Brühl. Sie machen erstaunlich wenig „Tschingderassabum“ darum, die Brühler „Kollerkrotten“. Dabei darf der von diesem Karnevalsverein organisierte Fasnachtszug am Dienstag , 4. März, ein närrisches Jubiläum im Namen führen. Es ist das 66. Mal, dass die „Kollerkrotten“ die Narrenschiffe im Ort vom Stapel lassen.
Das verwundert eventuell, wenn man weiß, dass die Narren 1954 erstmals durch die Gemeinde zogen. 66 Umzüge in 71 Jahren? Der Grund dafür sind Absagen von fünf Narrenparaden in den vergangenen Jahren aus weltpolitischen und Witterungsgründen. Doch diesmal soll die große Sause unbedingt stattfinden – trotz der großpolitischen Wetterlage.
Mit einem Knalleffekt wird am Fasnachtsdienstag der Höhepunkt des Straßenkarnevals in der Hufeisengemeinde starten. Um 13.01 Uhr beginnt der Fasnachtszug in der Bahnhofstraße nahe der Villa Meixner. Der Umzug führt durch die Bahnhofstraße, Schwetzinger Straße, Kirchenstraße, Hauptstraße, Mannheimer Straße in die Schütte-Lanz-Straße. Vom Endpunkt des Umzugs bei der Villa Meixner aus wird dann ein Busdienst für die aktiven Zugteilnehmer in Richtung Schwetzinger Umzug angeboten.
Er wird sicher wieder einige Tausend Besucher an den Zugweg locken, die das farbenfrohe Bild, den Gutsel- und Konfettiregen sowie die Musik von Marschrhythmen bis Techno genießen wollen.
Klar, dass es da noch eine zweite närrische Zahl geben muss: Insgesamt 55 Beiträge sind bei Zugmarschall David Mahl angemeldet. Neben den Karnevalsvereinen aus der Region, die mit Garden, Elferräten und natürlich ihren Tollitäten dabei sind – übrigens auch mit dem Brühler Inklusionspaar – werden zahlreiche Motivwagen und Fußgruppen aus der Kurpfalz, dem Bruhrain und dem Kraichgau anreisen, um Frohsinn zu verbreiten.
Eher überschaubar bleibt die Zahl der Brühler Vereine und Gruppierungen, die sich am Jubiläumsumzug beteiligen wollen. Da sind der TV Brühl, der Club BKA, der Reit- und Pferdesportverein, die Kolpingfamilie und der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr. Entlang des Zugwegs herrschen dann zwischen 10 und 16 Uhr Halteverbote, die konsequent durchgesetzt werden sollen. Auch die Bushaltestellen werden dort nicht angefahren.
Damit die Sicherheit gegeben ist und kein fließender Verkehr sich seinen Weg durch die Narrenparade bahnen kann, werden die Zufahrten ab 12.30 Uhr von Bauhof, Polizei, DRK und Feuerwehr sowie dem ausrichtenden Verein mit Lastwagen abgeriegelt. Neben der Polizei sorgt ein Sicherheitsdienst dafür, dass ohne Zwischenfälle gefeiert werden kann – schade, dass man sich darüber Gedanken machen muss.
Und auch wenn wohl die wenigsten Menschen die fünfte Jahreszeit mit starren Regeln, mit Tüv-Gutachten und Kfz-Versicherungen verbinden, gibt es sie dennoch. Damit ein farbenprächtiger Festumzug auf die Beine gestellt werden kann, müssen auch eine Reihe von rechtlichen Faktoren beachtet werden. Eine Teilnahme am Brühler Fasnachtszug ist für Motivwagen nur mit Vorlage eines Gutachtens möglich, betont Mahl. Die werde bei der Aufstellung am Umzugstag ab 11.30 Uhr in der Bahnhofstraße überprüft.
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