslos und strukturlos.

Viel Lob gab es bei der Vernissage von den Ausstellungsorganisatoren des Kulturtreffs, Wolfgang Treiber und Ehefrau Marianne Nagel-Treiber. Löfflers Werke bilden ein Zusammenspiel von Formen und Farben, von Bewegung und Leuchtkraft, bescheinigten sie ihm. Seine Kunst sende eine eigene Botschaft aus und spreche eine ganz persönliche Sprache.

Und weiter: Der junge Löffler thematisierte seine Werke nicht, er gebe ihnen auch keinen Titel, weil er sich in seinen Bildern nicht von vorneherein festlegen wolle. „So sind seine Arbeitsprozesse nicht reglementiert, sondern werden von seinem Inneren, seinen Gefühlen und seiner Stimmung geleitet“, hieß es in der Eröffnungsrede.

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