Betreuung

Bauarbeiten des Brühler Kinderbildungszentrums laufen im Zeitplan

Das Kinderbildungszentrum Brühl eins von 19 Pilotprojekten seiner Art in Baden-Württemberg - und das einzige in der Metropolregion. Das pädagogische Konzept ist bereits in Umsetzung, der Bau geht noch voran.

Von 
Ralf Strauch
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Der Campus der Schillerschule entwickelt sich Stück für Stück weiter zum Kinderbildungszentrum – links die Grundschule, dahinter wird Ende des Jahres der Neubau begonnen, rechts der Pavillon mit der Baustelle für weitere Kindergartengruppen. © strauch

Brühl. Es ist kein neues Thema: die Frage, wie man den Kindern den Übergang von einem Lebensabschnitt in den nächsten möglichst fließend gestalten kann. Seit Jahren arbeiten bei diesem Thema die Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen in der Hufeisengemeinde schon Hand in Hand.

Mit der Idee eines Kinderbildungszentrums bei der Schillerschule rannten die Verantwortlichen bei der damals zuständigen Ministerin Dr. Susanne Eisenmann vor drei Jahren offenen Türen ein. Doch es dauerte, bis diese Idee zum landesweiten Pilotprojekt werden sollte.

Inzwischen gehört Brühl in Baden-Württemberg zu den 19 geförderten Einrichtungen, die wegweisend bei diesem Konzept werden könnten – Brühl wurde das einzige Pilotprojekt in der Metropolregion Rhein-Neckar. Im Mittelpunkt der Idee stehen dabei die Schiller-Grundschule mit dem Sonnenschein-Hort und dem Kindergarten in der Ormessonstraße.

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Das Land unterstützt also diesen exklusiven Kreis an Kommunen, die ein Kinderbildungszentrum aufbauen möchten. Kindertagesstätten und Grundschulen arbeiten dabei auf einem gemeinsamen Gelände eng zusammen, um Kindern einen optimalen Übergang in die Schule zu ermöglichen und so die Bildungschancen zu verbessern. Das Programm Kinderbildungszentren wird koordiniert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und gefördert durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg.

Und Förderung bedeutet in diesem Fall 2, 5 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln. „Dafür müssen wir einen wahren Antragsmarathon hinlegen“, erklärt Bürgermeister Dr. Ralf Göck auf Nachfrage unserer Zeitung. Das pädagogische Konzept muss den zuständigen Behörden in Berlin, die bauliche Planung der Bundesbaubehörde in Karlsruhe im Detail vorgelegt werden, um künftig Sach- und Personalkosten übernommen zu bekommen.

Inzwischen wurden vier Mitarbeiterinnen in Teilzeit für das Konzept gewonnen, die schon jetzt zusammen mit den Verantwortlichen von Schillerschule, Hort und Kindergarten gemeinsame Projekte erarbeiten. So wurde zu Weihnachten von Kindergartenkindern mit Grundschülern gebacken, es ist ein gemeinsames Sportfest geplant und es gibt viele weitere Ideen, die Kinder auf die Grundschulzeit einzustimmen.

Das aktuelle Projekt „Was passiert in der Schule“ ist bereits erfolgreich angelaufen. Die Schulkinder der ersten Klassen wurden von der Fachberaterin des Kinderbildungszentrums sowie der Schulsozialarbeiterin der Schillerschule unter anderem befragt, was für sie Schule bedeute und wie sie die Schule erlebten. Dazu wurde noch ein Bild gemalt und im Kinderbildungszentrum ausgestellt.

Auch die Vorschulkinder werden besucht und dürfen alles äußern, was ihnen zum Thema Schule einfällt, was sie von der Schule wissen möchten, wovor sie sich eventuell fürchten und worauf sie sich freuen. „Wir nehmen Kindern und Eltern die Angst und Nervosität vor dem Beginn der Schulzeit, weil diese jetzt in vertrauter Umgebung stattfindet und der Kontakt zur Kita auch nicht verloren geht,“ sagt Sven Gaisbauer vom Sonnenschein-Hort.

Die Erstklässler besuchen als Abschluss die Vorschulkinder und stellten ihren Schulalltag vor. Danach dürfen die Vorschulkinder alle Fragen stellen, die sie in Bezug auf die Schule beschäftigen.

Und das Engagement wird durchaus wahrgenommen. „Die ausgewählten Standorte haben bereits gezeigt, dass sie sich mit großem Engagement, guten Ideen und viel Herzblut zu Kinderbildungszentren weiterentwickeln möchten“, lobt Theresa Schopper (Bündnis 90/Die Grünen), baden-württembegrische Ministerin für Kultus, Jugend und Sport. Die Weichen scheinen also gestellt.

Und auch baulich geht es voran. So wird wohl zum Start ins Kindergartenjahr der Neubau beim Pavillon der Schillerschule für weitere Kindergartengruppen fertiggestellt. „Da laufen derzeit die Bewerbungsgespräche für neue Mitarbeiter“, sagt der zuständige Mitarbeiter im Rathaus, Benjamin Weber. Allerdings sei da der Markt ziemlich leer geräumt. „Es gibt aber einige vielversprechende Kontakte.“

Auch die Bauplanungen für das Bildungszentum laufen aktuell im Zeitrahmen. So werden derzeit die Räume für den Kindergarten beim Pavillon erweitert. Wenn die dann übergeben werden, soll ein Neubau für den Hort entstehen. Derzeit wird die Planung dieses dreistöckigen Neubaus im Bereich zwischen Schillerschule, rotem Sportplatz und Parkplatz des Hallenbades forciert. In diesem Haus soll eine Mensa für den Hort eingerichtet werden, die zudem mit wenigen Handgriffen durch flexible Wände in eine Aula mit rund 300 Quadratmetern Grundfläche für die Schillerschule umgewandelt werden kann. Außerdem werden insgesamt 18 Räume für Hortgruppen entstehen. Bis 2025 hofft man, den Bau fertiggestellt zu haben, prognostiziert Bürgermeister Dr. Ralf Göck.

Redaktion

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