Altlußheim. Die evangelischen Kirchengemeinden Alt- und Neulußheim hatten zu einem „Chill-out- Gottesdienst“ in den Hof des Emil-Frommel-Hauses eingeladen. Am Sonntagabend kamen so viele Gemeindemitglieder, um Diakon Jascha Richter zu verabschieden.
Vor sechs Jahren kam er in die Gemeinden Alt- und Neulußheim und habe vieles bewegt und in Bewegung gesetzt. Pfarrerin Eva Weisser begrüßte die Gottesdienstbesucher, darunter ihre Kolleginnen aus Neulußheim und Reilingen, Katharina Teptow-Garben und Eva Leonhardt, die zusammen mit ihr den Gottesdienst gestalteten.
Auch Vertreter der Kirchengemeinde aus Hockenheim sowie von der katholischen Kirche waren gekommen. Wer nicht kam, war der musikalische Begleiter, dessen Abwesenheit niemand erklären konnte. Wie gut, dass Pfarrer Matthias Zaiss auch zugegen war und sich spontan ans Keyboard setzte, um die Umrahmung des Gottesdienstes zu gewährleisten. Dafür gab es einen extra Applaus.
Die drei Pfarrerinnen hatten einen kurzen, aber klassischen Gottesdienst vorbereitet mit Liedern, Lesung, Fürbitten und Vaterunser. In der Ansprache ging es um das Thema „Wofür bin ich dankbar?“
Es wurde eine Erzählung aus dem 1. Buch Mose zugrunde gelegt. Die Gottesdienstbesucher hatten alle drei Glassteinchen bekommen und wurden aufgefordert, darüber nachzudenken, worüber sie dankbar seien. So sollten ein oder mehrere Glassteinchen von der rechten in die linke Hosentasche wandern.
Im Hinblick auf die Arbeit, die Jascha Richter als Diakon in beiden Gemeinden geleistet habe, gab es viel Lob und Dank auszusprechen. Vor sechs Jahren war er als Diakon in die Gemeinden gekommen. Das hieß für ihn, zwei Gemeinden, zwei Schulen, Kindergärten und auch zwei Kirchengemeinderäte.
Diakon Jascha Richter hat Kinder- und Jugendarbeit im Fokus
Es galt, unterschiedliche Strukturen kennenzulernen und auch zu bewältigen. Drei Pfarrer begleiteten seinen Weg in diesen sechs Jahren. Matthias Zaiss und seine Nachfolgerin Eva Weisser in Altlußheim und Katharina Treptow-Garben in Neulußheim. Aber auch mit der Reilinger Kollegin Eva Leonhardt gab es stets eine gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Die Kinder- und Jugendarbeit oblag Jascha Richter zum größten Teil. Kinder- und Krabbelgottesdienste, die Arbeit mit den Konfirmanden, aber auch die Freizeiten und den Konfi-Cup hat er maßgeblich organisiert und mit durchgeführt. Taufen im Blausee und die Mitgestaltung von Gottesdiensten zu sämtlichen Gelegenheiten, Jascha Richter war immer mit Ideen und Elan im Team.
Es habe viel Spaß neben der ganzen Arbeit gegeben und die Corona-Zeit habe nochmal ganz andere Herausforderungen gebracht. Digital wurde plötzlich alles und das wurde sowohl in Alt- wie in Neulußheim quasi aus dem Boden gestampft.
Er drehte mit Pfarrer Matthias Zaiss und dessen Team in Altlußheim Online-Gottesdienste und in Neulußheim wartete gar ein extra eingerichtetes Studio mit entsprechendem Technikteam auf ihn. Alles in allem könne man es so zusammenfassen: Die sechs Jahre in Horan waren alles andere als langweilig. Dabei hätten Jung und Alt einen stets freundlichen, gutgelaunten und immer ansprechbaren Diakon erlebt.
Pfarrerin Katharina Treptow-Garben entpflichtete Jascha Richter im Gottesdienst und erteilte ihm den Segen. Seit dem 1. September wirkt er schon in seiner neuen Pfarrgemeinde in Eppelheim.
Dort warten sicherlich auch eine Menge Herausforderungen und Projekte auf ihn. Aber ganz so schnell ließen ihn die Alt- und Neulußheimer nicht gehen. „Der Chill-out Gottesdienst“ war tatsächlich „chillig“ im Hof und in der warmen Abendsonne.
Personifiziertes Chill-out
Der Bürgermeisterstellvertreter Friedbert Blaschke überbrachte Grußworte der Gemeinde Altlußheim und dankte Richter für seine Arbeit in der Gemeinde. Für Neulußheim hatte die Kirchengemeinderätin Tanja Löschmann einen Rückblick in Bildern gestaltet, der mit vielen fröhlichen Kommentaren versehen war. Eva Leonhardt aus Reilingen bezeichnete Richter als „personifizierte chill-out-area“, was nicht nur den Diakon selbst schmunzeln ließ.
Tatsächlich schlich sich doch ein Tränchen der Rührung bei Richter ins Auge, als der Altlußheimer Kirchengemeinderat ihm ein eigens gedichtetes Ständchen sang, am Akkordeon von Werner Wittke begleitet. Es gab reichlich Geschenke und zum Abschluss griff Matthias Zaiss nochmal ordentlich in die Keyboardtasten. Danach gab es Sekt und Knabbereien und viel Gelegenheit zum Austausch. Jascha Richter hatte sich für seinen Abschied einen wunderschönen Spätsommerabend ausgesucht und er geht ja nicht so weit weg.
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