Gemeinderat

Änderungen für das Rohrhofer Verkehrskonzept angemahnt

Der Ausschuss für Technik und Umwelt beschäftigt sich in seiner nächsten Sitzung mit der Attraktivierung des nördlichen Ortszentrums von Brühl.

Von 
Ralf Strauch
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Der Alte Messplatz mit dem Gockelbrunnen und dem Zunftbaum ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts der Mittelpunkt des Brühler Ortsteils Rohrhof. © Ralf Strauch

Brühl. Die nächsten öffentliche Sitzung des Brühler Gemeinderatsausschusses für Technik und Umwelt findet am Montag, 13. Oktober, um 18.30 Uhr im Rathaus statt. Die Tagesordnung beherrscht der Punkt zur Qualitätserfassung von Ortsmitten. Dabei wurde das Zentrum von Rohrhof von Gutachtern näher unter die Lupe genommen. Ziel dieser Erhebung ist es, zentrale Bereiche wie Ortsmitten systematisch auf ihren Aufenthalt und Verkehrsqualität hin zu untersuchen und Verbesserungspotenziale aufzuzeigen.

In einer lebendigen und verkehrsberuhigten Ortsmitte würden sich schließlich alle gerne aufhalten – denn da sei Platz für Fuß- und Radverkehr, für Begegnung und Austausch zwischen den Menschen, sind sich die Experten der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg einig. Deshalb sollen im Land bis 2030 deutlich mehr lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmittelpunkte entstehen – Bereiche, die sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Anwohnenden und Nutzenden ausrichten, wird betont.

„Von einem attraktiven und belebten Ortskern profitieren am Ende alle – der lokale Wirtschaftsstandort genauso wie die Menschen“, prognostizieren die Experten um Melanie Kupferschmid in ihrem Gutachten.

Um das in Rohrhof zu erreichen, haben die Gutachter insgesamt 15 sogenannte Impulse als Handlungsvorgaben erarbeitet, mit denen Rohrhof auf der Durchgangsstraße zwischen Lessing- und Schiffstraße an Attraktivität gewinnen könnte – aus ihrer Sicht.

Bei diesen Handlungsimpulsen für die Kommune gehören bestehende Punkte wie beispielsweise die Ampel auf Höhe der Bismarckstraße. Sie sei nicht vollständig barrierefrei ausgebaut und daher nicht für alle zu Fuß Gehenden beziehungsweise Personen mit Sehbeeinträchtigung uneingeschränkt nutzbar.

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Auch in Bezug auf den Fußgängerverkehr insgesamt hat das Gutachterteam Defizite festgestellt. Bis auf die genannte Ampel gebe es keine weitere gesicherte Querungsanlage in diesem Bereich. Durch die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs östlich der Gartenstraße könne der querende Fußverkehr aber gesichert und priorisiert werden, was insbesondere schutzbedürftigen Gruppen wie Kindern und älteren Menschen zugutekommen würde. „Durch die Anlage einer Querungsanlage kann die Zugänglichkeit in Richtung Stabhalterplatz und Ortsmitte sowie in Richtung Schillerschule ausgebaut werden und diese wichtigen Fußverkehrsachsen gestärkt werden“, heißt es in dem Gutachten.

Am anderen Ende des Bereichs wird beispielsweise am Stabhalterplatz festgestellt, dass dort keine Abstellanlagen für Räder vorhanden seien. Aufgrund bedeutender Orte in der direkten Umgebung mit Geschäften für den alltäglichen Bedarf und des Wochenmarkts auf dem Platz werde allerdings genau ein solcher Bedarf zur Erreichbarkeit mit dem Fahrrad deutlich. „Es besteht die Gefahr, dass Fahrräder auf Gehwegen abgestellt werden und den Fußverkehr beeinträchtigen“, sagen die Gutachter.

Doch auch das Radwegekonzept, das derzeit in Rohrhof besteht, erhält insgesamt schlechte Noten – insbesondere bei der Auflösung des Zweirichtungsradwegs auf Höhe der Einmündung des Waldwegs.

Aber es wird auch zur Einführung von zeitlichen Beschränkungen auf allen Parkflächen in diesem Abschnitt geraten. Dadurch könnten Dauerparker oder längere Parkvorgänge über eine Erledigung hinaus in der direkten Ortsmitte unterbunden werden und die Erreichbarkeit von Einzelhandel und Gastronomie in der Ortsmitte gesteigert werden.

Eine Varianz zwischen Kurzzeitparken und einer erweiterten Parkdauer für Erledigungen in der Ortsmitte sei denkbar, dabei sollte auf eine klare Beschilderung und Abgrenzung geachtet werden.

Eine deutliche Meinung haben die Gutachter auch für den Platz rund um den Gockelbrunnen. Dort seien eine Entsiegelung der Flächen und die Schaffung von Retentionsflächen angeraten. So wird eine Ergänzung von Grünflächen und Bäumen in unterschiedlicher Variation empfohlen. Damit sei eine Mehrfachnutzung der Flächen für Aufenthalt und Begrünung anzustreben. „Im Sinne der Anpassung an den Klimawandel ist auf eine angemessene Begrünung und Verschattung der Straßenräume zu achten“, heißt es in dem Gutachten.

Ganz wichtig ist den Experten ein barrierefreier Ausbau der dortigen Haltestellen mit sogenannten taktilen Leitelementen und ebenerdigem Zustieg. Es gibt da also viele Themen zur Diskussion im Ratsausschuss.

Ansonsten stehen noch Informationen durch den Bürgermeister sowie Fragen und Anregungen auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung.

Redaktion

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