Gemeinderat

An der Schillerschule in Brühl wird ein Anbau errichtet

Bei der ersten Sitzung des Gemeinderats in Brühl erteilen die Gewählten dem Kinderbildungszentrum-Projekt an der Schillerschule, auch Schiller-Campus genannt, eine klare Zusage.

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Stefan Kern
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Südlich der Schillerschule in Richtung Oftersheimer Weg soll nach den spektakulären Umsetzaktionen im früheren Arboretum ein Anbau für den Sonnenschein-Hort errichtet werden. © strauch

Brühl. Das Projekt, so Bürgermeister Dr. Ralf Göck, werde zum Aushängeschild, wenn es um Bildung gehe. Es geht um das Kinderbildungszentrum – es wird inzwischen auch Schiller-Campus genannt. Der Rathauschef zeigte sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung überzeugt, dieses Projekt sei die Antwort für viele Fragen rund um gelingende Bildung.

Doch bis dahin müssten einige Kosten getragen werden. Für das dreigeschossige Gebäude mit Anbindung an das Schulgebäude der Schillerschule wurden im Jahr 2021 knapp 8,5 Millionen Euro veranschlagt. Neuste Kalkulationen gehen nunmehr aber von rund 10,7 Millionen Euro aus. Abzüglich der Förderung des Bundes von 2,5 Millionen Euro und Mitteln aus dem Ausgleichsstock würden über 630 000 Euro im Ort verbleiben. Demnach koste es die Gemeinde rund 7,5 Millionen Euro. Ursprünglich sei die Gemeinde von knapp sechs Millionen Euro ausgegangen, so der Bürgermeister.

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Das sei ein großes Kostenplus, aber, so betonte Bürgermeister Göck in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am Montag, es sei unverzichtbar: „Die Bildung muss uns das schlichtweg wert sein.“

Großprojekt in Brühl wird teuer

Als Grund für die gesteigerten Kosten für das Gesamtprojekt fänden sich laut Göck neben der allgemeinen Baukostensteigerung von ungefähr sechs Prozent, in einer bis dato noch nicht kalkulierten Medientechnik, einer zusätzlich notwendigen Klimatisierung und dem Außengelände, das in der ursprünglichen Planung zu knapp bemessen worden sei. Allein Letzteres bedeute eine Verdopplung der Kosten in diesem Bereich von 200 000 auf 400 000 Euro.

Falls die Mehrausgaben goutiert würden, so Göck vor der Abstimmung, könne man mit den Ausschreibungen beginnen, sodass mit der Eröffnung Ende 2026 gerechnet werden könne – pünktlich mit dem Beginn des Rechts auf die Nachmittagsbetreuung für Grundschulkinder. Das, so Göck, sei auch der Grund, dass der Gemeinde gar nichts anderes bliebe, als in diesem Bereich zu investieren. Das war eine Sicht, der die Ratsmitglieder einhellig gefolgt sind.

Hans Faulhaber (CDU) erklärte, dass der kommende Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung für die Kommune dieses Projekt zu einer Pflichtaufgabe mache. Er hoffe aber, dass in Sachen Förderung noch nicht das letzte Wort gesprochen worden sei. Das nun vorgelegte Plus bei den Kosten bewertete er insgesamt allerdings als durchweg nachvollziehbar.

Auch Gabriele Rösch (SPD) teilte die Sicht ihrer CDU- und FW-Vorredner. Moniert wurde allerdings, dass das Vorhaben angesichts seiner Komplexität für die neuen Ratsmitglieder kaum zu bewerten sei. „Der Beschluss hätte in eine spätere Sitzung gehört“, meinte die SPD-Sprecherin.

Auch die neue AfD-Fraktion in Brühl stimmt zu

Claudia Stauffer (FW) betonte ebenfalls den kommenden Rechtsanspruch. Im Grunde seien „wir hier Getriebene“. Erfreulich sei, dass von Anfang an auch alternative Nutzungen mitbedacht worden seien. Wichtig sei jetzt entsprechende Transparenz für dieses Projekt. Deutlich fordern die Freien Wähler, dass der Gemeinderat über die Entwicklung ständig informiert werden müsse.

Ralf Jochen Meyer (AfD) unterstützte das Vorhaben mit den Worten, dass Kinder „unsere Zukunft“ seien und sich dafür Investitionen lohnten.

Und Ulrike Grüning (GLB) schloss sich ihrer Ratskollegin Stauffer an. „Es geht hier um eine Pflichtaufgabe, der wir gerecht werden müssen.“ Am Ende goutierte der Rat das Tragen der Mehrkosten bei drei Enthaltungen einhellig.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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