Alber-Einstein-Straße

Brühler Gemeindewohnhaus feiert sein Richtfest

Nach Verzögerungen wegen der Statik wurde nun Richtfest beim Brühler Gemeinidewohnprojekt gefeiert, das einen Umfang von vier Millionen hat und wohl günstiger als prognostiziert wird.

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Marco Montalbano
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Sozial Benachteiligte mit Wohnberechtigungsschein dürfen sich in Brühl auf zwölf neue Wohnungen mit besonders günstigen Mietpreisen freuen. © Marco Montalbano

Brühl. Beim Gemeindewohnhaus in der Albert-Einstein-Straße 1, jeweils laut dem Bürgermeister ungefähr zu einem Drittel von der Hufeisengemeinde, dem Land Baden-Württemberg und aus Zahlungen des Bauträgers des Quartiers „Grüne Mitte“, die damit ihren nicht vorhandenen sozialen Wohnungsbau bei der Anlage am Schrankenbuckel abgleichen, finanziert, wurde nun Richtfest gefeiert.

Nach Verzögerungen schreitet das Projekt nun mit großen Schritten voran. Schon Anfang 2025 könnten voraussichtlich die ersten Bewohner einziehen, zeigt sich der Bürgermeister vom aktuellen Baufortschritt überzeugt. In dem Gebäude, das sich an die vier modellhaften Holzhäuser der Stiftung Schönau anschließt, entstehen zwölf barrierefreie Wohnungen, davon seien vier rollstuhlgerecht.

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Brühl: Richtfest im Gemeindewohnhaus

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Beim traditionellen Festakt brachte Bürgermeister Dr. Ralf Göck seine Freude über das Projekt zum Ausdruck, das mit vier Millionen Euro voraussichtlich sogar günstiger werde als gedacht. Zuvor waren 4,4 Millionen Euro prognostiziert worden. Der Bau selber koste 3,3 Millionen, dann käme noch die Außenanlage dazu.

Brühler Bürgermeister gratuliert zum Erfolg dieses Meilensteines der Ortsgeschichte

„Dies ist ein Moment der Freude und des Dankes“, so der Bürgermeister, der allen beteiligten Handwerkern, Architekten und Planern zum Erfolg dieses Meilensteines der Ortsentwicklung am Rande des Neubaugebietes Bäumelweg-Nord gratulierte.

Als Besonderheit stellte der Rathauschef heraus, dass der Gemeinderat alle Entscheidungen zu diesem kommunalen Wohnprojekt einstimmig getroffen hätten – „das ist eine schöne Sache, dass man sich über alle Fraktionen hinweg für den sozialen Wohnungsbau ausgesprochen hat, bei dem wir als Gemeinde selber im Besitz dieser Wohnungen sind und damit nicht bei einem Träger Belegungsrechte nur für einige Jahre erkaufen“.

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Der Baubeginn im Januar habe aufgrund des Erdbebennachweises um einiges später stattgefunden als geplant, aber danach habe Firma Altenbach „richtig Gas gegeben“, sodass man nun Richtfest feiern könne. Dies meinte er, nachdem Alois Baumann von der Gesellschaft „Baumann Dach und Wand“ aus Mannheim traditionell das neue Gebäude mit einer Flasche Sekt vom dritten Stock heraus getauft hatte.

Quadratmeterpreis dank Unterstützung vom Land deutlich günstiger als üblich in Brühl

Göcks Dank galt ebenso dem Land Baden-Württemberg für dessen finanzielle Unterstützung des Projekts, das auch verlange, dass die Gemeinde bezahlbare Mieten dafür festlege – und das für immerhin mindestens 30 Jahre. „Und das wird hier der Fall sein. Wir reden dabei von sieben Euro pro Quadratmeter, was etwa die Hälfte dessen ist, was Neubauten sonst in Brühl kosten“, erläuterte das Gemeindeoberhaupt.

Lob sprach er seinen Mitarbeitern im Rathaus aus, die sich engagiert um die Umsetzung des Projekts gekümmert hätten – an der Spitze Ortsbaumeister Reiner Hass und Chris Oelsner, seines Zeichens Architekt. Sein Dank gelte ebenfalls Gemeindekämmerer Andreas Willemsen, der die Verhandlungen mit dem Land über die Förderung gut geführt habe.

Der Bau des Wohnhauses sei für die Gemeinde aber nicht nur ein architektonisches Projekt, sondern auch ein Beitrag zur Schaffung eines lebendigen und harmonischen Wohnumfeldes. „Wir möchten, dass sich die zukünftigen Bewohner hier wohlfühlen, dass sie ein Zuhause finden, in dem sie gemeinsam leben, lachen und sich gegenseitig unterstützen können“, meinte Göck weiter. Er sei sich sicher, einen Bau zu schaffen, der nicht nur funktional ist, sondern auch ein Gefühl der Zugehörigkeit und Gemeinschaft vermittelt.“ Dem Neubau seien drei Machbarkeitsstudien vorausgegangen und die Baugenehmigung sei Mitte Dezember 2021 erteilt worden. Die Wohnfläche betrage über 772 Quadratmeter.

Freude über den raschen Baufortschritt beim Brühler Großprojekt

Auch Architekt Günter Pfeifer vom Büro „Baruccopfeiffer“ aus Darmstadt bedankte sich im Anschluss bei allen Beteiligten und verlieh seiner Freude über dem raschen Baufortschritt Ausdruck. Es dankte insbesondere der stets guten Unterstützung durch das Bauamt Brühl und der Baurechtsbehörde im Landratsamt. Die Gemeinde käme mit diesem Haus, mit den freundlichen hellen Räumen und den Loggien, nicht nur ihrer sozialen Verantwortung nach, sondern schaffe darüber hinaus mit nachhaltig ökologischen Materialien ein Gebäude, dass das Wohlbefinden der künftigen Bewohner fördern und „hoffentlich auch beeinflussen wird“. Das ist aus Pfeifers Sicht das entscheidende Merkmal einer menschenfreundlichen Architektur, „dass deren Nutzern, die nicht zu den Gewinnern unserer Gesellschaft gehören, so etwas wie Glück empfinden, dass sie hier wohnen dürfen“.

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Auf die Baukosten angesprochen, die voraussichtlich um einiges niedriger sein werden als angenommen, meinte Architektin Lisa Barucco: „Da haben wir Glück gehabt“, und ergänzte: „Genau wie die zukünftigen Bewohner. Denn das Haus hat eine tolle Lage, mit dem Spielplatz gleich nebenan und Blick auf die Felder.“ Kämmerer Andreas Willemsen ergänzte: „Bei den niedrigeren Kosten haben mehrere Faktoren eine Rolle gespielt wie die sinkende Inflation und gute Kalkulation.“

Schön sei auch, dass gleich vier komplett rollstuhlgerechte Wohnungen entstünden. Denn es gebe immer mehr Mieter von günstigem Wohnraum der Gemeinde, die in höherem Alter nun auf den Rollstuhl angewiesen seien. Diese könnten dann in die entstehenden Wohnungen wechseln, die ihren Bedürfnissen besser gerecht würden.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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