Altlußheim. Grünes Licht gab der Rat einstimmig für einen langgehegten Wunsch in der Gemeinde – am Ortsausgang in Richtung Neulußheim wird zwischen Straße und Kindergarten Sonnenschein eine Pflege- und Betreuungseinrichtung für Senioren gebaut.
Wie Bürgermeister Uwe Grempels in der Ratssitzung ausführte, war das Grundstück für ein Bauprojekt der katholischen Kirchengemeinde vorgesehen gewesen. Nachdem sich diese Pläne zerschlagen haben, sahen Rat und Verwaltung die Gelegenheit, den nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels steigenden Bedarf für eine Senioreneinrichtung zu befriedigen.
Im vergangenen halben Jahr habe man Kontakt zu Betreibern solcher Einrichtung aufgenommen, schildert der Bürgermeister, deren Konzepte im Gemeinderat vorgestellt wurden. Letztlich seien zwei Betreiber übrig geblieben, die Interesse an einer Umsetzung hatten. Deren Konzepte seien ähnlich gewesen, beide bieten Vollzeit-Pflegeplätze, Kurzzeitpflege und betreutes Wohnen an, hätten sich jedoch in einem Punkt deutlich unterschieden: der Größe. Einmal sei mit 78 Pflegeplätzen, im anderen Fall mit 45 Pflegeplätzen kalkuliert worden.
Was sich auch in der Höhe des zu bauenden Gebäudes ausdrücken würde, wie Grempels anmerkte. So oder so müsse der Bebauungsplan geändert werden, um den Bau zu ermöglichen. Wenn sich Verwaltung und Rat dennoch auf das Angebot der Evangelischen Heimstiftung geeinigt haben, dann eher deshalb, weil deren Pläne mit lediglich 45 Plätzen eher einen familiären Charakter versprechen.
Hinzu komm, führte der Bürgermeister aus, der aktuelle Fachkräftemangel, vor dessen Hintergrund sich eine kleinere Einrichtung eher realisieren lasse. Zumal die Heimstiftung selbst ausbildet und Erfahrung aus über 171 Einrichtungen hat, die sich in Baden-Württemberg betreibt.
Senioreneinrichtung in Altlußheim mit familiärem Charakter
Claudia Kohpeiß signalisierte die Zustimmung der Grünen, freute sich, dass der Neubau neben dem Kindergarten entsteht, was auf schöne Kooperationen zwischen Jung und Alt hoffen lasse. Sie sprach von einer familiären Größe, die dem Bedarf im Ort gerecht werde.
Simone Köhler (FWV) war vom Konzept der Evangelischen Heimstiftung beeindruckt. Zumal bei der Einrichtung nicht der Gewinn im Vordergrund stehe, sondern das Wohl der Bewohner. Und mit ihrem eigenen Ausbildungskonzept sei die Einrichtung bisher vom Fachkräftemangel erfolgreich verschont geblieben.
Ines Schweickert lobte die Erfahrung, die die Evangelische Heimstiftung mit bringt, im Land Baden-Württemberg sei sie in elf Regionen heimisch – „die sprechen unsere Sprache“.
Richard Schmitt erinnerte daran, dass sich die SPD von Anfang an für den Bau eines Seniorenheims stark gemacht habe und freut sich nun über die Umsetzung. Zumal keine Groß-Einrichtung entstehe, sondern eine überschaubare Einheit. „Der Betreiber zahlt nach Tarif und bildet aus“, stimmte auch Schmitt zu.
Nach dem einstimmigen Votum sprach Bürgermeister Uwe Grempels von einer „Weichenstellung des Gemeinderates mit historischer Bedeutung“.
Die Verwaltung ist nun beauftragt, mit der Evangelischen Heimstiftung Verhandlungen aufzunehmen und die entsprechenden Verträge und Unterlagen zu erstellen und auf die Änderung des Bebauungsplans hinzuwirken.
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