Landwirtschaft - Obstbaumeister Florian Schmidt klagt über verantwortungslose Menschen

Tomatendiebe in Altlußheim

Von 
Andreas Wühler
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Eine Spur der Verwüstung haben die Diebe der Tomatensetzlinge im Gemüsebeet hin-terlassen. Zum Schaden von Obstbaumeister Florian Schmidt. © Schmidt

Altlußheim. Florian Schmidt ist fassungslos. Schon wieder waren Diebe auf einem seiner Gemüsebeete, haben sich an Tomatensetzlingen bedient. „Das vierte Jahr in Folge“, schüttelt der Obstbauer den Kopf und sieht in der Aktion ein gezieltes Vorgehen. Immerhin, 50 Tomatensetzlinge sind kein Pappenstiel, die nimmt man nicht einfach so im Vorübergehen mit.

Neben dem materiellen Wert der Pflanzen ärgert sich Schmidt natürlich über die zusätzliche Arbeit – die Lücken müssen wieder aufgefüllt werden. Im ersten Jahr, erinnert er sich, gingen die Diebe noch raffiniert vor, nahmen nur jede zweite Pflanze mit, sodass der Verlust nicht gleich auffiel. Doch in diesem Jahr sei der Schaden besonders schlimm, große Lücken klaffen in dem Beet. „Wir wünschen jedenfalls keinen guten Appetit“, ruft er den unbekannten Dieben zu und hofft, von ihnen künftig verschont zu bleiben.

Was man gegen solch dreisten Zeitgenossen unternehmen kann – Schmidt zuckt die Schultern, allenfalls Anzeige gegen Unbekannt erstatten, Ausgang fraglich. Er kann nur hoffen, sie einmal auf frischer Tat zu ertappen oder von einem Zeugen einen Hinweis zu bekommen. Dann kann man sie zur Rechenschaft ziehen.

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Einfach Pflanzen von einem fremden Acker zu klauen – für den Obstbaumeister zum Teil auch ein Ausdruck der heutigen Gesellschaft, in der in vielen Bereichen das Wort Rücksicht keinen Wert mehr hat. Schmidt hat nicht nur seine Beete am Rand der Gemeinde, zwei Hühnermobile sorgen täglich für frische Eier, Pferde und schottische Hochlandrinder sind für viele Spaziergänger, insbesondere für Familien mit Kindern, eine Attraktion.

Hunde an die Leine nehmen

Doch leider bleibt es nicht immer beim Schauen, Füttern ist angesagt. Auch wenn dies ausdrücklich nicht gewünscht wird. Gammeliges Brot oder frisch gezupftes unreifes Getreide sind für Tiere keine gesunde Nahrung, stellt er klipp und klar fest. Zumal er später die Tierarztkosten zu tragen hat, vom Leid der Tiere ganz zu schweigen.

Bei einem anderen Thema, über die sich Schmidt in Rage reden kann und in das wohl alle Landwirte einstimmen, sind die frei laufenden Hunde. Kein Mensch mag es, wenn er in die Hinterlassenschaften eines dieser Vierbeiner tritt, doch auf einem Acker oder in einem Erdbeerfeld werden die Haufen schnell zum großen Problem. Immerhin, es handelt sich um Lebensmittel, die zum Verzehr angebaut werden, da heißt es gleich doppelt sensibel zu sein. Weshalb sich Schmidt wünscht, dass die Hundebesitzer so vernünftig sind, ihre Vierbeiner anzuleinen. Wie er überhaupt an die Menschen appelliert, auf den Wirtschaftswegen zu bleiben, nicht querfeldein über bepflanzte Felder zu gehen.

Ein Wunsch, wohlgemerkt, an den Verstand seiner Mitmenschen zu appellieren – Schmidt hat die Hoffnung schon fast aufgegeben, trägt sich mit dem Gedanken, seine Felder einzuzäunen. Anders weiß er sich ob des rücksichtslosen Verhaltens mancher Menschen nicht mehr zu helfen. Wobei, die Anforderungen von Obstbaumeister Florian Schmidt sind nicht überzogen: Hunde an der Leine, Felder und Äcker nicht betreten und Tiere nicht füttern. Drei Regeln, die zu befolgen niemand schwerfallen dürfte. Zumal darin ein Stück Respekt zum Ausdruck kommt gegenüber den Landwirten und Obstbauern, die die Menschen mit Nahrung versorgen.

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