40 Ehrenamtliche im Einsatz

Am Kollersee in Brühl wird beim Aktionstag "Wir schaffen was" richtig aufgeräumt

Über 40 Ehrenamtliche räumen unter dem Motto „Wir schaffen was“ auf der linken Gemarkungsseite des Rheins Uneinsichtigen den Müll hinterher.

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Natalie Gabler
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FW-Ratsmitglied Claudia Stauffer (v. l.) und Bürgermeister Dr. Ralf Göck sind auch vor Ort aktiv bei den über 40 Helfern. © gabler

Brühl. „Wir schaffen was“ – so lautete das Motto des achten Freiwilligentages der Metropolregion Rhein-Neckar, der auch fleißig in der Hufeisengemeinde umgesetzt wurde. Brühl engagierte sich mit dem Projekt „Wir machen den Kollerstrand sauber“ und ließ den Worten Taten folgen. Über 40 ehrenamtliche Helfer trafen sich um 10 Uhr an der Kollerfähre und wurden von Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Ordnungsamt-Leiter Jochen Ungerer freudig in Empfang genommen.

Ungerer verteilte vorab blaue T-Shirts mit dem „Wir schaffen was“-Slogan und Basecapes mit dem Brühler Hufeisen an die Helfer. Die RNV sponserte Multifunktionshalstücher.

Brühl: 40 Freiwillige beim Aktionstag "Wir schaffen was"

Gemeinsam wurde mit der Fähre zur anderen Brühler Rheinseite übergesetzt und weiter zum Platz des Inselcamping Kollersee gefahren. Bauhofleiter Marcus Schütterle erklärte zunächst die Handhabe der Greifzange, mit der alle Teilnehmer ausgestattet wurden. Eingedeckt mit Müllsäcken und Arbeitshandschuhen vom Bauhof, teilten sich drei Gruppen und nahmen sich den Parkplatz der Kollerinsel sowie den Kollerstrand in Richtung Otterstadt und in Richtung Waldsee vor.

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„Wir sind von Anfang an dabei und jetzt zum zweiten Mal bei der Kollerinsel,“ berichtete Silvia Schleich, die extra von Hockenheim mit dem Fahrrad kam. Großes fängt im Kleinen an, das zeigt sich besonders beim Freiwilligentag. Die jüngste Helferin, Jule, ist gerade einmal fünf Jahre alt. Stolz und verschmitzt grinsend berichtete sie von ihrem Fund – einer Unterhose.

"Wir schaffen was" in Brühl: Unzählige Zigarettenstummel, Kronkorken, Flaschen und Plastikverpackungen

Landeten zu Beginn erst unzählige Zigarettenstummel, Kronkorken, Flaschen und Plastikverpackungen in den Müllsäcken, stießen Sonja Schleich und Chiara Roth auf eine regelrechte Müllkatastrophe am Rand des Strandes. Gartenstühle, Grillroste und Säcke voller Dosen, Flaschen, Lebensmittelreste und Verpackungen wurden auf erschütternde Art und Weise in der Natur entsorgt.

„Die Sache heute ist schön, aber auch erschreckend“, äußerte sich die fassungslose Chiara zu dem Fund. „Das ist eine tolle Aktion und man kann nur froh sein, dass es so viel Unterstützung gibt. Das Schlimme ist, dass es immer einzelne Müllberge gibt und die vielen Zigarettenstummel sind ein großes Problem. Was denken sich die Leute? Die schleppen ihren Unrat doch auch hierher, warum dann nicht gleich richtig entsorgen? Gäbe es keine Aktionen wie diese, würde das Zeug hier ewig liegen. Das zersetzt sich ja auch nicht“, fasste Gemeinderätin und Bürgermeister-Stellvertreterin Claudia Stauffer die Problematik kopfschüttelnd zusammen.

"Wir schaffen was" in Brühl: Sperriger Unrat mit dem Quad beseitigt

Sperriger Unrat wurde am Strandufer zusammengetragen und dort von Peter Gies abgeholt. Der 62-jährige Weinheimer gehört inzwischen zum Inventar auf dem Campingplatz und ist so oft wie möglich dort. Regelmäßig reinigt er ehrenamtlich den Strand. Mit seinem Quad fuhr er den Strand entlang und packte alle vollen Müllsäcke sowie schweren Unrat auf seinen Hänger. „Angefangen hat alles mit dem Quad. Dann wurde ich gefragt, ob ich nicht mal helfen könne. Jetzt bin ich der Beach-Cleaner vom Campingplatz“, lachte er. „Am Strand findet man tatsächlich alles. Vom Tampon, über Kondome, Windeln bis zum Schnuller.“

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In gerade mal rund zwei Stunden aktivem Arbeitseinsatz verfrachteten viele helfenden Hände gemeinsam kleinen wie großen Abfall aus der Natur in das bereitgestellte Müllauto des Bauhofes. Bürgermeister Göck zog am Ende zufrieden Bilanz: „Wir waren heute zum zweiten Mal zum Saubermachen auf der Kollerinsel. Dieses Mal gab es weniger an Müll, es war nicht so wild wie vergangenes Jahr. Mal abgesehen von dem Ausreißer des scheinbaren Grillfestes, dessen Entsorgung jetzt die Ladefläche des Müllautos füllt. Ich freue mich über die große Resonanz, auch die ist mehr als letztes Jahr.“

Nach Gruppenfoto unter teils wolkenverhangenem, teils sonnigem Himmel, gab es noch eine kleine Überraschung für die Fleißigen. „Es sind alle zum Essen eingeladen. Der Inselcampingplatz hat extra für uns etwas vorbereitet“, verkündete Göck zum Abschluss der Aktion.

Beach-Cleaner Peter Gies mit seinem Quad sorgt dafür, dass die Müllsäcke und größere Teile abtransportiert werden. © gabler

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