Serie "Jung & engagiert" - 22-Jähriger ist Jugendwart bei der Freiwilligen Feuerwehr / Er ist seit 2009 bei den Floriansjüngern / Sein Ehrenamt ist ihm sehr wichtig

22-jähriger Brühler hat sein Hobby zum Beruf gemacht

Von 
Marco Montalbano
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Sebastian Magnussen (3.v.l.) im Einsatz bei einer Jugendfeuerwehrübung – hier wird eine tragbare Leiter benötigt. © Magnussen

Brühl. Ohne Freiwillige Feuerwehr (FW) ginge es nicht in Deutschland. Denn gerade mal 60 000 hauptberufliche Feuerwehrmänner- und frauen stehen einer satten Million an Ehrenamtlichen gegenüber. Sie löschen Brände, retten Mensch und Tier und sind so auch schon die Helden vieler Filme geworden. So mancher träumt daher als Kind davon und nicht wenige überlegen, sind sie erst einmal dabei, den Schritt vom Ehrenamtlichen zum Hauptberuflichen zu versuchen. Doch das ist gar nicht so leicht. Einer, der mit Leichtigkeit, aber auch mit viel Fleiß sogar beides parallel lebt, ist der Brühler Feuerwehr-Jugendwart Sebastian Magnussen.

„Seit 2009 bin ich dabei“, sagt der 22-Jährige und ergänzt lächelnd: „Ich konnte es gar nicht abwarten, bis ich zehn Jahre alt war. Denn so alt muss man aus versicherungstechnischen Gründen mindestens sein, um bei der Jugendfeuerwehr dabei sein zu können.“ Schon von Anfang an habe ihm das Training und die Gemeinschaft großen Spaß gemacht. „Auch, weil ich seit meiner Kindheit schon immer ein technisch versierter Mensch war. Wenn man zur Feuerwehr kommt, ist das sehr abwechslungsreich.“

Alle Stationen durchlaufen

„Ich habe, bis ich 16 wurde, bei der Feuerwehr alles durchlaufen, was man so durchlaufen kann und jede Menge ‚Jugendflammen‘ gesammelt, die man mit den Auszeichnungen bei den Pfadfindern vergleichen könnte. Dann bin ich Jugendleiter geworden, war zwei Jahr Jugendgruppenleiter und seit 2015 bin ich Jugendwart“, erzählt Sebastian Magnussen. Als ehrenamtlicher Jugendfeuerwehrwart sei er für die Planung, die Organisation von Ausflügen und eine enge Verbindung zum Feuerwehrkommandanten zuständig. Früher habe er noch Fußball gespielt, ein Hobby, das er für seine ehrenamtliche Aufgabe aber zurückgestellt habe.

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Von der Freiwilligen Feuerwehr zu einer hauptberuflichen Position, so ein Werdegang ist schwierig. Es gibt viele, die das wollen und daher auch viele Bewerber“, betont Magnussen. Die Chancen verbessern sich jedoch, wenn man eine technisch-handwerkliche Ausbildung habe. „Ich selbst habe eine Ausbildung als Anlagenmechaniker gemacht und danach eine feuerwehr-technische dran gehängt.“ Nun sei er bei einer Werkfeuerwehr angestellt. Sein Ehrenamt sei ihm daneben nach wie vor wichtig, für das er auch viel Unterstützung erfahre: „Meine Freundin, mit der ich seit fast drei Jahren zusammen bin, steht hinter mir. Es ist halt schon zeitintensiv, auch, da ich als Leiter tätig bin. Seit zwei Jahren bin ich auch als Ausbilder zuständig für Nachwuchskräfte, die ich bei Grundausbildungslehrgängen schule.“

„Die Wissbegier und die Begeisterung der Kinder und Jugendlichen sind, genau wie die Vielfältigkeit der Aufgaben, eine tolle Motivation für mich. Die Kids haben auch jede Menge Spaß dabei, was jedes Jahr ‚Früchte‘ trägt“, erläutert der Jugendwart und ergänzt: „Im Schnitt wechseln meist so um die acht Jugendliche von der Jugendfeuerwehr zu den Einsatzmannschaften. Das ist ein sehr guter Schnitt und eine tolle Bestätigung unserer Arbeit.“

Großartige Gemeinschaft

Zur Jugend-Feuerwehr zu kommen, das kann Sebastian Magnussen nur jedem empfehlen: „Es gibt hier eine großartige Gemeinschaft und Kameradschaft, ohne die dieses Ehrenamt gar nicht funktionieren würde, aber auch interessante Allgemeinbildung, viel Sportliches und Vermittlung von technischem Wissen rund um die Feuerwehr. Im Sommer geht es jeden Mittwoch raus zum Übungsgelände am Rhein.“ Doch auch andere, gemeinsame Unternehmungen gebe es viele: „Es gibt Faschingspartys, im Winter spielen wir Fußball in der Halle oder Bowling – eine bunte Mischung mit einem breiten Spektrum.“ Gerne könne man ein paar Mal unverbindlich bei den Übungen dabei sein. Corona-bedingt habe es lange Einschränkungen gegeben, aber jetzt sei vieles wieder möglich und Schnelltests sorgen für Sicherheit.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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